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Mi, 10:33 Uhr
19.10.2016
Komatrinken in Thüringen

Hunderte Jugendliche in Notaufnahme

In Thüringen werden jedes Jahr hunderte Jugendliche wegen einer akuten Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt. Nach einer aktuellen Auswertung des Robert-Koch-Instituts wurden 2014 insgesamt 452 Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 19 Jahren mit einer Alkoholvergiftung eingeliefert...


Das sind fast 50 Prozent mehr als im Jahr 2000. „Wir sehen diese Entwicklung mit Sorge, denn trotz aller Maßnahmen zur Aufklärung bleibt die Zahl der Jugendlichen, die sich bis zum Exzess betrinken, weiter zu hoch. Alkoholmissbrauch muss deshalb bei der Präventionsstrategie der neuen Landesgesundheitskonferenz mit in den Fokus rücken“, fordert Hermann Schmitt, Landesgeschäftsführer der BARMER GEK Thüringen.

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Komasaufen ist nicht nur ein Phänomen, das bei jungen Männern auftritt, die allzu „tief ins Glas schauen“. Der kontinuierliche Anstieg auch bei Frauen deutet auf ein gesamtgesellschaftliches Problem hin. Mehr als jeder dritte Patient, der mit einer Alkoholvergiftung in der Notaufnahme landet, ist weiblich. Experten vermuten hinter dem Anstieg aber auch zum Teil eine verstärkte Sensibilisierung der Öffentlichkeit durch die Diskussion über das Rauschtrinken, so dass die Notrufbereitschaft größer ist als früher.

„Fakt ist: Wir haben ein Problem. Denn je früher der Missbrauch einsetzt, desto eher verfestigen sich Verhaltensweisen und desto größer ist das Risiko für eine Alkoholabhängigkeit“, so Schmitt. Gerade bei Jugendlichen kann der Missbrauch die geistige Entwicklung und das Wachstum nachhaltig stören. Alkohol ist ein Gift, das die Organe angreift und zu einer niedrigeren Lebenserwartung führt. Auch Unfall- und Verletzungsgefahr sind erhöht. Abhängige leiden zudem oft an depressiven Störungen. Dies zeigen Behandlungsdaten der BARMER GEK.

„Begleiterkrankungen wie Depressionen sind keine Einzelfälle. Eine gezielte Suchtbehandlung muss dies berücksichtigen. Andernfalls drohen schnelle Rückfälle", so Schmitt.

Onlinetraining: „Clever weniger trinken“

Von einer Alkoholabhängigkeit sprechen Mediziner dann, wenn Betroffene drei dieser sechs Fragen mit "Ja" beantworten

1. Spüren Sie eine Art Zwang zu trinken?
2. Stimmt es, dass Sie nicht einfach mit dem Trinken aufhören können?
3. Spüren Sie es, wenn Sie keinen Alkohol trinken (Zittern, Übelkeit, Schwitzen, Stimmungsschwankungen)?
4. Müssen Sie stetig mehr trinken, um die gleiche Wirkung zu erzielen?
5. Vernachlässigen Sie andere Interessen zugunsten des Trinkens?
6. Haben Sie erkannt, dass der Alkohol Ihnen schadet, trinken aber trotzdem weiter?

Die Studie des Robert-Koch-Instituts finden Sie hier .
Autor: red

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