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nnz/kn-Rückblick: Viel Sonne, viel Regen

Dienstag, 04. Oktober 2011, 11:08 Uhr
Der erste meteorologische Herbstmonat hatte einige Highlights zu bieten. Nicht nur der 11. September wird aufgrund des Unwetters vielen im Gedächtnis bleiben, sondern auch die warmen Spätsommertage Ende des Monats mit Biergarten-Wetter und kühlen Nächten mit herrlichem Sternenhimmel. Der monatliche Rückblick auf das Wetter von Dr. Jutta Parnieske-Pasterkamp...


Die durchschnittliche Lufttemperatur betrug im September 15,9°C (1961 – 1990: 15°C). Die minimale Temperatur wurde am 24. September mit 4,9°C gemessen, Nachtfrost gab es noch nicht. Die maximale Temperatur (31,3°C), registriert am 03. September, war einer der beiden heißen Tage im September 2011. Daneben gab es weitere 6 Sommertage mit Temperaturen über 25°C (2010: 4). Und es gab nur 3 Tage, an denen die 20°-Marke nicht erreicht wurde, was jedoch kaum einen Einfluss auf die Sonnenscheindauer des Monats hatte: 209 Stunden schien die Sonne, das sind 154% des Monatssolls.

Im September 2010 schien die Sonne nur 96 Stunden, im Jahr 2006 hingegen 236 Stunden. An sieben Tagen wurde die astronomisch mögliche Sonnenscheindauer (12 Stunden Sonnenschein) in etwa erreicht. Ende September 2011 konnte so die Jahressumme von 1660 Stunden bereits um 40 Stunden überschritten werden. 12 Stunden maximal – ein Zeichen, dass wir im September die Tag- und Nachtgleiche, das Äquinoktium, wieder einmal überschritten haben, die Nächte werden nun länger, die Tage kürzer und der kalendarische Herbst hat Einzug gehalten.

Geregnet hat es mehr als genug – zumindest an zwei Tagen. Der 4. September brachte 20 Liter pro Quadratmeter, der 11. September 25,6 l/m², wovon 10 l/m² innerhalb von 10 Minuten fielen und damit die Infiltrationskapazität des Bodens vieler landwirtschaftlicher Nutzflächen und Gullys übertraf. Schlammströme von den Feldern waren die Folge. Ansonsten gab es an sechs weiteren Tagen etwas Niederschlag. Insgesamt fielen so 60 Liter auf den Quadratmeter, 20 Liter mehr als üblicherweise im September. Trotzdem ist das Jahr 2011 bisher eher niederschlagsarm, was vor allem auf die zu deutlich zu trockenen Monate im Frühjahr 2011 zurückzuführen ist.

Das schöne Wetter im September kam überwiegend aus südwestlichen Richtungen. An den Tagen, an denen es in der Atmosphäre turbulent wurde, drehte der Wind auf west- bis nordwestliche Strömungen. Die maximale Windgeschwindigkeit als 1-Minuten-Mittel betrug am 11. September 16,1 m/s, was einige Bäume in Nordhausen umwarf und den DWD zu folgender Meldung bei der Auswertung des September-Wetters veranlasste: „Während des Gewittersturmes am 11. zerstörten umstürzende Bäume in Nordhausen zahlreiche Autos.“ Im Mittel wurde im September jedoch die für unsere Region typischen Windgeschwindigkeiten von 1 Meter pro Sekunde registriert.

Der September 2011 war insgesamt zu feucht und zu sonnenscheinreich, wobei Regen eher als schlechtes Wetter, zu viel Sonne von uns Menschen hingegen als überaus positiv angesehen wird. So kann es bis Weihnachten bleiben – diesen Gedanken haben derzeit sicher viele Menschen. Aber das Hochdruckgebiet zieht langsam weiter – die Dynamik der Atmosphäre und die Lage von Nordhausen inmitten der Frontalzone zwischen polaren und subtropischen Luftmassen steht nun einmal für spannendes, turbulentes und abwechslungsreiches Wetter.
Dr. Jutta Parnieske-Pasterkamp
Autor: nnz

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