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Großfamilien finanziell entlasten

Sonnabend, 16. Mai 2015, 17:18 Uhr
Kinder sind unsere Zukunft und doch bleibt der Nachwuchs oft aus. Dass die Geburtenrate in Deutschland so niedrig ist, hat vor allem einen Grund: Es fehlt an Familien, die sich für mehrere Kinder entscheiden. Der Familienverband fordert deswegen vor allem größere Familien besser zu unterstützen...

„Um diesen Negativtrend zu stoppen, müssen Eltern in ihrem Wunsch nach einer großen Familie unbedingt bestärkt und unterstützt werden“, fordert der Präsident des Deutschen Familienverbandes, Dr. Klaus Zeh.

Doch das Gegenteil ist der Fall: Während in unseren Nachbarländern viele Kinder als Statussymbol gelten, werden hierzulande große Familien als ‚asozial‘ beschimpft und in der Öffentlichkeit stigmatisiert. „Fehlende Anerkennung ist für Eltern und Kinder nicht nur schmerzhaft, sondern erschwert den Alltag großer Familien sehr“, sagt der DFV-Präsident mit Blick auf den Internationalen Tag der Familie am 15. Mai 2015.

Das Leben mit Kindern stellt Familien vor große Herausforderungen. Was organisatorisch und finanziell mit einem Kind noch gelingen mag, ist für vier- oder fünffache Eltern kaum noch zu stemmen.

Der deutsche Familienverband fordert Großfamilien finanziell zu entlasten (Foto: Deutscher Familienverband ) Der deutsche Familienverband fordert Großfamilien finanziell zu entlasten (Foto: Deutscher Familienverband ) „Beruflich geforderte Flexibilität, hohe Kosten für Nahrung, Kleidung oder den Sportverein, kaum erschwinglicher Wohnraum, teure Familienautos, das Bedürfnis nach Zeit für das Familienleben – dieser Spagat ist für viele Eltern schwer zu schaffen“, betont Zeh. „Durch hohe Verbrauchssteuern und verfassungswidrig erhobene Beiträge zu den Sozialversicherungen werden besonders große Familien unverhältnismäßig zur Kasse gebeten.“

Dabei bauen unsere Sozialversicherungssysteme auf nachwachsende Generationen, auf Menschen, die füreinander einstehen und über Generationen hinweg Verantwortung übernehmen. „Dass ein vierfacher Vater die gleichen Beiträge in die Sozialversicherungen einzahlt wie ein gleichverdienender Versicherter, der ohne Nachwuchs lebt, ist ein Skandal. Denn Eltern speisen die Sozialversicherungen nicht nur finanziell, sondern sorgen mit ihrer gleichwertigen Erziehungsleistung zusätzlich für deren Fortbestand“, so der DFV-Präsident. Das Bundesverfassungsgericht hat den Gesetzgeber schon 2001 verpflichtet, diesen verfassungswidrigen Zustand zu beenden – bis heute ohne ernstzunehmende Konsequenz.

„Familien brauchen und verdienen unsere Anerkennung, das gilt für Eltern mit einem Kind wie für Familien mit vielen Töchtern und Söhnen“, unterstreicht Zeh und verweist auf die aktuelle Kampagne des Deutschen Familienverbandes und des Familienbunds der Katholiken „Nicht jammern, klagen!“. “Eltern brauchen verlässliche und verfassungsgerechte Rahmenbedingungen, um ihre persönliche Vorstellung von Familie leben zu können. Und das geht uns alle an! Denn das Fundament unseres Sozialversicherungssystems schwindet mit jedem Kind, das nicht geboren wird.“
Autor: red

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