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Mi, 10:18 Uhr
26.08.2015
Neues aus Ebeleben

Jubiläum katholisches Gotteshaus St. Marien

Und wieder ein goldenes Jubiläum im Rahmen der katholischen Kirche zu Ebeleben, verbunden mit einem Blick in die Geschichte...

Jubiläum katholisches Gotteshaus St. Marien (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Jubiläum katholisches Gotteshaus St. Marien (Foto: Karl-Heinz Herrmann) 2013 feierte Pfarrer Otto Thonhofer im tschechischen Prämonstratenserkloster Tepla sein goldenes Priesterjubiläum. Zwei Jahre später folgte nun das Ebelebener katholische Gotteshaus St. Marien mit dem 50- jährigen Jubiläum, eine ziemlich junge Kirche also.

Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt, dass nach der Reformation in Ebeleben im Jahre 1544 die katholische Kirche sieben Jahre später (1551) nach 266 Jahren seines Bestehens aufgelöst wurde. In Marksußra waren es Nonnen, die in der Tradition der Gründer des Klosters Cîteaux ein Leben des Gebets, der Lesung und der Arbeit bis zur Auflösung des Klosters führten. Die Zisterzienserinnen widmeten sich um Ebeleben der Landwirtschaft, dem Obst- und Weinbau sowie der Imkerei. Das heutige Ebelebener Wappen geht auf die Tradition der Bienenzucht zurück. Reste des Klosters kamen beim Bau des benachbarten Rewe-Marktes zum Vorschein, der Grundriss ist auf dem Parkplatz sichtbar.

Es dauerte bis Anfang des 20.Jahrhunderts, dass sich wieder Katholiken in Ebeleben ansiedelten. Die ersten waren die aus Kassel gekommene Familie Vogt, die 1904 die Ebelebener Dampfziegelei übernahm. In der so genannten Kampagne kamen dann immer zahlreiche Arbeiter aus dem Eichsfeld, die Familie des Ziegeleibesitzers hatte seine Wurzeln in Küllstedt, dazu. Knapp 20 Jahre später siedelte sich der aus dem Rheinland stammende Besitzer der Landmaschinenreparaturwerkstatt Bohlien dazu.

Nach und nach gesellten sich weitere Einzelpersonen und Familien hinzu. Zu den Gottesdiensten musste man per Bahn nach Sondershausen oder Mühlhausen fahren. Mit dem 2.Weltkrieg kamen zunächst sogenannte Westevakuierte katholischen Glaubens nach Ebeleben. Nach der Vertreibung waren ca. 3000 Katholiken aus Schlesien, Sudeten und anderen ehemaligen deutschen Gebieten bzw. Sprachinseln in die Region des Helbestädtchens gekommen und bildeten damit nun eine große Gruppe. Ihren Glauben auszuleben, war für sie zunächst nicht einfach. Anfangs fanden die Gottesdienste unter Leitung des aus Ostpreußen gekommenen Franziskanerpaters Ludwig Bogdanski in der evangelischen Kirche, verschiedenen Gaststättensälen und schließlich im alten Rathaus (heute Gebäude Markt 27) statt.

Der Saal wurde im Zuge des Umbaus vor wenigen Jahren abgerissen. Den Wunsch nach einer eigenen Kirche konnten die katholischen Christen dann 1965 verwirklichen. Mit viel Geduld, einigen Tricks, Enthusiasmus und vielen freiwilligen Helfern gelang es die „Barackkirche“ im Ortsteil Marksußra in unmittelbarer Nähe des alten Klosters zu bauen.

Jubiläum katholisches Gotteshaus St. Marien (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Jubiläum katholisches Gotteshaus St. Marien (Foto: Karl-Heinz Herrmann) 50 Jahre später: vieles hat sich verändert, im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Gemeinde durch Wegzug und Tod auf knapp 500 Mitglieder verkleinert. Das goldene Jubiläum brachte viele mit der Gemeinde verbunden Menschen zusammen. Ein feierlicher Gottesdienst, der den Anwesenden freudig in Erinnerung bleiben wird. Neben den Gemeindegliedern kamen Besucher, die einst die Kommunion bzw. Firmung in Ebeleben erhielten und zahlreiche andere Gäste. Die 200 Plätze in der Kirche reichten nicht aus, um allen Besuchern einen Platz zu geben. Mit Weihbischof Dr. Reinhard Hauke zelebrierte die Nr.2 des Bistums Erfurt die Heilige Messe. Unterstützt wurde er durch weitere neun Geistliche. Selbst aus Tschechien waren zwei Äbte angereist.

Mit Filip Zdenek Lobkowitz war der Abt aus Tepla, der Ort, mit dem sich Pfarrer Otto Thonhofer geistlich eng verbunden fühlt, genauso anwesend wie Jachym Zimek aus Zeliv (Seelau), der als Abt im Zelesky Klaster in der Geburtsregion Otto Thonhofers im böhmisch- mährischen Gebiet bei Jihlava (Iglau) wirkt. Mit Pfarrer Wilhelm Palesch, der zur Zeit des Ebelebener Kirchenbaus in Schlotheim als Pfarrer tätig war, konnte ein Zeitzeuge noch über die Schwierigkeiten der Planung und des Baus der Kirche in der benachbarten Stadt Ebeleben berichten.

Den Bezug zu Pfarrer Thonhofers Heimat sah man in der Anwesenheit von Mitgliedern der Iglauer Sprachinselgemeinschaft. Sowohl durch die typische Musik als auch durch ihre Trachten (die Bäuerinnen trugen dunkle Schürzen und große rote Tücher) sorgten sie zur Bereicherung des Gottesdiestes.

Grußworte gab es u.a. durch einen Vertreter der Sprachinsel, dem Bürgermeister der Stadt Ebeleben Uwe Vogt und dem Bürgermeister der Partnergemeinde Mitwitz Hans-Peter Laschka. Untermalt wurde die Heilige Messe mit mehreren Musikern. Mit dem altbekannten Kirchenlied „Großer Gott, wir loben dich“ mit seiner einprägsamen Melodie fand der Gottesdienst einen würdigen Abschluss.

Danach wurde kräftig das Jubiläum gefeiert. Sowohl im Wiener Café als auch im Außenbereich bestand die Möglichkeit der individuellen Gespräche. Viele Gäste sahen sich zum Teil nach vielen Jahren erstmals wieder, desto größer war die Freude. Aus Anlass des Jubiläums wurde eine Broschüre mit den Bildern des Kreuzweges von Horst Bark herausgegeben. Der Künstler aus Bad Sulza hatte diesen Kreuzweg mit einem besonderen Bezug zu Ebeleben gemalt, tauchen doch in den Gemälden auch St. Marien oder die Getreidesilos von Ebeleben auf. Das Projekt hatte der 2014 verstorbene Freund von Otto Thonhofer, Pfarrer Dieter Lang, angestoßen.

Außerdem gab es auch noch eine kleine Broschüre zu „50 Jahre St. Marien“ und kleine Engel, gebastelt aus alten Gotteslobbüchern für die Gäste.
Man kann ohne Umschweife von sehr gelungenen Feierlichkeiten mit vielen Höhepunkten und beeindruckten Gästen sprechen, auf das die Gemeindeglieder stolz sein können.

Uwe Vogt
Ebeleben
Autor: khh

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