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Fr, 09:20 Uhr
05.02.2016
Landtagsabgeordneter fragt

Sind ALG 2 Empfänger Menschen zweiter Klasse?

Es gibt ein Diskriminierungsverbot in Deutschland und trotzdem haben wir uns damit abgefunden, dass es Menschen erster und zweiter Klasse gibt. Anders sind die willkürlichen Behandlungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jobcenters in Gotha nicht zu bewerten. Worum geht es...


Ist ein ALG 2 Empfänger erkrankt, kann er nicht zum Termin in das Jobcenter kommen. So reicht laut Jobcenter in Gotha, keine ärztliche Krankschreibung (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung) mehr aus, sondern es wird zusätzlich eine sogenannte Wegeunfähigkeitsbescheinigung verlangt.

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Die könnte sogar ALG 2 Empfängern Kosten zwischen 5-10 Euro verursachen, die aber laut Jobcenter nicht zurückerstattet werden. Hierzu äußert sich der Landtagsabgeordnete Siegfried Gentele (fraktionslos) wie folgt: „Pauschal ALG 2 Empfängern indirekt zu unterstellen, nicht krank zu sein, ist eine ungeheure Diskriminierung. Wie kann eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter eines Jobcenters eine ärztliche Bewertung durchführen und somit die ärztliche Diagnose aushebeln? Diesen Mitarbeitern fehlt dazu jegliche fachliche Kompetenz dazu. Ich verweise auf den Ärztevorbehalt, der entsprechend in der BÄO §2 geregelt ist. Auch werden den Ärzten unterstellt einfach Krankzuschreiben.“

Siegfried Gentele will die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen und hat unter anderem eine Anfrage zu diesem Thema an die Landesregierung geschrieben. Außerdem trifft er sich mit ALG 2 Empfängern sowie auch mit Mitarbeitern vom Jobcenter Gotha, um in Gesprächen zu erörtern, wie man Lösungsansätze für diese Thematik finden kann. „Hier ist dringender Handlungsbedarf gegeben,“ sagte Gentele abschließend.
Autor: red

Kommentare
fabian10
05.02.2016, 10.20 Uhr
Alg2
Da kann man sich nur Wunder. Was für ein Deutschland!!! Wir geworden sind. Weiter so. Danke liebe Bundesregierung!!!!
Gehard Gösebrecht
05.02.2016, 10.31 Uhr
Die hochqualifizierten Mitarbeiter
der Jobcenter können sogar ärztliche Krankschreibungen und die zugehörigen Diagnosen auslesen, weil man ja neben dem hochdotierten Job am Schreibtisch nebenbei noch Medizin studiert hat.

Anders ist diese Dienstanmaßung nicht zu erklären. Es kann aber auch nicht ganz ausgeschlossen werden, dass in dem Fall des Jobcenters Gotha ein schizophrenes Krankheitsbild vorliegt, bei dem man der zwanghaften Vorstellung erlegen ist, einen Versicherten ständig drangsalieren zu müssen.

Solche Krankheitsbilder kommen in dieser Republik des Öfteren vor, da die sozialen Unterschiede der Gesellschaft die sogenannten Bessergestellten, oder auch Verdienenden, in einen vermeintlich höheren Rang erheben.

Dieser Trugschluss wird den Betroffenen vermeintlich Weisungsberechtigten erst bewusst, nach Verlust des eigenen Arbeitsplatzes.

