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Mi, 11:00 Uhr
24.05.2017
Ein gelungenes Zuhörkonzert

Rückblick zum Konzert von Joseph Parsons (solo) und dem Duo DOGHOUSE ROSES

Am vergangenen Freitagabend (19. Mai) bot das Panorama Museum einen Liederabend mit DOGHOUSE ROSES aus Schottland mit eher amerikanisch geprägter Folkmusik und mit dem amerikanischen Singer & Songwriter Joseph Parsons.

Der Vorverkauf für dieses Konzert (am 19. Mai in der Eingangshalle des Panorama Museums ) war eher mittelprächtig gelaufen und als dann noch gegen 18:00 Uhr ein heftiges Gewitter mit Sturmböen und Starkregen einsetzte, machte sich die Befürchtung breit, dass die pünktlich aus Hamburg am Auftrittsort angelangten Musiker an diesem Abend auf überwiegend leere Stuhlreihen blicken werden. Kurz nach 19:00 Uhr ließ der Regen etwas nach und auch das Gewitter flaute spürbar ab, da begann sich auch die Eingangshalle langsam zu füllen. Letztlich waren es mehr als 90 Gäste, die erwartungsfroh die Eingangshalle füllten.

Rückblick zum Konzert von Joseph Parsons (solo) und dem Duo DOGHOUSE ROSES (Foto: Fred Böhme) Rückblick zum Konzert von Joseph Parsons (solo) und dem Duo DOGHOUSE ROSES (Foto: Fred Böhme)

Den etwa 40minütigen Konzertauftakt machte das Duo DOGHOUSE ROSES, also Paul Tasker und Iona Macdonald. Während Iona mit einer schönen klaren, vollen Frauenstimme, die sehr jung klang, den Hauptanteil ihrer Gesangsdarbietungen bestritt und dazu einige Begleitakkorde auf ihrer Akkustikgitarre schrammelte, war es an Paul mit teilweise virtuosem Gitarrenspiel saitentechnische Akzente zu setzen. Gesanglich grummelte er lediglich ein wenig Backingvocals.

Nach einem schottischen Traditional mit dem Titel „Thunog of the dawn“ waren es bevorzugt Lieder ihrer jüngsten CD-Veröffentlichung „Lost is not losing“, die sie aufführten. So sympathisch die beiden auf der Bühne wirkten und das Publikum auch mit ihren kleinen Geschichten am Rande für sich einnahmen, waren ihre Lieder musikalisch doch eher konventionell gestrickt. Da glänzte die Richard-Thompsons-Ballade „Crazy man Michael“, die er einst mit FAIRPORT CONVENTION und einer überragenden Sandy Denny als Sängerin eingespielt hatte, doch deutlich als Glanzpunkt ihres Programms heraus und vermochte mit ihrer vertrackt komplizierten Melodik zu berühren.

In der Konzertpause strömte das Publikum in die an diesem Abend extra geöffnete Sonderausstellung „Aufgespielt und Abgezeichnet – Musikerporträts des Panorama-Kinderkurses“ in die Studiogalerie. Die spontanen Reaktionen auf die zum Teil sehr heiteren Filzstiftzeichnungen waren größtenteils sehr positiv. Einige Besucher waren so fasziniert, dass sie beinahe den Beginn des zweiten Konzertteils verpasst hätten.

Rückblick zum Konzert von Joseph Parsons (solo) und dem Duo DOGHOUSE ROSES (Foto: Fred Böhme) Rückblick zum Konzert von Joseph Parsons (solo) und dem Duo DOGHOUSE ROSES (Foto: Fred Böhme)

Nach der Konzertpause betrat Joseph Parsons die Bühne und bestritt solistisch seinen etwa einstündigen Konzertteil. Er begann diese Reise durch seine lange Sänger- und Liedschreiberkarriere erst etwas verhalten mit „Everybody loves her“ und dem wunderbar melancholischen „Berlin“. Mit „Tell me hello“ weckte er Erinnerungen an sein Konzert von 2008, dass er damals mit seiner Band an dieser Stelle bestritt.

Und allein für Stücke wie diesem - im unprätentiösen Volksliedton vorgetragen und mit seiner virtuosen und simpel zugleich klingenden Pickingbegleitung - verdient er die Aufmerksamkeit von Musikliebhabern. Doch in den folgenden Stücken bewies er sich nicht nur als sensibler Geschichtenerzähler und Liedinterpret sondern auch als Rockmusiker mit perkussivem Begleitspiel und deutlich zugelegter Intensität im Gesang.

Die Ausdrucksbreite dieses Solisten war schon erstaunlich und reichte bis zur mit großem Pathos vorgetragenen Rockballade. Geschickt gelang es ihm sein Publikum mit dramaturgischen Wechseln zu fesseln. Letztlich forderte es gleich mehrere Zugaben von ihm. Dazu holte er Paul und Iona noch einmal auf die Bühne, um mit ihnen ein Stück gemeinsam vorzutragen.

Rückblick zum Konzert von Joseph Parsons (solo) und dem Duo DOGHOUSE ROSES (Foto: Fred Böhme) Rückblick zum Konzert von Joseph Parsons (solo) und dem Duo DOGHOUSE ROSES (Foto: Fred Böhme)

Fazit: Es war ein gelungenes Zuhörkonzert, bei dem dramaturgisches Geschick und Charisma seiner Interpreten wie auch einige sehr packende Lieder das Publikum verzauberten.

Text: Fred Böhme
Fotos: Rechteinhaber: Fred Böhme /Archiv Panorama Museum
Autor: khh

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