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Di, 13:49 Uhr
28.07.2015
Erst pusten, dann starten - oder nicht

Alkomat steht vor der Einführung

Alkohol am Steuer ist eines der größten Verkehrsrisiken: Jeder elfte Verkehrstote ist auf den Einfluss von Alkohol zurückzuführen. 2013 verloren in Deutschland fast 55.000 angetrunkene Autofahrer ihre Fahrerlaubnis. Jetzt überlegt Verkehrsminister Dobrindt sogenannte Alkohol-Interlocks einzuführen...


AUTO TEST nimmt in der aktuellen Ausgabe die Alkomaten genau unter die Lupe. Sie können bei Berufskraftfahrern eingesetzt werden und in Fahrzeugen von Verkehrsteilnehmern, die bereits verhaltensauffällig geworden sind.

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Das Prinzip: Der Fahrer pustet in den Alkomaten und kann das Auto nur starten, wenn der Promillewert unter einer bestimmten Grenze liegt. „In anderen Ländern sind die Alkohol-Interlocks bereits erfolgreich eingeführt“, so AUTO TEST-Redakteur André Huster. „Wahrscheinlich wird auch Deutschland bald einen Modellversuch starten.“

Alko-Locks bestehen aus zwei Elementen: dem Handteil und der Steuereinheit. Das Handteil enthält ein Mess-System, ein Display und ein Mundstück. Die Steuereinheit ist mit der Elektronik verbunden und für die Startfreigabe verantwortlich. Nachdem der Fahrer die Zündung startet, muss er in das Mundstück blasen. Die Höchstgrenze kann individuell eingestellt werden und liegt meist bei 0,3 Promille. Bleibt der Alkoholpegel des Fahrers darunter, bekommt er ein „O.K.“, ist er darüber, zeigt das Display ein „Nicht O.K.“ an und das System verhindert das Losfahren.

Bei Fahrzeugen des Personen- oder Güterverkehrs wird durch den Einbau eines Alkohol-Interlocks die Sicherheit für Fahrgäste und andere Verkehrsteilnehmer erhöht. Der Atemtest kann aber vor allem bei bereits auffällig gewordenen Autofahrern eingesetzt werden. Anstatt den Führerschein zu verlieren, installieren Alkoholsünder die Wegfahrsperre in ihrem Fahrzeug. So können sie ihren Pkw weiterhin beruflich und privat nutzen, ohne ihre Mitmenschen zu gefährden.

Austricksen lässt sich das System übrigens nicht. Das sensible Gerät merkt, ob der Lufthauch von einem Menschen oder beispielsweise einer Luftpumpe stammt. Zudem wiederholen sich die Tests während der Fahrt. Damit stellt der Alkohol-Interlock sicher, dass wirklich der Fahrer pustet. Die USA, Kanada, Australien, Schweden, Frankreich und Finnland sind Vorreiter in Sachen Auto-Alkomat. Die positiven Erfahrungen bringen auch die Einführung in anderen europäischen Ländern voran.

Noch muss Deutschland Datenschutzfragen und die genauen Einsatzmöglichkeiten diskutieren. „Eines steht jedoch fest: Es greift zu kurz, wenn man sich nur auf die Alkomaten verlässt“, sagt André Huster. „Begleitende Therapiemaßnahmen für Alkoholsünder sind weiterhin unverzichtbar, damit sie das Problem langfristig in den Griff bekommen.“

Die vollständige Reportage lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 8/2015 von AUTO TEST, die morgen erscheint.
Autor: red

Kommentare
Kama99
28.07.2015, 15.03 Uhr
wenn's denn was wird
Sicher muß in Zukunft etwas gegen Alkoholfahrten unternommen werden. Nur glaube ich, das das fahren unter Drogen wohl dramatischer zugenommen hat. Daran sollte eher mit Vorrang gearbeitet werden. Das Interlock- System gibt es ja schon, bräuchte nur übernommen werden. Aber warum einfach wenn es auch komplizierter geht. Ich sage nur PKW-Maut, hört man momentan auch nichts mehr.
muendh
28.07.2015, 21.03 Uhr
Alles gut und schön
Trotzdem würde ich es für sinnvoll halten wieder die 0,0 Promille- Grenze einzuführen.

muendh
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