Suizidale Gedankengänge sind in den meisten Fällen, an der Tagesordnung, da die Betroffenen, ehemaligen Weisungsberechtigten, ab sofort selbst von anderen Verwiesen werden. Und zwar zu den örtlichen Tafeln.
Günther Hetzer
05.02.2016, 10.55 Uhr
Weshalb die Aufregung?
Ich kann diese Empörung nicht nachvollziehen. Ich sehe keinen Grund, weshalb ALG2-Empfänger aufgrund einer Krankschreibung nicht den Termin im Jobcenter wahrnehmen können. Denn mittlerweile ist eine einfache Erkältung für Arbeitnehmer auch kein Grund mehr, der Arbeitsstelle fern zu bleiben. Sollte der ALG2-Empfänger so stark Erkrankt sein, dass er absolut nicht in der Lage ist den Termin wahrzunehmen, lässt er sich vom Arzt die geforderte Bescheinigung ausstellen und gut. Die Kosten dafür hat natürlich der Erkrankte zu tragen, ist doch okay. So wird sich der ein oder andere Unwillige evtl. überlegen, ob er sich mit einer Krankschreibung bzw. Bescheinigung vor dem Termin drückt. Wo ist das Problem? Im Normalfall trifft es jene, die aufgrund einer wirklichen Erkrankung den Termin nicht wahrnehmen können in der Praxis wohl recht selten. Sondern vermehrt jene, die einfach nur unwillig sind und ohne Grund wird man diese Maßnahme nicht eingeführt haben!
wyski
05.02.2016, 11.20 Uhr
Highvoltage
soll das Sarkasmus sein ?
Günther Hetzer
05.02.2016, 11.37 Uhr
Sarkasmus?
Weshalb sollte es sich um Sarkasmus handeln? Es ist für mich absolut nicht nachvollziehbar, warum man da so ein Theater macht! Sie etwa?
wissender
05.02.2016, 11.49 Uhr
Die Motivation
vieler (nicht aller!) Harz IV Empfänger lässt halt zu wünschen übrig. Es ist eben einfacher einen Krankenschein zu holen als sich zu rechtfertigen warum man sich vielleicht nicht beworben hat oder die letzte Arbeitsstelle die einem vorgeschlagen wurde nicht angenommen wurde.
Sicher ein gebrochenes Bein aber nicht mal der gebrochene Arm entschuldigen ein Fernbleiben beim Amt.

Wir als selbstständige können auch nicht zuum Arzt und uns krank schreiben lassen. Bei unseren Harz IV Empfängern kommt das geld ob gesund oder krank, und alles können wir ja auch nicht übernehmen eigene Kosten könne auch gern mal selbst getragen werden.
Solche Vorschriften werden oft schlechter Erfahrungen wegen erlassen.
Jürgen Wiethoff
05.02.2016, 12.28 Uhr
Schwachsinn......
…..ist diese Verfügung des Jobcenters Gotha (und unterstützende Diskussionen dazu).

Stellen Sie sich zum besseren Verständnis einfach folgendes Szenario vor:
Ein Arbeitnehmer reicht seine Krankschreibung ein. Einen Tag später bekommt er Nachricht vom Chef: „Morgen um 10 Uhr findet eine Beratung zum von Ihnen bearbeiteten Sachverhalt XYZ statt. An der müssen Sie teilnehmen. Sollte Ihnen das nicht möglich sein, reichen Sie unverzüglich eine „Wegeunfähigkeitsbescheinigung“ (gibt es so was überhaupt, oder muss man da erst mal „Einen Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars“ stellen?) nach.“

Ich nehme an, der Arbeitgeber bekäme gleichzeitig mit vielen Menschen massiven Ärger.

Wenn es Ärzte gibt, die Gefälligkeits-Krankschreibungen ausstellen, muss gegen diese vorgegangen werden.

