In Krisen und Kriegen ist das erste Opfer immer die Wahrheit, so ein Leser zum Thema Ukraine-Konflikt...

Eine unumstößliche Erfahrung ist, dass in Krisen und Kriegen der erste Verlierer immer die Wahrheit ist. In Bezug auf die Krise in der Ukraine wäre es müßig alles aufzuzählen. Oder doch? Hätte die EU bei ihrer "Liebeswerbung" um die Ukraine mit dem Assoziierungsabkommen ohne wenn und aber Russland mit seinen Interessen mit ins Boot genommen, hätten wir nicht diese Krise.

Jetzt, wo im Lande Bürgerkrieg herrscht, zu keiner Zeit der Wille der Menschen der Ostukraine in Kiew eine Rolle spielte und spielt, zeigt der Westen, allen voran die USA mit dem Finger auf Russland. Wurde Russland zu seiner umstrittenen Handlung gegenüber der Krim nicht regelrecht provoziert? Zum Glück hat sich in fast letzter Minute die Kanzlerin und der französiche Präsident zu Gesprächen nach Kiew, Moskau und jetzt Frau Merkel zu Obama und nach Kanada begeben.

Die entscheidende Erkenntnis ist, diesen Konflikt friedlich zu lösen. Waffenlieferungen wie in den USA angedacht, sind da wohl das völlig falsche Rezept. Putin in die Enge treiben, damit er auf die Knie fällt, ist mehr als dümmlich. Diese seltsame Logik wird damit begründet, dass Russland den Krieg begonnen habe. Dafür gibt es keinerlei Beweise.

Insofern erinnert mich der Auftritt von Poroschenko auf der Münchener Sicherheitskonferenz an den Auftritt von Collin Powell, als er vor der UNO die Welt mit Beweisen belog, um den Krieg gegen den Irak zu beginnen. Da gab es doch einen offenen Brief von 7 hochrangigen Geheimdienstoffizieren der USA an Frau Merkel, dass jetzt wie damals wieder ein Lügengebäude gezimmert wird. Einseitige Schuldzuweisungen führen ins Leere. Aufeinander zugehen und Interessenskonflikte nicht mit Krieg auf dem Rücken der Menschen austragen. Russland und die Ukraine gehören zu Europa. Da sind die militärischen "Spielchen" der USA und guter Westen, böser Putin absolut nicht hilfreich.

Rolf-Dieter Reiber
Ichstedt