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So, 08:42 Uhr
22.11.2015
Ingenieure und Naturwissenschaftler

Arbeitslosigkeit nimmt zu

Fast 60 Prozent eines Geburtenjahrgangs nehmen mittlerweile in Deutschland ein Studium auf – das sind fast doppelt so viele wie 20 Jahre zuvor. Der Trend zum Studium entspricht den Veränderungen in der Arbeitswelt, in der akademische Qualifikationen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Einfache Arbeit wird indes weniger gebraucht...


Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist in überdurchschnittlichem Maße die Zahl der Studierenden in Medizin und anderen Naturwissenschaften, Mathematik sowie Informatik gestiegen. „Auf ingenieurwissenschaftliche Studiengänge gab es sogar einen regelrechten Run“, stellt Karl Brenke, Arbeitsmarktexperte am DIW Berlin und Autor der Studie, fest.

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Der Arbeitsmarkt war aber trotz guter Konjunktur nicht in der Lage, das zusätzliche Arbeitskräfteangebot aufzunehmen, denn die Zahl der arbeitslosen Akademiker mit einem Abschluss in einem technischen oder naturwissenschaftlichen Fach hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Die Zuwächse sind zwar nicht gewaltig, der prozentuale Anstieg lässt aber deutlich zunehmende Beschäftigungsprobleme bei naturwissenschaftlich-technischen Akademikerberufen erkennen.

So ist die Zahl der arbeitslosen IT-Experten in den vergangenen drei Jahren um ein Drittel auf 8.500 gestiegen. Ähnlich war die Veränderungsrate bei Ingenieuren, die in der Industrie eingesetzt werden können. Hier gab es im Oktober 2015 etwa 18.000 Arbeitslose. Ein noch höheres Tempo hatte der Anstieg der Arbeitslosigkeit unter Ärzten (plus 50 Prozent oder 1.400 Personen) und Physikern (plus 50 Prozent oder 700 Personen). Eine erhebliche Zunahme der Unterbeschäftigung gab es auch bei Chemikern (plus 24 Prozent oder 500 Personen).

Bei denjenigen Berufen mit weniger starken Zuwächsen bei den Studierendenzahlen ist die Arbeitslosigkeit indes kaum gestiegen oder gar zurückgegangen - wie bei Wirtschaftswissenschaftlern, Gesellschaftswissenschaftlern und Lehrern. Das trifft auch auf Architekten und Bauingenieure zu; hier nahm die Zahl der Arbeitslosen in den letzten drei Jahren um 700 ab. Erst seit wenigen Jahren steigt bei Architektur und Bauingenieurwesen die Zahl der Studenten wieder; zuvor hatte die lang anhaltende Flaute in der Bauproduktion junge Menschen eher abgeschreckt, diese Studiengänge zu wählen. Die Berufswahl wurde offensichtlich von den Arbeitsmarktchancen beeinflusst.

„Im Falle der industrienahen Ingenieure und anderer so genannter MINT-Berufe haben sich junge Leute offenbar von den Klagen der Unternehmen und ihrer Verbände über einen angeblichen Fachkräftemangel leiten lassen – und nun steigt hier die Arbeitslosigkeit. Es wurde mal wieder ein so genannter Schweinezyklus produziert", so DIW-Experte Brenke.

Aus volkswirtschaftlicher Sicht stellt sich laut der DIW-Studie die Frage, ob die weiter wachsende Zahl an Studienabgängern überhaupt wünschenswert ist. Denn schon jetzt gibt es Regionen in Deutschland, in denen zu wenige Bewerber auf die angebotenen Ausbildungsplätze kommen – in Süddeutschland, in Hamburg und in Teilen Ostdeutschlands.

Der DIW-Arbeitsmarktexperte empfiehlt daher, in der Berufsberatung vermehrt auf die Lehre hinzuweisen: „Ziel der bildungspolitischen Debatte müsste es sein, das Image der praktischen Ausbildung aufzuwerten und dabei auch die neuen Möglichkeiten der Verbindung von Lehre und Studium aufzuzeigen.“
Autor: red

Kommentare
Kruemelmonster
22.11.2015, 15.14 Uhr
und auch noch das
Solche beschriebenen Zyklen gibt es überall, auch in der Natur. Auf Jahre mit vielen Insekten folgen Jahre mit vielen Fressfeinden jener und so weiter...
Vielleicht sollte die Industrie mal wieder mehr den Fokus auf das goldene Handwerk legen. Sowohl Ansehen als auch Bezahlung sollten zu einer Erhöhung der Attraktivität beitragen.
Andreas Dittmar
22.11.2015, 18.03 Uhr
Gute Fachkräfte kosten eben Geld
Auch ein nicht zu unterschätzender Punkt sind Unternehmensberater bzw. Beraterfirmen, die auf die Industrie losgelassen werden, um Prozesse zu optimieren und damit Gewinne zu maximieren und ganz viel umstrukturieren. Am Ende kommt dann lediglich die Einsparung von Personalkosten raus. Darunter leidet natürlich die Qualität.

