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Die Insekten werden weniger

Umdenken bei der Bevölkerung notwendig?

Mittwoch, 11. Juli 2018, 11:35 Uhr
Die Zahl der Insekten geht drastisch zurück und nimmt dramatische Ausmaße an. Dazu einige Gedanken...

Am Wochenende hatte kn einen Spaziergang gemacht. Der Marsch führte durchs Brückental von Sondershausen in den Wald.

Umdenken bei der Bevölkerung notwendig? (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Umdenken bei der Bevölkerung notwendig? (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Was war das für ein erfrischender Anblick im Wald. Aus gab tatsächlich noch Grünes zu sehen. Sehen Brennnessel Distel und ko. so hässlich aus? Nein, aber schön grün und von den Insekten umschwärmt. Ob Wildbienen, Fliegen, Hummeln auch viele Schmetterlingen waren zu sehen.

Umdenken bei der Bevölkerung notwendig? (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Umdenken bei der Bevölkerung notwendig? (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Ob diese Art, gelbe, weiße und sogar schwarze Exemplare waren zu sehen. Die "Biester" ließen sich allerdings kaum mit dem Smartphone fotografieren, ständig ging es von Blüte zu Blüte.

Umdenken bei der Bevölkerung notwendig? (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Umdenken bei der Bevölkerung notwendig? (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Anders auf dem Parallelweg dann wieder in Richtung Stadt. Hier war am Feldweg auch der Radstreifen bis auf rund 30 cm gemäht. Hier schwirrte kaum noch ein Insekt. Nur weil an einem Teilstück die blau-violett blühende Phacelia stand, zur Samengewinnung oder als Gründüngung.

Umdenken bei der Bevölkerung notwendig? (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Umdenken bei der Bevölkerung notwendig? (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Und hier wird das Dilemma deutlich, gezwungen immer mehr die Erträge zu steigern werden an vielen Feldern die Randstreifen gemäht. So verhindern wir, dass besonders keine Disteln in die Äcker wachsen, so können wir die Unkrautbekämpfung auf den Feldern verringern, so der Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Uwe Ropte im Gespräch mit kn.

Dazu kommt noch, dass die Bevölkerung oft noch drängelt, wie sieht es denn bei Euch an den Feldrändern aus, könnt ihr nicht mal mähen, so Ropte weiter.

Und in der Tat, die jetzige Trockenperiode bringt es an den Tag, es gibt kaum noch Grünflächen in der Stadt. Alles was raspelkurz geschnitten wurde ist total vertrocknet. Da kommen nicht mal mehr Wildkräuter, auch Unkräuter genannt, durch.

Aber auch in der Zeit in der es nicht trocken war sind fast alle Rasenflächen in der Stadt kurz geschnitten und werden vor allem in den privaten Gärten manchmal gar wöchentlich mit dem Rasenmäher kurz gehalten. Keine Chance für Blütenpflanzen, noch zum Blühen zu kommen. Und wehe, man macht diese Zirkus nicht mit, da wir mit dem Finger auf einen gezeigt, Du völlig unordentliche Kerl und in manchen Kleingartenvereinen wird gleich mit dem Statut gedroht.

In so einer Umgebung der blütenlosen Landschaft haben Insekten einfach keine Chance mehr zu überleben.

Umdenken bei der Bevölkerung notwendig? (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Umdenken bei der Bevölkerung notwendig? (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Nur mal ein bisschen längerer Mähzeitraum könnte helfen, wie das obige Foto zeigt, aufgenommen in der Innenstadt von Sondershausen. Müssen die Grasflächen wirklich ständig raspelkurz sein? Ist so etwas das Schönheitsideal?

Uwe Ropte macht im Gespräch mit kn den Vorschlag, auf vielen Wiesen längere Schnittzeiten einfügen und sogar gezielt Samen von Wiesenblumen auszubringen, die in die Region gehören.

Hier sollte ein Diskussion in der Bevölkerung angeregt werden. Stadtverwaltungen und besonders auch die Wohnungsgesellschaften sollten sich angesprochen fühlen, weniger kurzen Zierrasen zu erzielen, dafür aber blühende Wiesen.

Eine schöne Klatschmohnwiese ist sicher schöner als ein monotoner kurzer Rasen, meint zumindest kn, oder will man auch bald so weit sein wie in China, wo selbst Obstbäume bereits in einigen Gebieten mit Hand bestäubt werden müssen, weil die Insekten fehlen.
Übrigens, wenig Insekten, wenig Singvögel. Es ist höchste Zeit.

Am 2. Juni 2015 wurde der Naturschutzbeirat des Kyffhäuserkreises neu berufen. Vielleicht könnte er sich des Themas annehmen und Aktionen starten?
Autor: khh

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