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Di, 16:39 Uhr
04.07.2017
Waldwildnis Possen

Waldbegehung am Possen mit unterschiedlicher Resonanz

Der Verein „Statt Urwald – Kulturwald am Possen und Hainleite“ (iG) hatte am heutigen Vormittag zu einer Waldbegehung am Kyffhäuser Kommunalpolitiker der Region eingeladen. In einer sehr interessanten Führung war Landrätin Hochwind sehr überrascht...

Der Vorsitzende des Vereins Dr. rer. Nat. Heinz Scherzberg und sein Team hatten in den letzten Tagen einige "Klinken geputzt" und hatte für ein ausgewogenes Waldnutzungskonzept in der Hainleite und speziell am Kyffhäuser geworben. Man war bei Parteien, Vereinigungen und kommunalen Verwaltungen gewesen.

Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Blick vom Spatenbergturm aud das Waldgebiet am Kohlberg.

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Dort hatte man das vorgetragen, was der Verein in einem Brief an den Ministerpräsidenten Ramelow dargestellt hatte.
Appell und Vorschläge an den Ministerpräsidenten

Spätestens als Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Die Linke) in Schernberg die Kommunalpolitiker aufforderte sich zu den Plänen (Waldwildnis oder Bewirtschaftung) aus ihrer Sicht zu positionieren, kn berichtete (Thüringens MP Ramelow zu Waldwildnis Possen), ist das Thema nun auch bei den Kommunalpolitikern angekommen, zum Teil.

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Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Das Kreistagsmitglieder und Städteräte an einem Wochentag wegen ihrer Arbeit, der sie nun mal nachgehen, weniger Zeit aufbringen können, nicht der Einladung folgten überrascht nicht, verwundert es doch, dass es die Stadtverwaltung Sondershausen nicht fertig gebracht hat, wenigstens einen Mitarbeiter zu aktivieren.

Sicher, es geht nicht um das Eigentum der Stadt Sondershausen, aber will man nur zusehen, und sich nicht positionieren, wie soll denn der Wald vor unser Haustür aussehen? Der Possen liegt auf dem Territorium der Stadt Sondershausen muss man erinnern. Und in den Vorschlägen des Vereins sind auch recht viele Dinge drin, die eine Stadt Sondershausen interessieren sollte.

Das Landratsamt war nicht nur mit Landrätin Antje Hochwind (SPD) vertreten, sondern hatte gleich mehrere Ressortmitarbeiter mitgebracht, die sich das Thema vor Ort ansehen sollte.

Auch wenn die Landrätin nicht die ganze Waldbegehung mitmachen konnte, sie zeigte sich beeindruckt von dem, was sie heute sah, in dieser Form nicht annähernd kannte. Oder wussten Sie, das 10 Prozent der Fläche jetzt schon überhaupt nicht waldwirtschaftlich genutzt wird.

Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Revierförster Ralf Hubert verwies auf den Kohlberg, der Buchen im Alter von über 200 Jahren enthält und seit langen nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt wird (siehe Bildergalerie). Da ist ein Gebiet von 18 ha Größe, die ausreicht, um bestimmte Käfer- und Insektenarten sich ausreichend entwickeln zu lassen.

Vom Verein kam ja auch der Vorschlag: "Erschließung der im Nutzwald befindlichen bereits vorhandenen Urwaldgebiete, z.B. am Kohlberg mit umfangreichem Totholzbestand, durch Einbeziehung in einem Shuttle-Verkehrsverbund bzw. speziellen Führungen durch Forstleute."
An Hand einer Waldschneise an der Kastanienallee zeigte Hubert, wie sich die Population des Blassen Knabenkrauts von 25 Exemplaren auf 250 erhöhte, weil ein Lichtungsschnitt durchgeführt wurde und das mit dem nun wieder zuwachsen die Zahl schon wieder sinkt. Wenn die Schneise bei einer Waldwildnis zuwächste, wird diese seltene Population einer Orchidee bald Geschichte sein, so seine Mahnung.

Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Aus Sicht des Vereins stellte Dr. Scherzberg am Rondell diese Projekte vor:

1. Verbesserung der Zugänglichkeit des exponierten Aussichtspunktes Rondell oberhalb von Sondershausen mit Panoramablick zum Harz sowie des exponierten Aussichtspunktes in Südrichtung mit Panoramablick zum Thüringer Wald durch Einrichtung eines regelmäßigen naturverträglichen Shuttle-Verkehrs vom Zentrum Erlebnispark Possen auf vorhandenen, derzeitig gesperrten Forstwegen.

2. Errichtung eines Natur-Baumkronenpfades unter Ausnutzung der topografischen Gegebenheiten an dem Steilabbruch Nähe Rondell, Verbindung der Aussichtspunkte Rondell und Bismarcksturm (Spatenbergturm) durch einen Weg bzw. Sky walk oberhalb der Baumkronen als neuartigen touristischen Anziehungspunkt.

Diese Projekte, und weitere Projekte die kn in gesonderten Artikeln vorstellen wird (Projekt Geburtshelferkröte am Rohrteich, Projekt Blutbuche), werden aber nur realisiert, wenn es bei der jetzigen Bewirtschaftung bleibt. Im Falle einer Waldwildnis würden die Projekt bald nicht mehr sicht bar sein, der Rohrteich verlandet, mit Folgen.

Nicht alle Informationen dieser über vier stündigen Tour kann man hier jetzt darstellen. Landrätin Hochwind zeigte sich beeindruckt, was hier durch die Forstwirtschaft geleistet wird.

Allein Revierförster Hubert hat in 27 Jahren rund 3.500 Kinder in Führungen mit dem Wald vertraut gemacht.
Gerade dieser Punkt beeindruckte die Landrätin. Es muss uns gelingen, die Probleme des Waldes besser an die Kinder heranzutragen. Wir müssen mehr Kinder mit dem Wald vertraut machen. Das ist eine Frage der Bildungspolitik und der Finanzierung. Hochwind will mit den Schulleitern (besondrs der Grundschulen), sprechen, wie man im Rahmen der jetzigen Lehrpläne die Führungen der Forstleute besser nutzen kann.

Worüber sich die Landrätin noch nicht klar ist, wie soll sich der Landkreis positionieren. Das muss mit den Fraktionen abgestimmt werden, ob und wie sich der Landkreis äußert, als Stellungnahme, oder eine Art Willensbekundung durch Kreisausschuss oder Kreistag. Denn eines kann der Kreistag nicht, darüber abstimmen, ob es Waldwildnis wird oder nicht, denn es liegt nicht in seinem Entscheidungsbereich.

Am 22. Juni fand eine Tagung "Vom Nutzen der Holznutzung" in Göttingen statt. Dazu bekam kn dieses Material übergeben:
Schriften der Tagung

Und eine Frage oder Aufgabe wurde aus Sicht kn noch nicht getan. Zu allen möglichen Vorgängen und Projekten gibt es Gutachten und ähnliches.

Hier soll ThüringenForst im Laufe der nächsten Jahre und Jahrzehnte auf Millionen von Einnahmen verzichten und auch Arbeitsplätze in Größenordnungen könnte wegfallen und es gibt kein Gutachten:
Wie sollte aus waldklimatischer Sicht die die Nutzung erfolgen, damit es auch in Zukunft einen Wald auf dem Possen geben wird?
So ein Gutachten einer unabhängigen Einrichtung sollte doch eigentlich eine wichtige Entscheidungsgrundlage sein, oder? Denn es gibt einiges zu beachten, denn der Klimawandel macht auch vor dem Possen einen Halt.
Hier wundert sich kn schon, dass so ein Gutachten nicht erstellt wird.

Wird fortgesetzt

Mehr zur Befahrung des Waldes:
Liebesnest für die Geburtshelferkröte auf der Kippe?
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen im unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen mit unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen mit unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen mit unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen mit unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen mit unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Waldbegehung am Possen mit unterschiedlicher Resonanz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Autor: khh

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