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Ärztliche Notdienstkooperation...

Donnerstag, 12. Oktober 2017, 22:30 Uhr
zwischen DRK-Kliniken in Thüringen und KV Thüringen. In Sömmerda, Sondershausen und Bad Frankenhausen organisieren die örtlichen DRK-Klinken und die Kassenärzte die Versorgung von Notfallpatienten ab sofort gemeinsam. Dazu diese Meldung der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen)...

Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen und die DRK-Kliniken in Thüringen stellten am 11. Oktober 2017 dazu ihr Projekt „Ärztliche Notdienstkooperation“ vor.
Diese neue Kooperationsform wendet sich an Patienten, die bei akuten Erkrankungen direkt ins Krankenhaus gehen. „Diese Patienten erhalten hier zunächst eine Ersteinschätzung“, sagte der Leitende Oberarzt der Zentralen Notaufnahmen der DRK-Krankenhäuser in Thüringen, Axel Pleßmann:

„Medizinisches Fachpersonal ermittelt dabei nach medizinischen Gesichtspunkten, ob es sich wirklich um einen Notfall handelt oder einfach um eine akute Erkrankung. Auf dieser Grundlage können wir dann entscheiden, ob der Patient in der Notaufnahme behandelt werden muss oder einfach zum Arzt gehen kann bzw., wenn die Praxen gewöhnlich geschlossen sind, zum Ärztlichen Notdienst.“

Notaufnahmen sollen sich wieder auf wirkliche Notfälle konzentrieren können

Die 1. Vorsitzende des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, Dr. med. Annette Rommel, verwies auf die wachsende Zahl an Patienten in Thüringen, die, wenn sie krank sind, nicht zum Arzt, sondern direk in die Notaufnahme eines Krankenhauses gehen: „Wir wollen dieses Verhalten nicht bewerten. Wir wollen diesen Patienten in ihrer Situation helfen und zwar dort, wo ihnen am besten geholfen werden kann. Wir wollen damit auch sicherstellen, dass sich die Notaufnahmen wieder auf die Fälle konzentrieren können, für die sie wirklich da sind: Unfälle, lebensbedrohliche Erkrankungen und generell Patienten, die im Rettungswagen gebracht werden.“

Dies verbessere auch das Sicherheitskonzept für Notfallpatienten, ergänzt Axel Pleßmann, weil für diese Patienten nun wieder mehr Zeit ist. Beide lobten die konstruktive Zusammenarbeit. Sie zeige, dass die oft beschworenen Grenzen zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor viel durchlässiger sind als angenommen, und zwar immer dann, wenn Ärzte beider Bereiche auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Die KV Thüringen verhandelt deshalb auch mit anderen Klinikträgern über ähnliche Modelle.

Hintergrund:

Gesetzliche Anforderungen zur kooperativen Notfallversorgung
Der Gesetzgeber fordert im Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) vom 10.12.2015 unter anderem die Kooperation von Kliniken und ambulant tätigen Ärzten bei der ambulanten Versorgung von
Notfallpatienten. Er fordert die Einrichtung so genannter Portalpraxen – das sind laut Gesetz Sprechstunden des Ärztlichen Notdienstes der Kassenärztlichen Vereinigungen auf dem Gelände von Krankenhäusern. Solche Praxen hatte die KV Thüringen flächendeckend im Land bereits 2010 eingerichtet. Damit war diese Anforderung in Thüringen bereits erfüllt, lange bevor sie ins Gesetz aufgenommen wurde. Die Ärztliche Notdienstkooperation in Sömmerda, Sondershausen und Bad Frankenhausen geht deutlich weiter als vom Gesetzgeber gefordert.

Ärztlicher Notdienst in Sömmerda, Sondershausen und Bad Frankenhausen

Gleichzeitig mit dem Beginn der Ärztlichen Notdienstkooperation wurde auch der Ärztliche Notdienst an den drei Standorten neu organisiert. Die Notdienstsprechstunde der Kassenärzte in Sondershausen findet seit 1. Oktober direkt in der Notaufnahme des DRK-Krankenhauses statt (vorher: DRK-Kreisverband), in Bad Frankenhausen zog die Sprechstunde auf dem Gelände des DRK Manniske Krankenhauses um und ist jetzt ebenfalls in der Notaufnahme zu finden.

In Sömmerda wurde in der Notaufnahme des DRK-Krankenhauses eine neue Notdienst-Sprechstunde geschaffen. NotdienstPatienten aus dem Landkreis Sömmerda müssen jetzt nicht mehr nach Erfurt fahren.

Der Ärztliche Notdienst versorgt Patienten mit akuten Erkrankungen zu den Zeiten, zu denen die Praxen für gewöhnlich geschlossen sind, also abends, nachts, an Wochenenden, Feiertagen und Brückentagen. Mittwochs und Freitags ist der Notdienst bereits am 13 Uhr eingerichtet. Unter der bundesweiten kostenfreien Rufnummer 116117 erfahren Patienten, wo sie die nächste Notdienst-Sprechstunde finden.
Autor: khh

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