Fr, 19:08 Uhr
07.10.2016
Neues aus Sondershausen
Viel Lärm um die Flachläden?
Gleich mehrfach sind die Flachläden von Sondershausen zum Gesprächsthema geworden, auch gestern wieder. Begibt sich die Volkssolidarität in gefährliches Fahrwasser?...
In der vorletzten Stadtratssitzung hatte bei der Bürgerfragestunde bereits ein Bürger, Klaus Simionoff seinen Unmut zum Ausdruck gebracht, dass die Flachläden in der Innenstadt von Sondershausen durch einen großen Drogeriemarkt einer großen Drogeriemarkt-Kette ersetzt werden soll.
Unsere Geschäfte in der Innenstadt sind schon so stark ausgelastet, das würde die Innenstadt weiter schädigen, kn berichtete bereits:
Er hatte sogar vorgeschlagen die Flachläden abzureißen und eine Grünanlage darauf zu bauen, um die Verkaufsflächen zu reduzieren
Gestern legte Klaus Simionoff nach. Er hatte Lärmmessungen durch geführt und festgestellt, dass bereits jetzt zeitweise trotz teils leerstehender Läden die Geräuschpegel bereits sehr hoch sind. Was soll erst werden, wenn ein großer Drogeriemarkt beliefert wird, der noch in der Bauweise wahrscheinlich näher an die Wohnhäuser rückt?
Bürgermeister Joachim Kreyer (CDU)brachte zum Ausdruck, dass es bisher nur Gespräche zwischen der Wippertal und der Rossmann-Gruppe gab, ohne das es bereits konkrete Absprachen gab. Das mögliche Lärmproblem werde er sich notieren, sei aber erst ein Problem, wenn es um die Bauplanung gehen wurde. Aber von einer Bauplanung sei man noch weit entfernt, da es noch nicht mal sicher ist, Rossmann überhaupt den Standort nutzen will.
Kontrovers in der Stadt wird ein anderes Problem diskutiert, dass mit den Flachläden zusammenhängt.
In einer Online-Petition wird zur Erhaltung der Flachläden aufgerufen.
Unter der Überschrift:
Erhalt der Sondershäuser Flachläden als schutzwürdiges Kulturgut unserer jüngeren Heimatgeschichte
hat Tobias Schneegans die Petition nicht privat ins Netz gestellt sondern als Tobias Schneegans (Fraktion Volkssolidarität), siehe Screenshot.
In der Begründung heißt es:
Die Stadtverwaltung Sondershausen sowie die städtische Wohnungsbaugesellschaft Wippertal möchten den Gebäudekomplex "Flachläden" im Stadtzentrum (Ecke Bebrastr./Lohstrasse) verkaufen mit dem Ziel, diesen abzureißen um hier einen 2 1/2 geschossigen Neubau eines Drogeriemarktes mit einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern zu errichten. Seitens der Stadt werden die "Flachläden" öffentlich als städtebaulicher Mißstand bezeichnet, obwohl die Stadt selbst vor geraumer Zeit einen Antrag gestellt hat, diesen Gebäudekomplex als städtebauliches Schutzgut einzustufen, um es entsprechend zu erhalten. Wir brauchen Ihre Unterschrift, damit die Stadtverwaltung nicht, wie sonst üblich, über die Köpfe der Sondershäuser Bevölkerung entscheidet und Tatsachen schafft, die nicht mehr zu ändern sind! Mit Ihrer Unterschrift zeigen Sie sich solidarisch mit dem Konzept, die Flachläden zu erhalten, vorsichtig zu modernisieren und in ihrer typischen Eigenart als Zeitzeugen für die Nachwelt zu erhalten!
Begründung:
Die Flachläden sind untrennbar mit der Sondershäuser Nachkriegsgeschichte verbunden und spiegeln die Baukultur der 60iger und 70iger Jahre der DDR exemplarisch wieder.
Die Flachläden sind der letzte noch erhaltene Baustein des früheren Ensembles Postplatz / Froschbäcker / Flachläden, die früher im Mittelpunkt des Stadt- und Marktgeschehens standen.