Schwindelnde ALG2-Bezieher gibt es sicher. Diese zu entlarven ist auch wichtig, aber da sollten bessere und wirkungsvollere Maßnahmen ergriffen werden. Ein Arzt, der eine Gefälligkeits-Krankschreibung ausstellt, stellt dann auch – schon um glaubwürdig zu bleiben - diese Bescheinigung aus.
Leser1
05.02.2016, 12.38 Uhr
Das ist nicht nur in Gotha so
Herr Gentele sprechen sie doch auch mal mit dem Jobcenter Nordhausen. Da habe ich auch schon von Fällen gehört die bei Krankheit trotz ärztlichem Atest hinkommen mussten. Schreiben sie dann bitte mal in der NNZ was rausgekommen ist.
Addi 70
05.02.2016, 12.55 Uhr
Highvoltage hat recht
Das Arbeitsamt macht dies bestimmt nicht aus Willkür. Aufgrund Ihrer Erfahrungen werden Sie Ihre Gründe dafür haben.
h3631
05.02.2016, 12.57 Uhr
@wissender
Ich zitiere,wir als selbständige können auch nicht zum Arzt und uns krank schreiben lassen. Meine Frage ist warum nicht? Wer so denkt das es ohne ihn nicht weiter geht ist ein armer Mensch. Hoffentlich werden Sie nicht mal krank.
MfG
Taiko
05.02.2016, 14.02 Uhr
ALG 2 Empfänger SIND Menschen zweiter Klasse.
Sie haben keine Lobby, sind durch dümmliche Berichte gesellschaftlich stigmatisiert und ein hervorragendes Frustventil für den hart arbeitenden Bürger.
Der beschriebene Vorgang ist jedenfalls unglaublich.
Man stelle sich vor, ein Arbeitnehmer wird trotz Krankschreibung zu seinem Arbeitgeber zitiert und wird andernfalls mit Sanktionen bedroht. Jedes Arbeitsgericht hätte in einem solchen Fall zugunsten des AN entschieden.
Aber die Hartzer sollen sich schliesslich nicht so haben ! Selbst bei einer Klage hätte das Opfer seine gestrichenen Gelder erst nach sehr langer Zeit bekommen und in dieser Zeit schmerzhafte Einschnitte hinnehmen müssen.
Deshalb halte ich solche Vorgänge auch für zynisches Kalkül der Sachbearbeiter.
Auch ich war selbstständig , gut verdienender AN und auch mal eine Zeit von Zahlungen des Jobcenters abhängig. Dort arbeiten natürlich überwiegend anständige Zeitgenossen. Aber das solche Menschen, wie die Person in Gotha derart freie Hand haben, ist bestürzend.
Georg
05.02.2016, 15.17 Uhr
Menschen zweiter Klasse...
...sind Hartz IV Bezieher schon lange!
Leider ist eine solche Anweisung bundesweit in Kraft und nicht nur auf das Jobcenter Gotha beschränkt. Wer aber eine zusätzliche Bescheinigung verlangt, sollte auch für die dadurch entstehenden Kosten aufkommen. Viele Ärzte verlangen für den zusätzlichen Aufwand eines Attests zu Recht eine Gebühr-vom Patienten.

Was den Krankenstand der "Kunden" der Jobcenter angeht ist inzwischen durch Studien bewiesen, dass Arbeitslosigkeit, besonders Hartz IV, krank macht.
Der Krankenstand ist bei den Beschäftigten in vielen Jobcentern sehr hoch und das nicht nur zur „Grippezeit“, nur das sich darüber niemand aufregt. Die Mitarbeiter in den Jobcentern brauchen ja als Angestellte im Öffentlichen Dienst oder Beamte keine Angst zu haben den Arbeitsplatz zu verlieren. Und von ihnen verlangt außer der AU- Bescheinigung auch niemand weitere Atteste.
Man braucht doch nur mal durch die Flure des JC Nordhausen zu gehen um zu sehen wie viele Türen verschlossen sind.

Zum Jobcenter Gotha noch eine Anmerkung: dort war man der Meinung wegen eines Rechtsstreit vor Jahren um wenige Cent bis zum Bundessozialgericht zu klagen. Durch Rundungsfehler wurde zu wenig Geld berechnet, natürlich zu Lasten der Hartz IV Bezieher. Die kaufmännische Rundung wurde wegen Probleme mit dem Computerprogramm nicht angewendet.

In der 1. Instanz vor dem Sozialgericht Nordhausen wurde das JC Gotha verurteilt, die Berechnungen der Leistungsbescheide Cent genau vorzunehmen und die sich summierenden Fehlbeträge nachzuzahlen. Man war dort aber stur der Meinung weiter vor dem LSG klagen zu müssen

Selbst eine „Klatsche“ vom Landessozialgericht und einer Zusatzstrafe hat der Geschäftsführung des Jobcenters Gotha nicht gereicht von so einer blödsinnigen Klage beim Bundessozialgericht Abstand zu nehmen.