Gute Beratung zB. bei Versicherungs- , Spar- oder Telefonverträgen setzt qualifiziertes Fachpersonal vorraus. Die Wirklichkeit für den Verbrauchen bei Problemen : Man landet in Endlosschleifen oder Callcentern, die nur für diese Dienstleistungen bezahlt werden und zwar nach Stückzahl nicht nach Qualität. Verkaufen ist genau so ein Sport. Ich sag nur Drückerkolonnen oder der übliche Spam in der Mailbox.
Zukunft
22.11.2015, 20.43 Uhr
Begriffe
Optimierung, Steigerung der Effizienz gehen meiner Meinung nach immer zu Lasten der Arbeitnehmer. Nur der merkt es nicht gleich. Arbeitserleichterungen durch mehr Einsatz der Technik können letztendlich zum Verlust des Arbeitsplatzes führen. Manchmal Frage ich mich, wo diese ganze "Optimierung" noch hinführen soll. Die ständig von Optimierung, Optimierung reden optimieren vielleicht Mal ihren Arbeitsplatz weg.

Der Mensch kommt ja kaum noch zur Ruhe. Ständig klingelnde Handys, immer online, nicht das damit gut ist, nein, jetzt tragen schon Hunde blinkende Halsbänder, die müssen doch verrückt werden, und Kinder mit blinkenden Schuhen. Überall eine Reizüberflutung, wer da nicht krank wird, hat wirklich Glück.

Wer weiß heute , welche Berufe zukünftig gebraucht werden? Prognosen sind äußerst schwierig. Zukünftig wird man mehrere Berufe erlernen müssen,weil die Entwicklung geht rasant, Berufsbilder, wie z. B. Bäcker wird es irgendwann nicht mehr geben, weil unsere Backwaren maschinell gefertigt werden und so weiter, und so weiter ...Es ist billiger, weil, wir wollen ja auch alles billig.
Andreas Dittmar
22.11.2015, 21.39 Uhr
mehr muss man dazu nicht wissen
http://www.t-online.de/wirtschaft/jobs/id_75972684/alptraum-arbeit-4-0-18-millionen-stellen-in-deutschland-sind-bedroht.html
Da hängt über Stammtischen manchmal so ein Schild.. Für Personaler, Finanzer und andere ... jetzt fällt mir das Wort nimmer ein
Mueller13
23.11.2015, 10.24 Uhr
Fachkräftemangel
Die Aussagen "unserer Regierung" können nur aus dem Propagandaministerium kommen!? Hat man uns nicht jahrelang erzählt, wir hätten einen Fachkräftemangel?

Warum laufen diese Zahlen dem völlig zuwider?
Eric Cartman
23.11.2015, 12.09 Uhr
Richtig lesen Fachkraft
Hier geht's um Ingenieure und Naturwissenschaftler, Mueller! Es ist doch wohl logisch, dass auch heute nicht jeder Akademiker werden kann. Da kann man die Lehrpläne noch so herunter schrauben, ein Großteil der heutigen Studenten dürfte eigentlich auf keine Hochschule oder Uni gehen weil ganz einfach die Leistung nicht stimmt.

Mit Kopf UND Händen arbeiten will heute kaum noch jemand! Fachkräfte sind Leute die z. B. CNC Maschinen bedienen können und nicht nur Professoren oder Entwickler..., Mueller!
Mueller13
23.11.2015, 12.41 Uhr
Pseudofachkraft
@ Cartman:

Nur damit ich das für mich richtig einsortiere: Sie sagen also, die deutschen Hochschulabsolventen sind nicht in der Lage Kopf UND Hand koordiniert zu benutzen.
Für die einwandernden Fachkräfte (Ingenieure) ist das kein Problem? Gerne möchte ich diesbezüglich auf einen Artikel im Focus verweisen.

Ingenieure auf Realschulniveau.
http://www.focus.de/finanzen/news/wir-verteidigen-europas-werte-ingenieure-auf-realschulniveau_id_5016680.html
Eric Cartman
23.11.2015, 14.04 Uhr
Blödsinn! Hier geht es nicht um Flüchtlinge.
Hier geht es um arbeitslose Absolventen von Hochschulen und Unis's.