Die Nachfrage an potentiellen Mietern für die Ladengeschäfte war permanent vorhanden, scheiterte aber bislang am mangelnden Entwicklungswillen der Wippertal WBG. Das heißt im Klartext, man ließ den Gebäudekomplex bewußt verkommen, heute will man nun einen profitablen Verkaufserlös erzielen und die vorhandenen Nutzer einfach vor die Tür setzen.
Die Flachläden sind aus einstigem Volkseigentum in den Besitz der Wippertal WBG übertragen worden, dementsprechend sorgsam sollte damit umgegangen werden und dieses Kulturgut nicht als Spekulationsobjekt missbraucht werden!
Den vollständigen Text mit mit weiteren Informationen zum Hintergrund finden Sie hier:
Unterschriftenformular
Dieser Text der Petition mit einer Unterschriftenliste liegt in einigen Geschäften der Stadt Sondershausen aus. Man kann aber auch Online teilnehmen.
https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-der-sondershaeuser-flachlaeden-als-schutzwuerdiges-kulturgut-unserer-juengeren-heimatgeschich
Das wäre allein alles kein Problem. Die kontroverse Diskussion in Teilen der Öffentlichkeit bezieht sich auf einen anderen Fakt:
Tobias Schneegans ist geschäftlich in die Flachläden eingebunden, Coffee-Shop, macht seine Online-Petition aber mit der Angabe Fraktion Volkssolidartiät.
Auch wenn es einige Mitglieder der Volkssolidarität nicht so sehen, es ist grenzwertig, wenn auf der Facebookseite die Fraktion der Volkssolidarität auch noch aktiv mit einer Verlinkung zur Petition aufwartet und und ein Mitglied sehr stark privatgeschäftlich involviert ist, unabhängig, ob die Argumente der Petition richtig sind oder nicht, das hat kn nicht zu bewerten. Ist gibt aber eine ganze Reihe Bürger die das stört, wie Gespräche mit kn zeigen.
Tobias Schneegans räumte in einem Telefongespräch ein, dass die Bezeichnung in der Online-Petition nicht glücklich gewählt ist. Er machte aber auch klar, es geht hier um vier Arbeitskräfte die bereits eine ganze Zeit lang bestehen, egal ob Rossmann, ein anderer baut oder wie ein Vorschlag gar aussieht, eine Grünfläche daraus zu machen.
Autor: khhIn der vorletzten Stadtratssitzung hatte bei der Bürgerfragestunde bereits ein Bürger, Klaus Simionoff seinen Unmut zum Ausdruck gebracht, dass die Flachläden in der Innenstadt von Sondershausen durch einen großen Drogeriemarkt einer großen Drogeriemarkt-Kette ersetzt werden soll.
Unsere Geschäfte in der Innenstadt sind schon so stark ausgelastet, das würde die Innenstadt weiter schädigen, kn berichtete bereits:
Er hatte sogar vorgeschlagen die Flachläden abzureißen und eine Grünanlage darauf zu bauen, um die Verkaufsflächen zu reduzieren
Gestern legte Klaus Simionoff nach. Er hatte Lärmmessungen durch geführt und festgestellt, dass bereits jetzt zeitweise trotz teils leerstehender Läden die Geräuschpegel bereits sehr hoch sind. Was soll erst werden, wenn ein großer Drogeriemarkt beliefert wird, der noch in der Bauweise wahrscheinlich näher an die Wohnhäuser rückt?
Bürgermeister Joachim Kreyer (CDU)brachte zum Ausdruck, dass es bisher nur Gespräche zwischen der Wippertal und der Rossmann-Gruppe gab, ohne das es bereits konkrete Absprachen gab. Das mögliche Lärmproblem werde er sich notieren, sei aber erst ein Problem, wenn es um die Bauplanung gehen wurde. Aber von einer Bauplanung sei man noch weit entfernt, da es noch nicht mal sicher ist, Rossmann überhaupt den Standort nutzen will.
Kontrovers in der Stadt wird ein anderes Problem diskutiert, dass mit den Flachläden zusammenhängt.
In einer Online-Petition wird zur Erhaltung der Flachläden aufgerufen.