Erst auf bundesweiten öffentlichen Druck wurde die Klage im letzten Jahr zurückgenommen. Das mal zur Verdeutlichung der Rechtsauffassung in den Jobcentern.
Ich halte den Beitrag des Herrn Gentele für reinen Populismus, eine Änderung wird er dadurch nicht erreichen. Allerdings wird das Problem mal wieder in der Öffentlichkeit diskutiert.
Taiko
05.02.2016, 16.32 Uhr
@Georg
Danke für die weitergehenden Informationen.
Aber Populismus des Herrn Gentele ist eigentlich so nicht zu erkennen.
So etwas muss immer wieder öffentlich gemacht werden.
Das sind auch unsere Steuergelder, die in diesen unendlich langen Verfahren verbraten werden.
Auch wenn der "Hartzer" sehr gern in Jogginghosen beim Bierholen dargestellt wird. Es sind Menschen, die teilweise Jahrzehnte in Schichten gearbeitet haben und durch Firmenschliessungen mit Ü50 für Personalchefs uninteressant geworden sind. Die dann in "Jobs" vermittelt werden sollen, deren Anfahrtkosten sie am Ende unter den Regelsatz drücken.
Jeder Mensch mit einem Ansatz kaufmännischen Denkens würde sich dagegen wehren.
Kama99
05.02.2016, 18.38 Uhr
ALG II und Krank?
Ich war durch eine schwere Erkrankung in die Situation gekommen, für 2 Jahre keine Arbeit annehmen zu können. Nur dieses interessierte manch Mitarbeiter rein gar nichts. Erst durch eine andere Sachbearbeiterin änderte sich das. (Ich rede hier von NDH).
Als ALGII Empfänger ist man meistens das "letzte".
Leser1
05.02.2016, 20.16 Uhr
Sachbearbeiter entlassn
Vieleicht sollte man mal die Seiten tauschen. Unmenschliche Sachbearbeiter mit Fehlentscheidungen rauswerfen, damit sie mal die andere Seite vom Schreibtisch kennenlernen. Wer als Sachbearbeier zig mal Entscheidungen trifft die Gerichte dann ändern müsste rausfliegen, denn die Prozesskosten sind auch unser Steuergeld.
Georg
05.02.2016, 21.09 Uhr
@ leser1…
… so einfach ist das nicht mit dem Entlassen, die im Jobcenter können zu Lasten der Hartz IV Bezieher Fehler machen so viel sie wollen, dafür müssen sie nicht gerade stehen. Je mehr Kürzungen der Leistungen erfolgen, umso mehr wird gespart. Und nur das zählt bei den immer weniger werdenden Finanzen der Jobcenter. Also immer möglichst wenig bewilligen und kürzen wo es geht. Und ja keine riskanten finanziellen Entscheidungen treffen, denn das könnte ins Auge gehen.
@ Taiko, das mit dem Populismus des Hr. Gentele nehme ich mit Bedauern zurück nachdem ich seine Fragen gelesen habe. Da war ich wohl etwas voreilig.
Ich hoffe nur, dass er keine ausweichenden Antworten bekommt, wie man das ja von den Politikern so gewöhnt ist. Allerdings werden die Harzt IV Gesetze in Berlin gemacht und dort wird die Thüringer Regierung im Bundesrat mit Sicherheit überstimmt.
Micha123
06.02.2016, 04.19 Uhr
Bedingungsloses Grundeinkommen
Wie wäre es mit der Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens?`

Jeder erhält es - egal ob Kind, Erwachsener, Arbeiter, Arbeitsloser, Rentner. Das Prinzip ist einfach verständlich - man sollte einmal im Internet die Suche benutzen und sich darüber informieren.

Vor allem würde dieses den riesengroßen Verwaltungs- und Behördenwasserkopf in Deutschland reduzieren. Ressourcen wären wieder frei - Behörden könnte sich um andere Dinge kümmern oder man hätte mehr Fachkräfte für den Arbeitsmarkt, da man ja in den Ämtern nicht mehr so viele Mitarbeiter braucht.
Gehard Gösebrecht
06.02.2016, 10.45 Uhr
Bedingungsloses Grundeinkommen?
Jetzt ist Gasprom-Gehard wieder auf die politische Bühne zurückgekehrt.
Höchstwahrscheinlich will Schröder sich jetzt nicht für ein Grundeinkommen stark machen (wie man es von einem Vertreter einer ehemaligen Arbeiterpartei annehmen würde), sondern für die Agenda 2016 mit einen neuen Hartz 5 Gesetz.
Vielleicht wäre es für Deutschland doch erst einmal besser, wenn Schroeder sich weiter für eine Million Euro Jahresgehalt, bei Gasprom aufhält?
Solange sich solche Politversager in Deutschland aufhalten, kann es mit diesem Lande nicht aufwärts gehen.
Franziskus
06.02.2016, 11.21 Uhr
Nein,kein bedingungsloses Grundeinkommen
nein der Anreiz und der Leistungswille wie im Süden Deutschlands würde fehlen aber der muss vorhanden .
Sonst sieht man keine neuen Ziele.

