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Waldwildnis Possen

Region meldet Ansprüche bei Projekt Waldwildnis an

Donnerstag, 26. April 2018, 00:46 Uhr
Am Dienstag trafen sich auf dem Possen Staatssekretäre und Vertreter von Vereinen und der Stadt Sondershausen. Aus der Region, besonders erstmalig sehr deutlich vom Possenwirt, gab es klare Forderungen...

Wie die Landesregierung das Thema Waldwildnis am Possen lösen will, darüber hatte kn bereits berichtet:
Vorschlag für das „Wildnisgebiet Possen“

Region meldet Ansprüche bei Projekt Waldwildnis an (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Region meldet Ansprüche bei Projekt Waldwildnis an (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Der NABU hatte seinen Standpunkt bereits vor veröffentlicht, und bekräftigte es bei der Beratung:
Vorschlag für das „Wildnisgebiet Possen“

Ob die Vorstellungen so durchsetzbar sind, muss sich erst zeigen, denn die Stellungnahme des Landratsamtes Kyffhäuserkreis zeigte eine bemerkenswerte Wirkung.

Der Leiter des Umweltamtes Dr. Michael Fruth (stehend) forderte die Beteiligten auf, überhaupt erst mal die Flächen zu benennen, die wie verwendet werden sollen. Erst dann könne man sagen wie der Tourismus zu entwickeln sei. Denn bisher konnte man sich nur auf die Flächengröße einigen, nicht aber die detaillierten Orte.

Region meldet Ansprüche bei Projekt Waldwildnis an (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Region meldet Ansprüche bei Projekt Waldwildnis an (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Peter Steinhardt (re. neben Dr. Fruth) von der Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes brachte aber einen Punkt ins Spiel, den man bisher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, in den möglichen Flächen liegen archäologische Denkmale.

Steinhardt forderte, es kann nicht sein, dass diese Denkmale der Wissenschaft entzogen werden. Er forderte klare Regelungen, wie die Pflege erfolgen soll.
Forststaatssekretär Klaus Sühl sicherte zu, sich der Problematik umgehend anzunehmen und erbat eine Übersicht der Standorte.

Markus Strunck, Leiter der Stadtmarketinggesellschaft informierte über die Planungen zum "Musikalischen Wanderweg" der ebenfalls weitgehend auf dem Possen verlaufen wird, vom Possen in Richtung Innenstadt. Er beklagte, dass vom Forst noch keine Zusage für die Genehmigung kam, da ja noch keine Flächen ausgewiesen wurden (Bildergalerie).

Region meldet Ansprüche bei Projekt Waldwildnis an (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Region meldet Ansprüche bei Projekt Waldwildnis an (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Possenwirt Bernd Jahn stellte erstmalig seine Vorstellungen an das Thema Waldwildnis konkreter vor, denn bisher hatte er nur eine Befürwortung abgegeben. Erforderte, aber nicht das Wort Waldwildnis zu verwenden, sondern "Urwald", das ließe sich tourisch besser vermarkten.

Zuerst stellte er das Unternehmen vor, dass 25 Mitarbeiter hat (im Sommer bis 50) und sich besonders auf Tagesangebote spezialisiert hat, mit Parkplätzen, touristischen Angeboten und einer funktionierenden Gastronomie. Es wird schon seinen Grund haben, warum das Unternehmen viele Preise erungen hat, so erst jüngst den Innovationspreis des Wirtschaftsministeriums.

Dann machte er klare Forderungen auf:

1. Die Achse Possen - Stadt muss begehbar bleiben und muss besonders gehegt und gepflegt werden! Es ist der mit Abstand am meisten begangene Weg auf dem Posssen.

2. Der Urwald muss erlebbar sein, sonst kann man ihn nicht touristisch vermitteln. Es muss auch an die Menschen mit Handicap gedacht werden. Es darf auch nicht sein, dass das Urwaldgebiet erst nach zwei Kilometer und mehr zu erreichen ist. Das sei mit den Klientel der Besucher auf dem Possen nicht machbar. Es müsse Angebote von Führungen zum Thema Urwald geben.

Er forderte aber auch, es darf keine Doppelnutzung geben. Der Wirtschaftswald sollte dann nicht dicht am Possengelände liegen, dass kommt mit den großen Forstfahrzeugen nicht gut bei den Besuchern an.

Er machte klar, sicher könnte der Possen vom Urwald profitieren, aber mehr Besucher mehr Steuern und es wird etwas für die Natur getan.

Zum Thema Urwald sagte er, wir brauchen Öffentlichkeitsarbeit und Leute, die etwas den Besuchern über die Natur sagen können. In eine Profilierung der Station Natura2000 will er sich mit einbringen, Er verwies auf das bereits gute Angebot von Führungen durch den Wald durch die bisherigen Förster.

Fazit: Gerade bei diesen Beiträgen kamen wichtige Hinweise für die mögliche Festlegung der Waldwildnisgebiete.
Autor: khh

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