Unter der Überschrift:
Erhalt der Sondershäuser Flachläden als schutzwürdiges Kulturgut unserer jüngeren Heimatgeschichte
hat Tobias Schneegans die Petition nicht privat ins Netz gestellt sondern als Tobias Schneegans (Fraktion Volkssolidarität), siehe Screenshot.
In der Begründung heißt es:
Die Stadtverwaltung Sondershausen sowie die städtische Wohnungsbaugesellschaft Wippertal möchten den Gebäudekomplex "Flachläden" im Stadtzentrum (Ecke Bebrastr./Lohstrasse) verkaufen mit dem Ziel, diesen abzureißen um hier einen 2 1/2 geschossigen Neubau eines Drogeriemarktes mit einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern zu errichten. Seitens der Stadt werden die "Flachläden" öffentlich als städtebaulicher Mißstand bezeichnet, obwohl die Stadt selbst vor geraumer Zeit einen Antrag gestellt hat, diesen Gebäudekomplex als städtebauliches Schutzgut einzustufen, um es entsprechend zu erhalten. Wir brauchen Ihre Unterschrift, damit die Stadtverwaltung nicht, wie sonst üblich, über die Köpfe der Sondershäuser Bevölkerung entscheidet und Tatsachen schafft, die nicht mehr zu ändern sind! Mit Ihrer Unterschrift zeigen Sie sich solidarisch mit dem Konzept, die Flachläden zu erhalten, vorsichtig zu modernisieren und in ihrer typischen Eigenart als Zeitzeugen für die Nachwelt zu erhalten!
Begründung:
Die Flachläden sind untrennbar mit der Sondershäuser Nachkriegsgeschichte verbunden und spiegeln die Baukultur der 60iger und 70iger Jahre der DDR exemplarisch wieder.
Die Flachläden sind der letzte noch erhaltene Baustein des früheren Ensembles Postplatz / Froschbäcker / Flachläden, die früher im Mittelpunkt des Stadt- und Marktgeschehens standen.
Die Nachfrage an potentiellen Mietern für die Ladengeschäfte war permanent vorhanden, scheiterte aber bislang am mangelnden Entwicklungswillen der Wippertal WBG. Das heißt im Klartext, man ließ den Gebäudekomplex bewußt verkommen, heute will man nun einen profitablen Verkaufserlös erzielen und die vorhandenen Nutzer einfach vor die Tür setzen.
Die Flachläden sind aus einstigem Volkseigentum in den Besitz der Wippertal WBG übertragen worden, dementsprechend sorgsam sollte damit umgegangen werden und dieses Kulturgut nicht als Spekulationsobjekt missbraucht werden!
Den vollständigen Text mit mit weiteren Informationen zum Hintergrund finden Sie hier:
Unterschriftenformular
Dieser Text der Petition mit einer Unterschriftenliste liegt in einigen Geschäften der Stadt Sondershausen aus. Man kann aber auch Online teilnehmen.
https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-der-sondershaeuser-flachlaeden-als-schutzwuerdiges-kulturgut-unserer-juengeren-heimatgeschich
Das wäre allein alles kein Problem. Die kontroverse Diskussion in Teilen der Öffentlichkeit bezieht sich auf einen anderen Fakt:
Tobias Schneegans ist geschäftlich in die Flachläden eingebunden, Coffee-Shop, macht seine Online-Petition aber mit der Angabe Fraktion Volkssolidartiät.
Auch wenn es einige Mitglieder der Volkssolidarität nicht so sehen, es ist grenzwertig, wenn auf der Facebookseite die Fraktion der Volkssolidarität auch noch aktiv mit einer Verlinkung zur Petition aufwartet und und ein Mitglied sehr stark privatgeschäftlich involviert ist, unabhängig, ob die Argumente der Petition richtig sind oder nicht, das hat kn nicht zu bewerten. Ist gibt aber eine ganze Reihe Bürger die das stört, wie Gespräche mit kn zeigen.
Tobias Schneegans räumte in einem Telefongespräch ein, dass die Bezeichnung in der Online-Petition nicht glücklich gewählt ist. Er machte aber auch klar, es geht hier um vier Arbeitskräfte die bereits eine ganze Zeit lang bestehen, egal ob Rossmann, ein anderer baut oder wie ein Vorschlag gar aussieht, eine Grünfläche daraus zu machen.
