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Sa, 14:22 Uhr
21.04.2018
Waldwildnis Possen

Vorschlag für das „Wildnisgebiet Possen“

Am Dienstag treffen sich auf dem Possen Staatssekretäre und Vertreter von Vereinen und der Stadt Sondershausen. Im Vorfeld dieses Treffens stellen Umweltverbände ihren Vorschlag für das „Wildnisgebiet Possen“ vor...


Im November 2017 hat die Landesregierung den Entschluss zur Einrichtung eines 1.000 ha großen Wildnisgebietes im Possen gefasst. Hierfür präsentieren die Umweltverbände BUND Thüringen, NABU Thüringen, WWF und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt/Main (ZGF) und die Bürgerinitiative „ProKyffhäuserWald“ nun einen konkreten Abgrenzungsvorschlag.

„Damit die Entscheidung zur Waldwildnis im Possen auch umgesetzt werden kann, müssen konkrete Gebietsausweisungen folgen,“ sagte Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer vom BUND Thüringen. Vor den Toren Sonderhausens soll ein zusammenhängendes Gebiet von Waldmeister-Buchenwäldern sowie Orchideen-Kalk-Buchenwäldern dauerhaft aus der fortwirtschaftlichen Nutzung genommen werden. „Das Wildnisgebiet am Possen bietet in Zukunft ein Gegengewicht zum forstwirtschaftlich genutzten Wald. Hier können Körper und Seele zur Ruhe kommen und Menschen Erholung finden“ sagte Dirk Trute, Sprecher der BI „ProKyffhäuserWald“.

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Eine möglichst kompakte Fläche mit geringen Randeffekten, ein hoher Anteil von Waldlebensraumtypen, welche auch mit dem Wildnisansatz vereinbar sind und eine nachvollziehbare, naturschutzfachlich sinnvolle Abgrenzung im Gelände waren wichtige Kriterien bei der Flächenauswahl. „Schließlich soll das Gebiet am Possen auch die nationalen Kriterien für Wildnisgebiete erfüllen“, erläutert Manuel Schweiger von der ZGF.

Vorschlag für das „Wildnisgebiet Possen“ (Foto: NABU) Vorschlag für das „Wildnisgebiet Possen“ (Foto: NABU)

Nach Angaben der Verbände umfasst der Vorschlag für das Waldwildnisgebiet 1.078 Hektar. Etwa 84% der Fläche sind naturnahe Buchenwälder. Deren Erhaltungszustand wird durch Einstellung der forstlichen Nutzung unmittelbar verbessert. Der Rest der Fläche sind überwiegend Nadelwälder, welche sich schrittweise in natürliche Laubwälder entwickeln sollen.
Vorschlag für das „Wildnisgebiet Possen“

„Es braucht ein großflächig zusammenhängendes Waldgebiet, damit sich dauerhaft ein Mosaik aus unterschiedlichen Waldstadien mit hohem Totholzanteil entwickeln kann, welches die Lebensgrundlage für Arten wie Hirschkäfer, Bechsteinfledermaus oder Eremit bilden“, erklärt Martin Schmidt, Vorsitzender des NABU Thüringen. Der Possen bietet als unzerschnittener Buchenwald hervorragende Voraussetzungen für die Etablierung eines Urwaldes von Morgen, der maßgeblich zum Erhalt der biologischen Vielfalt beiträgt.

„Wir wollen die Gebiete im Possen zum Bestandteil unseres „Thüringer Urwaldpfades“ machen und eng mit dem Angebot im Freizeitzentrum Possen verknüpfen, damit die Waldwildnis in Thüringen auch erlebbar wird,“ so Prof. Dr. Diana Pretzell, Leiterin Naturschutz des WWF.

Gemeinsam mit der Bürgerinitiative „ProKyffhäuserwald“ setzen sich die Umweltverbände BUND Thüringen, NABU Thüringen, WWF und ZGF für eine Ausweisung von Waldwildnisgebieten im Possenwald ein: Unterstützt werden sie dabei auch von der Naturstiftung David. Auch der Betreiber des Possen-Zentrums, Bernd Jahn, unterstützt die Forderungen der Verbände. In der im November 2017 erfolgten Einigung der Landesregierung, ein 1.000 ha großen Naturwald im Possen einzurichten, sehen die Verbände auch einen wichtigen Impuls für die gesamte Region.
Autor: khh

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