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Mo, 10:55 Uhr
02.05.2011

Ökumenischer Gottesdienst zum Walpurgistag

Der 1.Mai ist nicht nur der Tag der Arbeit, sondern auch der Tag der heiligen Walpurga. Da sich im Ebelebener Stadtteil Marksußra früher eine Walpurgiskapelle befand, wurde aufgrund der Ausgrabungen an dieser historischen Stätte am REWE- Markt ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Dazu erreicht kn folgender Bericht...

Gemeinsam hatten die Evangelisch- Lutherische und die Römisch- Katholische Gemeinden in Kooperation mit der Stadtverwaltung dazu aufgerufen. Unterstützt wurde diese Feier vom REWE- Marktleiter Frank Hellrung und dem Rockensußraer Posaunenchor. Auch ein Bücherstand mit Heimatliteratur war aufgebaut. An die 100 Besucher hatten sich am historischen Ausgrabungsgelände am REWE- Markt eingefunden, ob Kirchglieder der beiden Gemeinden, historisch interessierte Ebelebener Bürger oder Gäste von außerhalb.

Kloster Marksußra (Foto: Uwe Vogt) Kloster Marksußra (Foto: Uwe Vogt)

Nach einem Bläser- Intrare erklärte der katholische Pfarrer Otto Thonhofer ausführlich die Geschichte der heiligen Walpurga und des Marksußraer Klosters. Die aus dem südenglischen Wessex stammende Walpurga soll der Bonifaziuslegende nach um das Jahre 732 die hiesige Gegend missioniert haben. Walburga gilt als die Tochter des westsächsischen christlichen Königs im angelsächsischen Reich Richard von Wessex und wird als eine Nichte des Heiligen Bonifatius angesehen. Sie starb mutmaßlich im Jahr 779 in Heidenheim als Vorsteherin des dortigen Benediktinerklosters, ihre Gebeine wurden am 1.Mai nach Eichstätt übertragen.

Über 500 Jahre nach dieser Legende wurde in Marksußra das Zisterzienserkloster unter Ritter Albert II. gegründet. 15 Jahre nach der Gründung erfolgte 1287 die entsprechende bischöfliche Bestätigung. Den Reichtum des Klosters beweist die mehrfache Unterstützung des Erfurter Klosters St. Peter und der Hilferuf an Papst Clemens VI. (1347) zum Schutz des Klosters. Nach der Plünderung im Bauernkrieg (1525) erfolgte 26 Jahre später die Aufhebung des Klosters, nachdem bereits 1544 die Reformation in Ebeleben eingeführt worden war.

Der evangelische Pfarrer Johannes Ziethe erläuterte im Anschluss die Bedeutung des Klosters für die gesamtchristliche Entwicklung in Ebeleben. Mit dem Bibelwort „Einer trage des anderen Last.“ (Galater 6) mahnte er die Brüderlichkeit der Konfessionen an. Mit dem Kloster Volkenroda hat man die älteste, noch erhaltene Zisterzienser-Klosterkirche in Deutschland in unmittelbarer Nähe, wo die ökumenische Kommunität der Jesus-Bruderschaft das klösterliche Leben gestaltet. Als aus Hannover stammend freut sich der evangelische Pfarrer über den von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers eingerichteten Pilgerweg zwischen dem Kloster Loccum und dem Kloster Volkenroda als Zeichen der Wiederentdeckung klösterlichen Lebens.

Ökumenischer Gottesdienst zum Walpurgistag (Foto: Uwe Vogt) Ökumenischer Gottesdienst zum Walpurgistag (Foto: Uwe Vogt)

Danach bekräftigte Bürgermeister Uwe Vogt den Wunsch, dass man den christlichen Ursprung von Ebeleben beim Neubau des Marktes in Form von einem Sichtfenster integrieren sollte, um Vergangenes für die Zukunft zu bewahren. Das Kloster Marksußra habe in der geistigen Entwicklung des Ortes über Jahrhunderte einen wichtigen Platz gehabt, dessen sollte man sich an dieser historischen Stelle bewusst sein. Er lobte die bewährte gute Zusammenarbeit zwischen den Kirchgemeinden und der Stadtverwaltung.


Zum Abschluss gab Hanna Angermann vom Schlossparkverein ergänzende historische Hinweise insbesondere zu Martin Luther und seinen Beziehungen zum damaligen Ritter Hans von Ebeleben.

Mit vom REWE- Markt gesponserten Freibier und Schlossparksekt klang die Feier aus. Viele Gäste kamen miteinander bei schönem Wetter ins Gespräch an diesem denkwürdigen Ort.
Uwe Vogt
Autor: khh

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