Kommentare
sputnik
07.10.2016, 20.27 Uhr
Flachläden sind marode und müssen weg
Haben sich denn unsere "Volksvrtreter" diese Bauten mal von innen - und dort auch genauer angesehen und mal mit den Geschäftsinhabern über die "Zustände" geredet?! Sicher nicht. Diese marode Bausubstanz zu erhalten hat doch keinen Sinn. Meine Frau hat bei H&T Markt - früher Erich Weinert Buchhandlung, dann Buchhandlung Gräfe gearbeitet. Was soll ich sagen, Bau im Winter eisekalt, da nicht isoliert, Eimer hinter den Säulen (die die Dachkonstruktion tragen sollen) damit das eindringende Regenwasser dort aufgefangen werden kann und nicht die Ware beschädigt. Das bedeutet Dach undicht. Im Keller befinden sich Lagerräume und eine Toilette, sind aber nicht nutzbar, da entweder feucht oder von eindringendem Wasser teils oder ganz überflutet. Der Wasserstand richtet sich auch nach Dauer des Regens, das bedeutet dann Bodenplatte und Fundament undicht und entsprechend feucht. Eine Sanierung wäre sicher nicht mehr sinnvoll und unwirtschaftlich. Man sollte bevor man irgendwelche Hirngespinste da weiter verfolgt mal einen unabhängigen Baugutachter durchschicken, Ergebnis wird sicher Katastrophal ausfallen.
Man sollte eine andere für Sondershausen, die Bürger und den Handel verträgliche Lösung und Alternative suchen und finden.
Man sollte eine andere für Sondershausen, die Bürger und den Handel verträgliche Lösung und Alternative suchen und finden.
0
0
Login für Vote
cui bono
07.10.2016, 22.35 Uhr
Solaranlage bis Flachläden
Sputnik ich bin nicht ihrer Meinung.
Nach der Wende wurden komplette DDR Industrieparks dem Erdboden gleich gemacht.
Die entlassenen Fabrikarbeiter durften als ABM ihre eigenen Arbeitsplätze abreißen. Das ging damals soweit, dass sogar das Schienennetz in Jecha und Göllingen zurück gebaut wurde. Viele der Flächen sind heute noch unbebaut.
Das war das Ergebnis der damaligen Wirtschaftsförderung.
Es hätte nicht alles weg gemusst. Da aber Investoren schon damals fehlten, hat man solange abgerissen, bis fast nichts mehr da war.
In vielen anderen Städten stehen solche "maroden" Gebäude noch und haben eine Umnutzung erfahren dürfen.
Ohne Werterhaltung vergammeln neue Gebäude sogar noch schneller als die aus der Vorkriegszeit.
Übrigens liegt der Grundwasserstand unter der ehemaligen Buchhaltung je nach Niederschlagssituation bei 2,5m unter Straßenniveau.
Das war vor der Bergbausenkung auch anders.
Nach der Wende wurden komplette DDR Industrieparks dem Erdboden gleich gemacht.
Die entlassenen Fabrikarbeiter durften als ABM ihre eigenen Arbeitsplätze abreißen. Das ging damals soweit, dass sogar das Schienennetz in Jecha und Göllingen zurück gebaut wurde. Viele der Flächen sind heute noch unbebaut.
Das war das Ergebnis der damaligen Wirtschaftsförderung.
Es hätte nicht alles weg gemusst. Da aber Investoren schon damals fehlten, hat man solange abgerissen, bis fast nichts mehr da war.
In vielen anderen Städten stehen solche "maroden" Gebäude noch und haben eine Umnutzung erfahren dürfen.
Ohne Werterhaltung vergammeln neue Gebäude sogar noch schneller als die aus der Vorkriegszeit.
Übrigens liegt der Grundwasserstand unter der ehemaligen Buchhaltung je nach Niederschlagssituation bei 2,5m unter Straßenniveau.
Das war vor der Bergbausenkung auch anders.
0
0
Login für Vote
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.