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Do, 07:02 Uhr
07.01.2010

Naturschutzarbeit auf Salzwiesen

Einzigartige Salzpflanzen-Biotope existieren auf den Resten des "Sulzenflecks" Roßleben. Die Umweltgruppe Roßleben engagiert sich für den Schutz der Salzwiesen südlich des ehemaligen Kaliwerkes Roßleben. Von der Arbeit dieses bilaterales Umweltprojekt berichtet Dr. Jürgen König...

Vor einigen Tagen fand ein Treffen von Vertretern des Naturschutzes und der regionalen Tourismusentwicklung des Kyffhäuser- und Burgenlandkreises auf den Salzwiesen an der Landesgrenze zwischen Roßleben und Wendelstein statt. Frau Petra Wiegel vom Landratsamt Bad Bibra, Abteilung Naturschutz und Touristik und Frau Iris Breuer vom Naturpark "Saale-Unstrut-Triasland" e.V. trafen sich auf Initiative Umweltgruppe Roßleben zu ersten Gesprächen vor Ort auf den Restflächen des ehemaligen Sulzenflecks bei Roßleben.

Naturschutz Salzwiesen Roßleben (Foto: Dr. Jürgen König) Naturschutz Salzwiesen Roßleben (Foto: Dr. Jürgen König)

Teilnehmer der Ortsbegehung auf den Salzwiesen an der Landesgrenze, v.l.: Frau Iris Breuer vom Naturpark "Saale-Unstrut-Triasland" e.V., Jürgen Kimmel, Umweltgruppe Roßleben, Frau Petra Wiegel, LRA Burgenlandkreis - Der Naturlehrpfad der UNESCO-Projektschule weist seit Jahren schon auf die Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt hin - nun soll verstärkt auf die einzigartige Natur hingewiesen werden (Foto: König)

Dieser erstreckte sich vermutlich noch bis zum beginnenden 19. Jh. vom Mühltal des Ziegelrodaer Forstes über die Salzwiesen südlich des ehemaligen Kaliwerkes bis hin zur Mündung des heutigen Salzgrabens an die Unstrut. Erörtert wurden in konstruktiver Atmosphäre die Potentiale dieses einmaligen Biotops für die Regionalentwicklung. Schutz und Entwicklung dieser Salzwiesen bieten durchaus Ansatzpunkte um eine weitere "Stärke vor Ort" zu bilden. Die Flächen stellen bemerkenswerterweise auch heute noch einen der bedeutendsten Salzpflanzenstandorte in Mitteleuropa dar.

Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen würdigten bereits die Bestände an Europäischem Queller, der hier bis zu 20 cm groß wird) sowie an Flügelsamiger Schuppenmiere, Strandsode und Strandaster. Diese Salzpflanzen (Halophyten) sind ebenfalls Leitarten im "Esperstedter Ried", das im Kyffhäuserkreis neben dem Salzgraben Artern zu den Attraktionen für Naturfreunde zählt. Jürgen Kimmel, ehemaliger Biologielehrer an der UNESCO-Projektschule Roßleben und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Schmetterlingsforschung, führte nach seinem Fachvortrag im Rahmen der Roßlebener Kolloquien nun vor Ort aus, dass seit etwa 15 Jahren der Resedaweißling (Leucochloe spec.) auf den Salzwiesen standortstreu vorkommt. Dabei handelt es sich um eine mediterrane Schmetterlingsart, die als neues Florenelement bei uns, ein Indikator der Klimaerwärmung sein könnte.

Insbesondere wegen der Kombination verschiedener Salzpflanzenarten soll dieses Gebiet einen besonderen Schutz erfahren. Mit Vertretern der kommunalen Behörden, der ortsansässigen Gewerbetreibenden und den interessierten Regelschülern haben wir bereits konstruktive Kräfte für dieses Umweltvorhaben gewinnen können.
Text und Foto: Dr. Jürgen König
Autor: khh

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