Leistung muß sich lohnen!

Sonst geht der Staat pleite und kann irgendwann die"bedingungsloses Grundeinkommen " nicht mehr zahlen.
Da würden zu viele auf dem Sofa hocken bleiben und ihr braunes Getränk trinken. Eine Partei wünscht sich das,
aber dann würde nichts mehr fuktionieren.
Micha123
06.02.2016, 17.16 Uhr
Bedingungsloses Grundeinkommen als Lösung?
Genau das ist die Gefahr bei einem bedingungslosen Grundeinkommen @ Friedrich I.
Wer geht dann noch arbeiten...

Aber.. es wäre vielleicht auch ein Wendepunkt. Der Arbeiter wäre nicht wieder nur eine Nummer - er wäre vielleicht wieder ein Mensch.
Gerade hier im Osten ist es doch so - im Billiglohnland Thüringen. Arbeitgeber zahlen gerade so den Mindestlohn und bis dieser eingeführt wurde.. naja.. Sprüche wie "7 Euro die Stunde als Facharbeiter sind doch viel" - das kennen wir ja genügend.
Eine Firma - ein Arbeitgeber - sie müssen sich "attraktiver" machen. Schluss mit der Ausbeuterei. Gute Verdienste - auch für einfache Arbeiter.
Alle würden profitieren. Mehr Lohn, mehr Geld unter den Leuten - höhere Kaufkraft usw. Man kann sich auch einmal wieder einen Handwerken leisten und muss nicht selbst improvisieren usw.

Leider ist die Lobby der "Menschen zweiter Klasse" - Menschen, welche diskriminiert werden nicht groß. Es zählen dazu nicht nur die ALG 2 Empfänger, sondern auch Kranke, Behinderte, Kinder, Alte. Da blickt man drüber Weg.
Es zählt doch nur der "Schein" - die schöne, heile Welt - vor allem "höher, schneller, weiter".
Am Ende sieht jeder selbst zu - wie er mit seinem Ar.. an die Wand kommt und macht sein Ding.
Mueller13
06.02.2016, 22.32 Uhr
Bitte aufhören
Dieses Grundeinkommen ist eine reine Kopfgeburt. Das kann niemals gelingen. 70% der Menschen brauchen Druck, damit sie sich bewegen. Die anderen 30% können aber diese 70% nicht ernähren. Schaut mal wie viele sich in H4 eingerichtet haben. Die schreien natürlich besonders laut nach diesem (erhöhten) Grundeinkommen. Und letztendlich ist das Grundeinkommen mit H4 schon realisiert. Man muss sich im Zweifel nur irgendwelchen Repressalien des Staates aussetzen, um es zu erhalten. Das mag im Einzelfall mitunter unschön sein, aber im Allgemeinen ist es schon o.k. hin und wieder mal nachzufragen, wie lange derjenige denn noch denkt, sich von der Allgemeinheit aushalten zu lassen.
Meine Oma hatte diese Idee des Grundeinkommens auch mal aufgeschnappt und fand sie ganz toll. Auf meine Frage, wer denn das Ganze finanzieren solle, kam von ihr: "Na der Staat". Und genau da haben wir das Problem. "Der Staat" finanziert niemanden. Ihr, ich und alle, die Kohle in diesen Topf werfen finanzieren die Sozialleistungen.
Jedem muss klar sein: eine Sozialleistung (Rente, H4) muss einem anderen weggenommen werden. Das mag ja eine lustige Veranstaltung sein, wenn man es dem von den Linken gerne zitierten Millionär wegnimmt. Unschön wird es aber wenn man den Familienvater/mutter mit zwei Kindern abzieht, um einen arbeitsunwilligen 20jährigen zu finanzieren.
Wenn wir alle Abzüge zusammennehmen, die den Arbeitslohn belasten, kommen wir bei einem halbwegs Verdienenden locker auf 75%. Das halte ich zumindest für arg grenzwertig.
Franziskus
07.02.2016, 11.02 Uhr
Der Angestellten
oder dem Angestellten in der ALG 2 Dienststelle,
liegen auf dem Tisch nicht etwa die UNO Menschrechtscharta und auch nicht das Deutsche Grundgesetz, vor.
Sondern einzig und allein das ALG2 Gesetz ,
dafür sind Sie eingestellt worden.
Wenn sie etwas zusätzlich nachverlangen,dann wissen Sie im allgemeinen das nicht aus dem Kopf, sondern müssen aus dem Gesetz ablesen ( PC ).
Eckenblitz
07.02.2016, 20.34 Uhr
Frage???
Wer ist eigentlich der GRÖSSERE Tepp? Jemand der mit Hartz 4 lebt? Oder jemand der mit Hartz 4 – Gehalt arbeiten geht und dann noch behauptet, er möchte dem Staat nicht auf der Tasche liegen?
Bleistift und Lineal
07.02.2016, 21.57 Uhr
antwort @overhead
die antwort auf Ihre frage, so sie nicht provozierend oder rhetorisch gemeint war, kann nicht pauschal gegeben werden. Sie liegt in der natur des jeweiligen menschen.

