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Do, 15:49 Uhr
10.04.2014

Torf gehört nicht in den Garten

Darauf weißt der Naturschutzbund Thüringen hin. Aber warum verwenden viele Kleingärtner Torferde und wo genau liegen die Nachteile für Natur und Garten?

Insbesondere im Frühjahr steigt wieder die Nachfrage nach Blumenerde. Der NABU Thüringen appelliert an alle Gärtnerinnen und Gärtner, nur torffreie Blumenerde zu verwenden. Torf gehört ins Moor, nicht in Gärten und Balkonkästen.

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Rund zehn Millionen Kubikmeter Torf werden allein in Deutschland jedes Jahr für den Gartenbau verbraucht. Ein Drittel davon kommt bei Hobbygärtnern zum Einsatz. Nicht nur für viele seltene Pflanzen- und Tierarten, auch für unser Klima ist der Torfabbau fatal: Dadurch werden große Mengen Treibhausgase freigesetzt, die den Klimawandel beschleunigen.

Werden Moore für den Torfabbau entwässert, entweicht der im Torf gebundene Kohlenstoff als Treibhausgas in die Atmosphäre – in gewaltigem Ausmaß: Obwohl weltweit nur drei Prozent der Landoberfläche von Mooren bedeckt sind, binden sie viel mehr Kohlenstoff als alle Wälder auf dem Globus zusammen. Moore zu schützen ist eine der kosteneffizientesten Klimaschutz-Maßnahmen überhaupt.

Garten frei von Torf (Foto: NABU Thürignen) Garten frei von Torf (Foto: NABU Thürignen)

Vielen Menschen ist beim Kauf von Blumenerde nicht bekannt, dass sich in den Plastiksäcken mit der Aufschrift „Erde“ größtenteils Torf befindet – der Stoff, aus dem unsere Moore bestehen. Mit der Aktion „Torffrei Gärtnern“ will der NABU bundesweit ein Zeichen setzen und schlägt Alternativen zum Torf vor. Torf kann zwar die Durchlüftung des Bodens verbessern, die Bodenqualität selbst wird aber verschlechtert, weil Torf extrem nährstoffarm ist und zudem die Bodenversauerung fördert.

Als Alternative eignet sich vor allem Kompost, am besten aus dem eigenen Garten. Er belebt den Boden und gibt ihm wichtige Nährstoffe zurück. Die im Handel erhältlichen torffreien Erden für Kübelpflanzen beinhalten eine Mischung aus Rindenhumus, Holz-, Kokos-, Chinaschilf- oder Hanffasern. Weitere Zusätze wie Sand, Lavagranulat oder Tonminerale ergänzen die optimale Pflanzenversorgung. Torffreie Erde verbessert dauerhaft die Humus- und Nährstoffversorgung des Bodens, fördert die Bodenstruktur und unterstützt die wichtigen Bodenlebewesen.

Torffrei Gärtnern (Foto: NABU Thürignen) Torffrei Gärtnern (Foto: NABU Thürignen)

Torf im Garten ist also überflüssig! Es gibt sogar einen entscheidenden Nachteil, denn Torf kann kein Wasser mehr speichern, sobald er einmal ausgetrocknet ist. Das gilt für die genannten Ersatzstoffe nicht. Allerdings können diese Wasser nicht ganz so lange speichern wie Torf, sodass die Pflanzen öfter gegossen werden müssen.
Auf Torf zu verzichten, ist alles in allem einfach und hilft, wertvolle Moorlandschaften und unser Klima zu schützen.

Mittlerweile bieten alle namhaften Hersteller komplett torffreie Produkte an. Deshalb sollten umweltbewusste Verbraucher/-innen auf "torfreduzierte" oder "torfarme" Erde verzichten, denn hier ist noch jede Menge Torf drin! Vorsicht auch bei der Aufschrift „Bioerde“ – in dieser Erde kann ein großer Anteil Torf enthalten sein.

Zahlreiche Kleingarten-Kolonien, Urban-Gardening-Projekte sowie Gemeinschafts- und Naturgartengruppen in ganz Deutschland nehmen bereits an der NABU-Aktion teil und verzichten freiwillig auf Torf. Auch in Thüringen haben sich schon zum Beispiel Umweltschulen aus Weberstedt, Gorndorf, Altenburg, Kühndorf, Bad Salzungen und Mühlhausen an der Aktion beteiligt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden auf einer Karte im Internet vorgestellt und verlinkt. Wer seinen Garten torffrei bewirtschaftet oder eine Fläche kennt, wo torffrei gegärtnert wird, kann sich beim NABU melden und das Schild „Wir gärtnern hier ohne Torf“ gewinnen.
Autor: red

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