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Sonderbericht des Weltklimarats zeigt:

1,5 Grad sind noch erreichbar

Montag, 08. Oktober 2018, 06:55 Uhr
Der globale Temperaturanstieg kann noch bei 1,5 Grad gestoppt werden, zeigt der heute veröffentlichte Sonderbericht des Weltklimarats. Um das mit dem Pariser Klimaabkommen anvisierte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, muss die Menschheit...


... den Ausstoß an Treibhausgasen weltweit bis 2030 halbieren und bis spätestens Mitte des Jahrhunderts auf Null bringen. Dazu muss die weltweite Verbrennung von Kohle bis 2030 mindestens um zwei Drittel sinken. Steigen die Temperaturen auf 2 Grad oder mehr, hätte dies laut Bericht weit drastischere Folgen für Mensch und Umwelt als bisher angenommen.

Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist das weltweit führende wissenschaftliche Gremium zur Untersuchung des menschgemachten Klimawandels. Es kommentiert Greenpeace-Experte Benjamin Stephan: “Nie waren die drastischen Folgen der Erderhitzung in Deutschland so spürbar wie in diesem Dürresommer. Noch können wir verhindern, dass solche Dürren häufiger werden, dass uns stärkere Stürme und zerstörerische Überschwemmungen heimsuchen. Dieser Bericht zeigt, dass es möglich ist, den Temperaturanstieg bei 1,5 Grad zu begrenzen und so die drastischen Folgen einer deutlich heißeren Welt abzuwenden. Die Zeit dazu ist knapp und der politische Auftrag für die Bundesregierung glasklar. Es gibt keine Entschuldigung für ein reiches Industrieland wie Deutschland, seine CO2-Bilanz weiterhin mit alten, schmutzigen Kohlekraftwerken zu ruinieren.

Der breite gesellschaftliche Widerstand gegen RWEs Kohlepläne am Hambacher Wald zeigt, dass viele Menschen beim Schutz des Klimas längst weiter sind als die Politik. Weltweit lassen sich Menschen nicht länger vertrösten und fordern von ihren Regierungen wirksame Schritte, um den CO2-Ausstoß schnell und deutlich zu senken. Es ist die Aufgabe der Bundesregierung und der Kohlekommission, den Kohleausstieg jetzt zu starten und bis spätestens 2030 abzuschließen. Auch die Verkehrswende weg vom Öl hin zu sauberen Verkehrsformen darf nicht länger warten.

Der Bericht des Weltklimarats entwirft einen Königsweg aus der Klimakrise: Der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas muss einhergehen mit dem Schutz und der Renaturierung von Wäldern, die CO2 aus der Atmosphäre filtern. Waldschutz und Klimaschutz gehören zusammen.”

Greenpeace hat die wichtigsten Erkenntnisse in einem Hintergrundpapier zum IPCC-Sonderbericht zusammengestellt. Informationen zum Sonderbericht sind online auf der IPCC-Webseite.
Autor: red

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