Landesrahmenvereinbarung begleitet und unterstützt erfolgreich Gesundheitsförderung und Prävention im Freistaat LSB bewegt alle Drittklässler in Thüringen...

In Thüringen sind mehr Kinder stark übergewichtig als in vielen anderen Bundesländern. Darüber hinaus ist ein deutlicher Bewegungsmangel von Heranwachsenden zu verzeichnen Aus diesen und weiteren Gründen führt die Landesrahmenvereinbarung Thüringen gemeinsam mit dem Landessportbund Thüringen e.V. seit Juli 2017 das auf zwei Jahre angelegte Projekt "bewegte Kinder = gesündere Kinder" durch. Alle Kinder der 3. Klassenstufe im Freistaat sollen an einem Bewegungscheck teilnehmen, der ihre sensomotorische Leistungsfähigkeit testet. Aufbauend darauf erhalten sie und ihre Eltern Empfehlungen, um mehr Bewegung in ihren Alltag zu integrieren und so beispielsweise Adipositas und Diabetes präventiv begegnen zu können. An dem Tag des Sportes und der Gesundheitsförderung, wie dem heutigen, werden beispielsweise Bewegungsangebote unterbreitet, die in den Alltag der Familien übernommen werden können.

Die Landesrahmenvereinbarung Thüringen

Hintergrund der Zusammenarbeit ist das zum Jahresbeginn 2016 vollständig in Kraft getretene Präventionsgesetz. Dieses wird in Thüringen durch die Landesrahmenvereinbarung (LRV) umgesetzt. Die Vereinbarung für Thüringen wurde am 7. April 2016 unterzeichnet. Beteiligt sind die Gesetzlichen Krankenversicherungen, die Rentenversicherungen, die Unfallversicherung, das Land Thüringen vertreten durch das Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familien und Frauen, die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt Thüringen der Bundesagentur für Arbeit und die für den Arbeitsschutz zuständige oberste Landesbehörde. Diese setzen sich gemeinschaftlich für gesamtgesellschaftliche Gesundheitsthemen ein.

Konkretes Ziel der Landesrahmenvereinbarung ist, die Menschen in Thüringen in ihren unterschiedlichen Lebenswelten (z. B. Kita, Schule, Hochschule, Beruf, Freizeit, Pflegeeinrichtungen) gezielt anzusprechen, für eine gesundheitsförderliche Lebensweise zu motivieren und die strukturellen Voraussetzungen dafür zu schaffen - unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer sozialen Situation. Um das zu schaffen sollen die schon bestehenden Netzwerke im Bereich Gesundheitsförderung weiter ausgebaut und die Akteure im Freistaat weiter vernetzt werden. Um das Präventionsgesetz so bedarfsgerecht, zielgruppenorientiert und wirkungsvoll wie möglich umzusetzen, wurden eigens Qualitätsstandards für die Arbeit der Beteiligten entwickelt. "Während bisher noch nicht alle Bundesländern eine Landesrahmenvereinbarung unterzeichnet haben, haben wir in Thüringen in den vergangenen zwei Jahren bereits viel erreicht", sagt Martin Staats, Leiter der in Weimar ansässigen Geschäftsstelle Landesrahmenvereinbarung. So ist die Zusammenarbeit mit dem Landessportbund Thüringen e.V. das deutschlandweit erste neuentwickelte gemeinschaftliche Projekt einer Landesrahmenvereinbarung.

Gesunde Schulen in Thüringen

Ein zweites Projekt wurde mit dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport ins Leben gerufen. Es hat das Ziel, eine zentrale Anlaufstelle für schulische Gesundheitsförderung zu schaffen und richtet sich dabei sowohl an Schulen als auch an Maßnahmenträger und Unterstützer. Die Schulen erhalten durch ausgebildete Berater*innen Unterstützung bei der Analyse ihrer eigenen gesundheitsbezogenen Bedarfe, der Entwicklung eines individuellen Gesundheitsförderungskonzeptes und dessen Umsetzung. Sie erhalten zudem anhand eines Maßnahmenkatalogs einen Überblick, welche qualitätsgesicherten Angebote der schulischen Prävention und Gesundheitsförderung es in Thüringen gibt. Parallel sollen sich die Einrichtungen, die die Schulen unterstützen, besser vernetzen können. Das Projekt läuft seit November 2017. Die Projektdurchführung ist bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V. – AGETHUR – angesiedelt.

Die Entwicklungsperspektiven der LRV Thüringen

Perspektivisch will sich die Landesrahmenvereinbarung Thüringen gemeinsam mit Kooperationspartnern dem Schwerpunktthema "Gesund alt werden" widmen. "Vor allem beim Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand und beim Thema Gesund alt werden in der Kommune sehen wir Entwicklungspotentiale und Problemlagen, die bisher noch nicht umfassend in Angriff genommen wurden", sagt Martin Staats. Entsprechende Maßnahmen werden mit Kooperationspartnern entwickelt und umgesetzt werden.