Es gibt menschen, die gehen für ein hartzIV-gehalt arbeiten - einfach, weil sie sich nützlich fühlen wollen. Ihrer fragestellung nach würden Sie diese als "deppen" bezeichnen: was übrigens mit "d" und nicht mit "t" geschrieben wird.

und es gibt die anderen, die mit hartzIV-gehalt den ganzen tag auf dem sofa liegen und das toll finden.

was also ist die antwort auf Ihre frage? Nun: es gibt so'ne und solche. die einschätzung darüber, wer der depp ist: die liegt in IHRER einschätzung.
Mueller13
08.02.2016, 00.26 Uhr
@ Overhead
Das ist jetzt keine Antwort auf Ihre Frage, sondern ehe eine allgemeine Feststellung.
Genau mit dieser Frage haben sich alle Anhänger eines leistungslosen Grundeinkommens enttarnt. Es zeigt, dass unsere Gesellschaft noch nicht reif dafür ist. Das Grundeinkommen setzt voraus, dass sich jeder dermaßen in die Gesellschaft einbringt (arbeiten geht), dass er einen Gegenwert in Höhe eines Grundeinkommens erbringt. Mit dieser Frage stellen Sie aber klar, dass derjenige, der arbeitet einen Mehrwert erwartet, der über das Grundeinkommen hinausgeht. Dabei ist nicht klar, dass er diesen Mehrwert wirklich erwirtschaftet, deshalb kann es durchaus sein, dass er 40h arbeiten geht, ohne mehr als das Grundeinkommen zu erhalten. Deshalb wird der Arbeitende sagen, ich will mehr bekommen, als derjenige, der nicht arbeitet. Und schon ist das gesamte Modell des Grundeinkommens tot, es wird nicht funktionieren.

Aber meine Antwort auf Ihre Frage. In der ersten Runde würde ich sagen, ist derjenige dümmer, der arbeitet und nur einen Lohn auf H4-Niveu bekommt (was natürlich mit Mindestlohn nicht mehr funktioniert, weil der Mindestlohn in Dtl. bei 40h die Woche bei durchschnittlich 1075Eu/Monat netto liegen muss. Der andere bekommt ja H4 ohne Gegenleistung.

Ich denke aber, dass Arbeit für den Menschen wichtig ist, weil er nur so ein Teil der Gesellschaft ist, sich nützlich fühlt und soziale Kontakte nachhaltig pflegt.
Deshalb wird mittelfristig eindeutig der heimbleibende H4-Empfänger der größere Depp sein.
Micha123
08.02.2016, 04.31 Uhr
Diskriminierung
Zum b.losen Grundeinkommen kann ich Mueller13 nur zustimmen.. Kopfgeburt mehr nicht. In der Realität würde es doch mehr Probleme verursachen als das jetzige System.

Ich kenne einige Leute, denen würde H4 zustehen - also sie könnten damit "aufstocken" aber sie machen es nicht. Selbst Schuld? Nein - sie machen es nicht aus Stolz. Gerade wegen dieser "Diskriminierung" und Mensch zweiter Klasse zu sein.
Die haben dann lieber weniger aber dafür behalten sie eben noch ihren Stolz.

