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Mi, 10:14 Uhr
11.06.2014

Kaum Migranten in Thüringen

Wie die Ergebnisse des Zensus 2011 zeigen, hatten am 9. Mai 2011 in Thüringen insgesamt 76 740 Einwohner einen Migrationshintergrund. Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von nur 3,5 Prozent. Damit hat Thüringen unter allen Bundesländern den geringsten Anteil an Migranten...

Damit liegt der Freistaat deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 19,2 Prozent. Als Menschen mit Migrationshintergrund werden alle Ausländerinnen und Ausländer sowie alle Deutschen gezählt, die nach 1955 selbst in die Bundesrepublik zugewandert sind oder bei denen mindestens ein Elternteil nach 1955 nach Deutschland kam.

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Mehr als zwei Drittel der Menschen mit Migrationshintergrund in Thüringen sind aus dem Ausland gekommen (68,2 Prozent), während weniger als ein Drittel bereits in Deutschland geboren worden ist und keine eigene Migrationserfahrung besitzt (31,8 Prozent). 58,2 Prozent der Thüringer mit Migrationshintergrund haben einen deutschen Pass, 41,8 Prozent von ihnen besitzen eine ausländische Staatsangehörigkeit.

Die Thüringer mit Migrationshintergrund sind deutlich jünger als die Gruppe derjenigen ohne Migrationshintergrund: So waren in Thüringen Personen ohne Migrationshintergrund durchschnittlich 46,0 Jahre alt, dagegen lag das Durchschnittsalter der Migranten bei 35,5 Jahren. Während jeder fünfte Migrant in Thüringen jünger als 18 Jahre ist (22,4 Prozent), liegt der Anteil an den Personen ohne Migrationshintergrund bei nur 12,7 Prozent. Besonders hervorzuheben ist außerdem, dass nur jeder zehnte Einwohner des Freistaates mit Migrationshintergrund älter als 65 Jahre (10,1 Prozent) war, während bei denen ohne Migrationshintergrund fast ein Viertel der Personen zu dieser Alters- klasse zählte (23,6 Prozent).

Auch in Bezug auf den jeweils höchsten Berufsabschluss der Bürger zeigen sich Unterschiede in Thüringen: Personen mit Migrationshintergrund besaßen häufiger einen Fach- oder Hochschulabschluss (21,8 Prozent) als Personen ohne Migrationshintergrund (14,9 Prozent). Demgegenüber war aber der Anteil der Migranten ohne Berufsabschluss (33,5 Prozent) deutlich höher als es bei den Personen ohne Migrationshintergrund der Fall war (15,1 Prozent).

In Thüringen sind Migranten fast genauso häufig erwerbstätig wie Personen ohne Migrationshintergrund: So gehen im Alter ab 15 Jahren 55,5 Prozent der Thüringer Migranten einer Erwerbstätigkeit nach, aber 58,0 Prozent der Personen ohne Migrationshintergrund. Der Anteil der erwerbslosen Per- sonen liegt in Thüringen bei Migranten mit 7,1 Prozent zudem höher als bei Personen ohne Migrationshintergrund (3,7 Prozent).

Die meisten Thüringer arbeiten als Angestellte oder Arbeiter. Dies gilt sowohl für Personen mit Migrationshintergrund (85,5 Prozent) als auch für jene ohne (85,1 Prozent). Demgegenüber ist der Anteil der Selbstständigen bei Migranten höher: Sind es hier 12,9 Prozent aller Erwerbstätigen, beträgt der Anteil bei den Personen ohne Migrationshintergrund nur 10,0 Prozent.

Der Anteil der Beamten ist erwartungsgemäß bei Migranten mit nur 1,0 sehr gering, während er bei Personen ohne Migrationshintergrund bei 4,1 Prozent liegt.

Die Verteilung der Migranten auf die einzelnen Berufsgruppen zeigt ähnliche Tendenzen wie beim höchsten beruflichen Abschluss: Auf der einen Seite sind Migranten häufiger in akademischen Berufen tätig (17,9 Prozent) als Personen ohne Migrationshintergrund (14,3 Prozent). Auf der anderen Seite sind Migranten anteilig aber deutlich häufiger als Hilfsarbeitskräfte tätig (12,6 Prozent) als diejenigen ohne Migrationshintergrund (6,5 Prozent). Der Anteil der Migranten in den Dienstleistungsberufen und als Verkäufer ist mit 19,4 Prozent höher als in der Vergleichsgruppe (15,1 Prozent). Demgegenüber sind Personen ohne Migrationshintergrund häufiger in technischen Berufen tätig (18,3 Pro- zent) als Migranten (12,0 Prozent).

