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Mo, 12:59 Uhr
25.04.2016
Von Treffurt bis Artern und weiter

Unstrut-Werra-Radweg übergeben

Jetzt ist offiziell, was schon längst passiert ist, der Unstrut-Werra-Radweg (UWR) kann von Treffurt im Westen über Mühlhausen und Sondershausen bis nach Schönfeld (Artern) befahren werden. Im Mai folgt großes Bürger- und Familienfest...

Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Baustelle hin oder Baustelle her, besonders das Wegstück zwischen Bad Frankenhausen und Sondershausen wurde von den Radfahrern regelrecht "okkupiert", auch wenn da noch Baustellenfahrzeuge unterwegs waren, und teils erst der Schotter aufgebracht war. Als der erste Asphalt aufgebracht war, gab es schon kein Halten mehr. Ein Beleg, wie gewünscht und notwendig dieser Radweg war.

Selbst die Hauptakteure der Freigabe des Radweges, Landrätin Antje Hochwind (SPD) und Wolfgang Tiefensee (SPD), Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, kamen schon auf dem Radweg angeradelt, als sie ihn selbst noch nicht freigegeben hatten.

Die Gesamtlänge beträgt rund 114 km und es sind Höhenunterschiede zwischen 95 bis 415 m über NN zu überwinden. In Sondershausen, genauer gesagt in Jecha erfolgte heute offiziell die Übergabe des letzten Teilstücks zwischen Sondershausen (Schrader-Straße) und dem ehemaligen Bahnhof Berka. In diesem Bereich verläuft der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse Sondershausen - Bad Frankenhausen. In diesem Bereich musste eine Brücke komplett neu gebaut werden und zwei Brücken wurden umgebaut.

Hochwind verwies darauf, dass der Bau des UWR rund sechs Jahre insgesamt in Anspruch nahm. Der Bau im Kyffhäuserkreis begann im Jahre 2011. Allein der Bau im Bereich des Kyffhäuserkreises kostete rund 8,8 Millionen Euro. Rund 90 Prozent betrug die Förderung durch Freistaat und zum Teil der EU. Der Kyffhäuserkreis steckte rund eine Millionen Euro in das 80 Kilometer lange Stück des Weges. Rund 9 km sind Gemeinschaftsweg mit der Landwirtschaft.

Hochwind verwies auf die Wichtigkeit für die Entwicklung des Tourismus im Kreis. Damit ist eine Voraussetzung erfüllt, das solche Sehenswürdigkeiten wie der Schlosspark Ebeleben, das Besucherbergwerk und Sehenswürdigkeiten von Bad Frankenhausen (Schiefer Turm) und später mal der Kyffhäusers, mit dem Rad erschlossen werden können.

Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Tiefensee verwies darauf, dass der Freistaat insgesamt rund 12 Millionen in den gesamten Radweg investiert hat. Er sieht im Radtourismus eine wichtige Quelle auch für die Wirtschaft in Thüringen. Schon halten sich im Durchschnitt rund 3,7 Radtouristen je Tag in Thüringen auf und geben hier ihr Geld aus.

Der Dank von beiden Rednern gingen dann Ex-Landrat Peter Hengstermann und die damaligen Kreistagsmitglieder, weil sie mit ihren Entscheidungen die Trasse erst ermöglichten. Begrüßt wurde auch Volker Hedrich von der Bahn AG, die den Bahndamm für den Bau freigaben.

Die vielen Gäste zur Eröffnung konnte man kaum zählen. Für die vielen Bürgermeister und Ortsteilbürgermeister der am Radweg liegenden Gemeinden seien stellvertretend nur Ortsteilbürgrmeisterin Gudrun Osterheld (SPD) und Bürgermeister Joachim Kreyer (CDU) genant, weil heute hier das letzte Teilstück freigegeben wurde.

Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Gedränge herrschte beim Durchschneiden des Bandes. Und so reichten natürlich nicht die drei Scheren aus. Heike Bach vom Ingenieurbüro, MDB Kersten Steinke (Die Linke), Antje Hochwind,, Hans-Christoph Schmidt (ADFC Kyffhäuserkreis), MDL Iris Martin-Gehlt (Die Linke), Wolfgang Tiefensee, Perer Hengstermann und MDL Gudrun Holbe (CDU) waren in die erste reihe gekommen.



Hier noch einige Angaben zum Radweg. Der Schwierigkeitsgrad ist als leicht bis mittel zu bezeichnen. Zu einem Teil verläuft der Radweg auf ehemaligen Bahndämmen. Nur zwischen Ebeleben und Sondershausen (bei Gundersleben) und bei Gölligen sind nennenswerte Steigungen zu verzeichnen, die auch für Familien mit Kindern nicht Probleme bereiten werden. Der Radweg ist in vielen Bereichen barrierefrei und besonders im Bereich wird er stark als kombinierter Fuß- Radweg von Fußgängern genutzt. Allerdings ist im Bereich Sondershausen (ab Grass kurze 80m lange Steigung mit 18Prozent) bis kurz vor Ebeleben der Weg nicht unbedingt für Rollstuhlfahrer zu empfehlen.

Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Für den UWR gibt es ein komplettes Wegweiserkonzept entlang der Streckenführung im Kyffhäuserkreis, welches zeitgleich nahezu vollständig umgesetzt wurde, wie Matthias Deichstetter vom Landratsamt informierte.
Zum Marketing sagte er, derzeit werde ein Werbeflyern für die Streckenführung inklusive Wegweisung zu touristischen Highlights, Gaststätten und Berherbergungsstätten entwickelt und demnächst den Touristinfos zur Verfügung gestellt.

Weiterhin wird momentan ein Wanderportal nebst App entwickelt, in welcher der UWR einen eigenen Punkt erhält. Da die Urlaubssaison vor der Tür steht sollte das aber zügig voran kommen.

Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Dieter Strödter (ehemaliger Lehrer am Scholl-Gymnasium SDH) würdigte den Bau des Radweges mit einem Gedicht. Hier der Anfang:

Dann nahm er mit spitzer Zunge die Unzulänglichkeiten der Bürger aufs Korn, die meinen der Weg sei hervoragend geeignet, seinen Müll los zu werden. Hier finden Sie das komlette Gedicht:
Danke schön; Gedicht zum Radweg

Einige Restarbeiten sind am Radweg noch notwendig. Auch wenn der Radweg jetzt als fertig gemeldet ist, hat die Stadt Sondershausen noch eine wichtige Aufgabe zu realisieren. Auf der Strecke alte B4 zwischen Bebraer Teich und Possenauffahrt gibt es keinen ausgewiesenen Radweg. Hier müssen sich Auto, Busse, Forstfahrzuge und Lkw (Anlieferer) die Straße teilen, ohne dass es einen straßenbegleitenden Radweg oder eine Radfahrspur gibt. Trotzdem dürfen die Kraftfahrzeuge 100 km/h, weil unmittelbar hinter dem Bebraer Teich ein Ortsausgangsschild steht.

Die Situation ist seit längeren bekannt und man arbeitet in Verbindung mit dem ADFC an einer Lösung. Trotzdem wurde das Mindeste, eine Tempo-50-Begrenzung nicht aufgestellt. Bei schönem Wetter ist der Autoverkehr erheblich und es gibt auf der Strecke noch eine leichte Bergkuppe, welche die Sicht auf die Radfahrer beeinträchtigt. Hier sollte die Stadt Sondershausen endlich schnellstens reagieren.

Unabhängig davon ist der UWR eine sehr wichtige Bereicherung für den Tourismus, aber auch für den Radverkehr insgesamt, weil es jetzt eine Radverbindung in Ost-West-Richtung durch große Teile des Kyffhäuserkreises gibt und erst Verbindungen zum Thüringer Radewegenetz geknüpft werden. So gibt es zwei Schnittpunkte mit dem Unstrutradweg

Wichtig allerdings, dass sich dieser UWR nicht wie eine Autobahn ohne Abzweige durch den Kreis zieht. Es müssen Radwege abzweigen, welche die Sehenswürdigkeiten der Region anbindet. Auch wenn zur Zeit das Landratsamt den Radweg in die Steinzeit zur Steinrinne Bilzingsleben bevorzugt (wegen der Naturschönheit im Wipperdurchbruch), dass Kyffhäuserdenkmal mit mehr als 10 Mal so viele Besuchern jetzt schon, ist auf halbwegs sicheren Wege (nur über die gefährliche B85) nicht zu erreichen. Hier muss mit Sicherheit nochmals nachgedacht werden. Eine Radverbindung über den Kyffhäuser nach Kelbra würde den Kyffhäuserkreis und Thüringen besser mit dem recht gut ausgebauten Radwegenetz von Sachsen-Anhalt verbinden!

Ach, und nicht vergessen, am 21. Mai ist großes Familienfest am Radweg, siehe Flyer in der Bildergalerie.
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Unstrut-Werra-Radweg übergeben (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Autor: khh

Kommentare
emmerssen
25.04.2016, 17.10 Uhr
Sehr schön !
Man kann das hier geleistete nur loben. Ich wünschte mir einen ähnlichen Radweg auf der noch vorhandenen Trasse der ehemaligen Helmetalbahn. Möglich wäre das ohne Probleme von Mackenrode bis Osterhagen auf der damaligen Talspur der Bahn. Wo sind die Politiker, die sich hierfür einsetzen würden?
Micha123
25.04.2016, 20.03 Uhr
Richtigstellung
Im Artikel steht geschrieben, dass Dieter Strödter ehemaliger Schuldirektor war... .

Herr Dieter Strödter war bei uns Lehrer für Geschichte und Sozialkunde am Scholl Gymnasium in Sondershausen.
Zumindest von der politischen Wende an bis zu der Zeit als er dann Landtagsabgeordneter war. In diesem Zeitraum war er aber kein Direktor.
Vielleicht vor der Wende? Kann ich mir aber schlecht vorstellen und mich auch nicht daran erinnern. Vor der Wende war Herr Bilke Direktor und es gab in SDH auch nur eine EOS.
Nach der Wende waren am "Geschwister Scholl" Gymnasium Frau Renate Eichler Direktorin und am "Prof. Dr. Irmisch" Gymnasium Egon Strödter Direktor.

Als 1996 die beiden Sondershäuser Gymnasien zusammengeschlossen wurden - war Herr Egon Strödter als einziger Direktor eingesetzt.
Mit Sicherheit liegt da im Artikel eine Verwechslung vor.
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