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Do, 15:22 Uhr
23.03.2017
kn Kommentar

Possenlauf bald als Hindernisrennen wegen Urwald?

Dieses Szenario koennte drohen, wenn der Possenwald zur Waldwildnis wird. Es wurde im Kyffhaeuserkreis bei einem anderem Lauf bereits praktiziert! Hier kn mit den Einzelheiten...

Der 27. Possenlauf war wieder ein grosses Event und ueber 850 Laeufer aus ganz Deutschland sind mit Begeisterung durch den Possenwald gelaufen oder mit dem Mountainbike gefahren. In vielen Jahren hat man sich diesen Ruf durch gute Organisation und perfekte Strecken erworben. Aber dem Possenlauf droht Ungemach, wenn nicht aufgepasst wird.

Erinnern Sie sich noch? Es gab frueher mal das 12-Stunden Mountainbikerennen "Grenzgaenger" mit Start und Ziel im Ferienpark Feuerkuppe. Auch dieses Rennen zog viele Fahrer und Besucher an. Es musste aber eingestellt werden!

Der Wald in denen sich die Waldstrecken fuer das Rennen befanden, waren zum Naturwald erklaert worden. Wenn da mal Baeume umfielen, mussten sie liegen bleiben. Die Organisatoren durften die umgestuerzten Baeume nicht entfernen. Den Veranstaltern wurde auch keine Genehmigung mehr erteilt, das Rennen durchzufuehren.

Die Strecken des Possenwaldes fuehren nun mal nicht nur ueber Fahrstrassen, sondern eben auch ueber Waldwege, die nicht mal ausgeschilderte Wanderwege sind. Nicht umsonst musste in Vorbereitung der Laeufe so mancher Baum beiseite geraeumt werden. Der Forstbetrieb zeigte sich da als Partner. Und dieser Partner entfaellt dann.

Wenn es im Vorfeld keine vertragliche Regelungen bei der Festlegung der Waldwildnis fuer sportliche Veranstaltung gibt, gilt der Grundsatz die Natur bleibt wie sie ist und jeder umgestuerzte Baum bleibt dort liegen, wo er hin fiel, ob das mal ein Waldweg war oder nicht ist da voellig egal.

Jetzt gleich noch nicht das Problem, aber auch Wanderer koennten es mit der Zeit schwer haben. Sicher darf man in der ausgerufenen Waldwildnis so einfach durch den Waldlaufen. Man muss nicht die Waldwege benutzen. Wenn aber so ein Baum auf einen vorhandenen Waldweg faellt, dann muss er zukueftig liegen bleiben. Es wird kein Forstarbeiter kommen, der den Baum wegraeumt. Er darf es schlicht und einfach nicht.

Vertraglich geregelt werden muessten auch die Wanderwege. Allein mit dem Barbarossaweg (Korbach in Hessen bis Kyffhaeuserdenkmal), dem Hauptwanderweg (Eisenach - Wernigerode) und dem Hainleitewanderweg fuehren drei Wanderwege durch den Possenwald. Der ehemalige Wegewart Wandern und Radwandern stand oefter mal beim Forst "auf der Matte", es muessen umgestuertzte Baeume beseitigt werden. Der Barbarossaweg oberhalb der "Muni" von Berka musste oefter mal freigeschnitten werden. Damit waere bei einer Waldwildnis auch Schluss.

Possenlauf bald als Hindernisrennen wegen Urwald? (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Possenlauf bald als Hindernisrennen wegen Urwald? (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Freischneiden des Barbarossaweges, hier war es schon mal notwendig, ist dann nicht mehr drin.

Und wenn mal wieder so ein richtiger Sturm auf zieht, wie er zum Beispiel den Schlosspark von Sondershausen zerlegte (es liegen zwischen Hau der Kunst und kleinem Parkteich immer noch Baeume am Hang), dann wuerden die Baeumeliegen bleiben. ob das mal ein Waldweg war oder nicht, ist egal.

Da sind diese Bilder noch harmlos.
Possenlauf bald als Hindernisrennen wegen Urwald? (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Possenlauf bald als Hindernisrennen wegen Urwald? (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wanderweg (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Nach den letzten grossen Stuermen hatte der Forst einige umgefallene Baeme von Waldwegen zu raeumen, die zum Glueck keine Wanderwege waren.

Was wird eigentlich aus den grossen Forststrassen, wie zum Beispiel die Kastanienallee oder der Weg durch Klappental, hier sogar in Asphalt. Werden die Wege zurueckgebaut?

Wenn einige Befuerworter der Waldwildnis meinen, mit Waldwildnis wird der Tourismus angekurbelt, so funktioniert das nur, wenn gezielte Ausnahmeregeln vorher festgelegt werden, sonst koennte dieser Schuss nach hinten los gehen.

Da es noch kein touristisches Nutzungskonzept fuer die Waldwildnis gibt, zumindest konnte kn in den Meldungen von BUND, Gruene und anderen Organisationen nichts entdecken, sollte vor so einem Beschluss auch an solche Sachen gedacht werden. Sonst ist dann hinterher das Geschrei gross, wenn die ersten Wanderwege auch zum Hindernislauf werden, denn diese Folgen werden sich erst in ein paar Jahren zeigen.

Karl-Heinz Herrmann
Redaktion

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Autor: khh

Kommentare
Mueller13
24.03.2017, 11.35 Uhr
Urwald - nicht zu Ende gedacht
Urwald!? Die meisten verbinden das mit einer romantischen Wildnis und einer tollen Artenvielfalt.

Hier wird die Geschichte aber nicht bis zu Ende gedacht.

In der Anhörung kam dann folgendes raus:
- die Artenvielfalt wird sinken
- die Waldwege werden nach dem nächsten Sturm nicht mehr nutzbar sein
- wir werden 150 Arbeitsplätze verlieren, davon circa die Hälfte lokal
- die Ökobilanz des gesamten Projektes ist negativ (weniger CO2 wird gebunden; Holz wird importiert aus Ländern, die keine nachhaltige Forstwirtschaft betreiben)
- die langfristige Stilllegungsquote ist absehbar höher als die gewünschten 5%

Projekte dieser Art sind mit einem gesunden Menschenverstand schwer erklärbar. Ich brauche kein Waldmuseum vor der Tür.
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