Mehr als drei Viertel der Migranten in Thüringen leben in den Gemeinden über 10 000 Einwohnern (77,7 Prozent). Die meisten Thüringer mit Migrationshintergrund leben in Erfurt (12 730), Jena (7 000) und Gera (5 170). Den höchsten Anteil an Personen mit Migrationsintergrund haben die kreisfreien Städte Weimar (7,9 Prozent) und Jena (6,6 Prozent), den geringsten die Landkreise Altenburger Land (1,9 Prozent) und Weimarer Land (1,9 Prozent).

Weitere Ergebnisse:
Seit dem 28.Mai 2014 stehen allen Interessierten die endgültigen Ergebnisse des Zensus 2011 zur Verfügung. Die Ergebnisse der Volks-, Gebäude und Wohnungszählung umfassen eine Vielzahl von Merkmalen zu Personen, Gebäuden und Wohnungen sowie Familien und Haushalten, die alle unter www.zensus2011.de abgerufen werden können.
Autor: red

Kommentare
Boris Weißtal
11.06.2014, 10.49 Uhr
guter Artikel
offenbart er doch, dass es in Thüringen gerade einmal etwas über 1,5% tatsächlichen Ausländeranteil hat. Dies dürfte einer, wenn nicht sogar der, niedrigste Wert der ganzen EU sein. Und diese Personengruppe ist auch noch überdurchschnittlich gebildet. Welch ein Hohn für all die ausländerfeindlichen Plakate der NPD in den zurückliegenden Wahlkämpfen! Traurig nur, dass es auch noch Dumme gibt, die diese SPINNER wählen.
hamster
11.06.2014, 12.06 Uhr
Was will man uns damit sagen?
Die Antwort: Da geht noch was! Das sind die Zahlen von 2011 und was ist bitte mit 2014?
Wolfi65
11.06.2014, 12.07 Uhr
Aussagekräftig
Es haben anteilig gerechnet nur 3,5 Prozent Einwohner mit Migrationshintergrund sich nach Thueringen eingefunden.
Das spricht doch eine klare Sprache.
Man fühlt sich eben in NRW und BAWÜ wohler, wie bei uns.
Ob das nun gut oder schlecht ist, steht auf einen anderen Papier.
Wolfi65
11.06.2014, 12.23 Uhr
@Weißtal
Ob nun die Wähler, welche die NPD gewählt haben, unbedingt als dumm bezeichnet werden müssen, bleibt wohl Ihr persönliches Geheimnis.

Fest steht, daß es sich mit der NPD um eine in dieser wunderschönen BRD zugelassenen Partei handelt, sonst wäre diese wohl kaum auf dem Wahlzettel gestanden.

Dass hier unbedingt Zitate eines Politikers übernommen werden müssen, welcher nicht unbedingt meine und die vieler Anderer Meinungen im In- und Ausland vertritt und seinen politischen Gegenüber noch mit einer flätigen Äußerung bezeichnet, zeigt nicht unbedingt von Fingerspitzengefühl.

Wenn die Politik in Deutschland sich nur noch mit Kraftausdrücken artikulieren kann, ist das wohl nicht gerade ein Aushängeschild.
Retupmoc
11.06.2014, 18.04 Uhr
Was sagt uns das?
1. Das ist zuviele leute gibt, die mit Staitistik ein Schweinegeld verdienen.

2. Das unsere ausländixchen Mitbürger lieber in Großstädten im Westen wohnen. Warum? Nicht weil Thüringen ausländerfeindlich ist, sondern weil man hier nix verdienen kann.

3. @ Weißtal ... müssen Sie den Gauck zitieren? Menschen, die NPD wählen sind keine Spinner, sondern Menschen, denen irgendwas in dieser Politik gegen den Strich geht. Politik, die Ihre Klientelparteien machen. Wer jedoch ander beleidigt ist nicht einen Deut besser als die die man beleidigt.
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