Und diesbezüglich müsste etwas gemacht werden - damit diese Art der Diskriminierung aufhört.
Ich blicke da aber in eine düstere Glaskugel. Denn u.a. die Finanzierung der Flüchtlinge in Deutschland - wird alles noch viel weiter erschweren und verschlimmern.
Ist es nicht auch Diskriminierung, wenn bald immer mehr Rentner Steuern bezahlen müssen? Die Rente wird erhöht - und gleichzeitig kommt man über den Freibetrag.. und Vater Staat hält die Hand hin.
Parallel dazu gibt es einfach mal schnell eine unkomplizierte Diätenerhöhung für unsere Volksvertreter (ohne Abstimmung) in Höhe von 250 Euro monatlich... .

Keiner braucht sich dann wundern, wenn die Umfragewerte bei bestimmten Parteien ständig steigen.
Franziskus
08.02.2016, 08.43 Uhr
Bewerbungen schreiben
richtig @Müller13,00,26 Uhr -letzter Satz !
Auf gehts vom Sofa runter und 20 oder 50 Bewerbungen
schreiben.
Das machen viele in anderen Bundesländern auch ,
weil Sie es gelehrnt haben, zu kämpfen.
Wolfi65
08.02.2016, 10.30 Uhr
Oh ja @Friedrich I
So richtig schöne Durchhalteparolen zum Montag früh.
Runter vom Sofa und Bewerbungen schreiben....
Zum Bewerbungen schreiben muss man doch nicht extra vom Sofa herunter.
Die kann man sogar vom Bett schreiben.
Mache ich übrigens auch, weil in diesem Scheinrechtsstaat, das sowieso überflüssige Mühe ist.
Private Arbeitsagenturen wollen nur ihre Vermittlungsgutscheine und sind die aufgebraucht, dann gibt es nichts mehr.
Also was sollen die Parolen?
Gewinnoptimierung ist angesagt und keine gut bezahlten Arbeitsplätze.
Mueller13
08.02.2016, 14.29 Uhr
Gutbezahlter Arbeitsplatz
Tja, das ist immer sehr relativ...

Grundsätzlich gilt: "gut" ist eine Mischung aus:
- akzeptabler Bezahlung,
- akzeptable Entfernung zum Arbeitsplatz,
- akzeptables Arbeitsumfeld (Kollegen, Chef),
- akzeptable Arbeitszeit (Wochenendarbeiten, Schichten, Überstunden),
- eine akzeptable Urlaubszeitplanung (21+, Urlaubstage nehmen auch möglich?),
- eine akzeptable Aufgabe (fordernd, aber nicht überfordernd),
- pünktlich Bezahlung des Arbeitsentgeltes,
- zusätzliche Entlohnungen (Tankgutschein, Handy usw.).

Wenn Sie das zusammennehmen, würde ich sagen: ein "gutbezahlter" Arbeitsplatz ist nur eines von vielen Kriterien. Für ein anständiges Leben sind andere Punkte wesentlich wichtiger. Mit 300-400Eur weniger kann man sicherlich leben, wenn man nicht jeden Tag 2 Stunden sinnlos auf der Piste ist, wenn der Chef einen nicht ständig rund macht, wenn die Kollegen nicht nur Vollpfosten sind und wenn man Urlaub dann nehmen kann, wenn man ihn plant.

Außerdem gibt es vom Arbeitgeber immer die Gegenfrage: was können Sie, dass Sie eine "gutbezahlte" Arbeitsstelle haben wollen. Sind Ihre Fähigkeiten gefragt? Und noch wichtiger: können Sie Ihre Fähigkeiten auch abrufen, wenn sie gebraucht werden und fehlen nicht 50% der Zeit wegen irgendwelcher Probleme.
Franziskus
12.02.2016, 20.35 Uhr
der Wille ist ausschlagebend
...man muß aber auch Willens sein, 15 oder 30 km mit dem PKW ,Bus oder Bahn zu fahren.
Es gibt Gebiete in Deutschland ,da fahren Arbeitnehmer 100 oder 200 Km bis zur Arbeitsstelle.
Franziskus
12.02.2016, 21.00 Uhr
...Weg zur Arbeit
...-ich hatte etwas vergessen,manche Leute benötigen auf den Weg zur Arbeit Unterhaltung mit einem Kumpel.
Man muß als Einzelner kämpfen,auch ohne Unterhaltung..
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