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Mi, 10:47 Uhr
28.09.2016
So sieht die Transparenz-Initiative der EU-Kommission aus:

Geschwärzte Unterlagen

Die Europäische Kommission hat auf Anfrage der Verbraucherorganisation foodwatch Teile einer umstrittenen Rechtsanalyse zum Freihandelsabkommen CETA veröffentlicht - die entscheidenden Passagen sind allerdings seitenlang geschwärzt oder komplett gelöscht...


foodwatch kritisierte am heutigen "Tag der Informationsfreiheit" die Intransparenz der EU in der Debatte um die Freihandelsabkommen CETA und TTIP.

"Was für ein Schildbürgerstreich aus Brüssel: Die Europäische Kommission rückt Teile der Rechtsgutachten zwar heraus - schwärzt und löscht aber alle entscheidenden Textstellen . Liebe EU-Beamte, warum habt ihr nicht gleich das ganze Papier in schwarze Tinte getaucht?", so Lena Blanken, Volkswirtin bei der Verbraucherorganisation foodwatch. "Die vermeintliche EU-Transparenzinitiative zu TTIP und CETA wird ad absurdum geführt. Die Europäische Kommission hat aus den Bürgerprotesten gegen die Freihandelsabkommen offenbar nichts gelernt."

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Bei den Rechtsgutachten geht es um die Frage, ob der geplante europäisch-kanadische CETA-Vertrag als sogenanntes EU-only-Abkommen eingestuft wird - ein entscheidender Punkt. Denn die Europäische Kommission hatte stets die Position vertreten, CETA falle unter die alleinige Zuständigkeit der EU. Damit hätte das Handelsabkommen in Kraft treten können, ohne dass nationale Parlamente darüber abstimmen. Auf Grundlage der von foodwatch angefragten Gutachten hatte die Kommission außerdem gefordert, dass das gesamte Abkommen bereits "vorläufig" angewendet wird. Die Bundesregierung hingegen hatte CETA immer als "gemischtes Abkommen" betrachtet, da es sowohl nationale als auch europäische Zuständigkeiten berührt, und ein entsprechendes Rechtsgutachten dazu öffentlich gemacht. Auf politischen Druck hin hatte die Kommission erst kürzlich zugestimmt, CETA doch als gemischtes Abkommen zu verabschieden.

foodwatch hatte bei der Kommission angefragt, auf welcher juristischen Grundlage CETA als "EU only" eingestuft wurde. Wochen später und nach mehrfachem Nachfragen veröffentlichte die Kommission zwar Teile der Gutachten, nahezu alle Stellen waren aber geschwärzt oder gelöscht.

Lena Blanken von foodwatch: "Die EU fabuliert gerne von Transparenz und Bürgerdialog - aber wenn es darauf ankommt, bleibt davon nicht viel übrig. Wir brauchen endlich eine ehrliche und offene Debatte über die geplanten Freihandelsabkommen - dafür müssen die entscheidenden Dokumente und Positionen aber der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Bürgerinnen und Bürger sind zu Recht skeptisch gegenüber Mauscheleien hinter verschlossenen Türen."
Autor: red

Kommentare
Leser X
28.09.2016, 11.09 Uhr
Na bitte,
das gibt doch allen Recht, die bei dem Thema schon immer schwarz sehen. Und nun haben wir es schwarz auf weiß!
Paulinchen
28.09.2016, 15.13 Uhr
Wer etwas zu verbergen hat,
der will mich betrügen. Seit der Wende, ist es von größter Bedeutung, das Kleingedruckte in den Verträgen genauestens VOR der Unterzeichnung gewissenhaft zu studieren. Die Verbraucherzentralen predigen es nahezu täglich, dass, was man nicht versteht, sollte man sich detailliert notfalls von einem Anwalt erklären lassen.

Da haben wir den Salat! Unser Wirtschaftminister ist leider kein Anwalt, oder anders gesagt, er ist für derartige Vertragsabschlüsse offensichtlich nicht qualifiziert. Ich will ihm ja nichts unterstellen, aber steht er etwa auf der Seite der Betrü...?

Oh nein - so etwas machen doch unsere Politiker nicht. Die haben doch geschworen Schaden vom Deutschen Volk abzuwenden und seinen Nutzen zu mehren.

ALLES WIRD GUT - WIR SCHAFFFEN DAS (Volle Kraft voraus auf das nächstbeste Riff)
tannhäuser
28.09.2016, 15.56 Uhr
Minister/Innen
Sind das nicht diese Marionetten der Wirtschaftslobbyisten und ihres aufgeblähten Ministerialsbeamtenapparates, die vorlesen oder auswändig nachplappern, was ihnen ihre häufig besser qualifizierten oder lobbymässig verquickten Untergebeben, z.b. Staatssekretäre einbläuen?

Vielleicht tue ich einigen von ihnen unrecht. Wer sovielen verschiedenen Ministerien vorstand wie Schäuble oder de Maiziere, könnte glatt als Universalgenie den Mensaclub aufmischen.

Warum eigentlich der Aufwand mit Tonnen von geschwärztem Papier? Einfach alte Telefonbücher nicht entsorgen, sondern jedem Entscheidungsträger eines vorgelegt, Filzbrille auf die Nase und das Ergebnis fällt ebenso volkswillenignorierend und wirtschaftsgewollt aus.
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