Ich sage auch nicht, dass alle deutschen Akademiker nicht in der Lage sind den Kopf (und vielleicht auch die Hand) zu benutzen, wie Sie mir das bewußt falsch unterstellen Mueller. Nicht jeder heutige Deutsche ist aber wirklicher Hochschul- oder Uni-Absolvent! Heute studieren Leute, die das offenbar berufsmäßig tun und eine wirkliche Hochschulreife unter realen Bedingungen niemals erreicht hätten.

Und Ihre Verweise auf irgendwelche Artikel von Autoren in Zeitungen (in Ihrem Jargon wohl "Lügenpresse") machen die Sache auch nicht besser! Es geht nicht um Flüchtlinge in diesem Artikel, Mueller! Sie müssen lernen Artikel zu verstehen, bevor Sie sie falsch kommentieren Mueller.
Herr Taft
23.11.2015, 14.36 Uhr
Studieren...aber das Richtige...
Ich denke, dass unsere Generation XYZ (keine Ahnung bei welchem Buchstaben wir gerade sind) oft am Bedarf vorbei studiert. Es wird sich nicht daran orientiert, mit welcher Studienrichtung am Ende auch ein Berufseinstieg möglich und sinnvoll ist. Außer dem einen oder anderen Praktikum haben viele Studenten keine Erfahrungen im Arbeitsleben -ein Umstand, der einen frischen Absolventen häufig bei der Bewerbung disqualifiziert. Ich denke, dass das berufsbegleitende Studium die weit bessere, wenn auch anstrengendere Variante ist. Nicht jede Uni/Hochschule bietet derartige abendliche Veranstaltungen an. Auswege gibt es bei speziellen Fernunis oder bei den VWAs.

@Zukunft:Reizüberflutung ! Das unterschreiben ich. Stichwort Generation Head-Down. Aber ich bin sicher, dass das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen wird. Entspannung, Natur und Ruhe haben für immer mehr Menschen einen immer höheren Stellenwert.

@Erik Cartman
Hehehe....auf die Flüchtlingshetzer , fertig, los .... Sobald so einer sich hier produziert muss man gegenhalten...weiter so.
Mueller13
23.11.2015, 14.57 Uhr
@ Cartman vs Mueller
In dem Artikel geht es um einen Überschuss an Fachkräften (IT-Experten, Ingenieuren, die in der Industrie eingesetzt werden, Ärzte, Physiker und Chemiker).
Ihre Coleur zusammen mit dem Großkapital (welch herrliche Kombination) versucht uns doch permanent einzureden, dass genau diese Leute fehlen.
Und ehe Sie kommen, das wir genau DIE jetzt nicht suchen. Kann ich gleich noch auf einen Artikel aus dem Spiegel verweisen:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/opel-in-bochum-die-meisten-entlassenen-arbeiter-haben-noch-keinen-neuen-job-a-1056045.html

Also brauchen wir solche Leute auch nicht? Vielleicht können Sie mal definieren, welche wir jetzt genau brauchen. Ich vermute arabischer Dolmetscher wäre das richtige in Ihren Augen gewesen?
Eric Cartman
23.11.2015, 15.18 Uhr
Mueller, nochmal, die Dritte!
Es geht im Artikel nicht um ausländische "Fachkräfte"! Es geht um deutsche möchtegern Akademiker, die ein Studium anfangen, in dem die Jobchancen schlecht stehen.

Opel Arbeiter vom Fließband in Bochum sind keine Akademiker, die das Falsche studiert haben, Mueller! Jetzt verstanden Mueller? Oder soll ich den Unterschied zwischen Akademikern und Fachkräften noch ein viertes mal erklären, Mueller?!
Mueller13
23.11.2015, 16.07 Uhr
@ Cartman
Hört, hört, jetzt erfindet Cartman schon neue Definitionen für Begriffe, damit seine krude Weltsicht passt.

In der Presse ist von einem Fachkräftemangel die Rede.

Fachkräfte = Facharbeiter + Akademiker = Personen mit einer speziellen Fähigkeit oder Kenntnis.

Facharbeiter = Person mit einem Facharbeiterabschluss.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen. Und jetzt dürfen Sie Ihren Beitrag nochmal verfassen.
Mueller13
24.11.2015, 20.08 Uhr
@ Cartman - wo bleibt die vierte?
Guten Abend Meister Cartman,

hat es Ihnen die Sprache verschlagen? Oder ist Ihnen das "Mueller" ausgegangen?
Wo bleibt die versprochene Definition einer "Fachkraft"?
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