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Do, 00:58 Uhr
05.07.2018
Kulturszene aktuell

„Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“

Thüringer Landesarchäologie bei Sonderschau „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ ab 21. September 2018 in Berlin. Auch Exponate aus dem Kyffhäuserkreis dabei. Dazu diese Meldung vom Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie...

Das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) beteiligt sich an der bundesweiten Sonderausstellung „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“. Diese wird ab September anlässlich des diesjährigen Europäischen Kulturerbejahres (European Cultural Heritage Year) im Martin-Gropius-Bau in Berlin zu sehen sein. Eine Auswahl der wichtigsten Funde und Ergebnisse der Thüringer Landesarchäologie der letzten Jahr wird dort gezeigt.

So dokumentieren die Grabkammern und Beigabenausstattungen zweier edler Herren aus Gotha-Boilstädt aus der Frühzeit der Thüringer um 600 eindrücklich die europäischen Beziehungen der Oberschicht des frühen Mittelalters und ihre Vorstellungswelt. Die beiden gehörten zu einer elitären Schicht, die durch das Europa der sich etablierenden Königreiche zog, um Gefolgschaft zu leisten und persönliches Ansehen und Reichtum zu erwerben.

„Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ (Foto: H. Arnold)
„Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ (Foto: H. Arnold)

Artern Knochengeräte Tagebau H Arnold TLDA und Boilstädt Öllampe H Arnold TLDA

Die seltene Gelegenheit, die Herkunft der Rohstoffe jungsteinzeitlicher Geräte zu erforschen, ergaben Ausgrabungen bei Artern. Bergleute bauten dort seit etwa 3700 v. Chr. über mehrere Jahrhunderte im Tagebau und in bis zu fünf Meter tiefen Schächten Feuerstein ab. In mehreren Schächten fanden sich bergbauliche Arbeitsgeräte aus Knochen – und in einigen auch Reste der Bergleute, die hier zu Tode gekommen waren.

Das älteste Edelmetall Thüringens – zwei Lockenringe aus Elektron, einer Legierung aus Gold, Silber und Kupfer – gehört zur Trachtausstattung eines Kriegers, der etwa 2300 v. Chr. in der Nähe von Apfelstädt bestattet wurde. Vergleichbare Schmuckstücke verweisen auf einen steinzeitlichen Elitenkreis in Böhmen, Mähren, Niederösterreich und der Schweiz. Und auch die Altsteinzeit Thüringens ist mit der sogenannten „Venus von Oelknitz“ vertreten – eine fast 15 000 Jahre alte stilisierte Frauenfigur aus Elfenbein. Sie stammt aus einer Grube im Jagdlager altsteinzeitlicher Wildpferdjäger.

Bevor die Boilstädter Funde Anfang September nach Berlin reisen, werden sie der Öffentlichkeit im Juli und August noch in einer kleinen Präsentation auf Schloss Friedenstein in Gotha gezeigt (Details folgen!). Die Funde aus Oelknitz und Apfelstädt sind Bestandteile der Dauerausstellung im Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar und sind dort noch bis Mitte August zu sehen.

Hintergrund

„Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ ist ein Kooperationsprojekt des Verbandes der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland e. V. (VLA) und dem Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des deutschen Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier und wird gefördert durch die Staatsministerin für Kultur und Medien sowie das Kuratorium Preußischer Kulturbesitz.
Autor: khh

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