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Angemerkt

Ich bin „nackt“

Dienstag, 09. Oktober 2018, 17:23 Uhr
Mich trifft immer ein Schlag mehr ins Gesicht. Die Rente, die ich nach 45 Arbeitsjahren erhalte, ist mäßig. Mein Riester-Vertrag ist fast nichts mehr Wert. Auf das wenig gesparte Geld gibt es keine Zinsen mehr. Die steigende Inflation kommt noch hinzu...


Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als meine Mutter im Januar jeden Jahres mit ihren Sparbuch freudestrahlend von der Bank gekommen ist, Zinsen wurden eingetragen. Auch wenn es ein kleiner Betrag war, die Freude war groß. Sparen wurde noch belohnt. Aber heute wird der belohnt, der Schulden macht. Wie soll der Bürger da für das Alter oder irgendetwas vorsorgen?

Jetzt geht es noch meinem Diesel-Auto an den Kragen. Ich habe ein geprüftes und zugelassenes Auto gekauft. Ich habe nichts falsch gemacht. Warum soll ich mit dem Auto nicht mehr in bestimmte Städte fahren können? Warum sollte ich ein neues Auto kaufen, wo ich heute nicht weis, ob dieses zukünftig die Umweltstandards erfüllt? Oder sollten alle ein Elektroauto kaufen, für die keine flächendeckende Infrastruktur vorhanden ist?

In dem Tempo, wie sich Dinge verändern, ist ein Mitkommen oder Schritthalten fast ausgeschlossen. Das ist so, als ob täglich ein ICE ohne anzuhalten an meiner Wohnung vorbeirast und ich stehe mit offenen Mund da und schaue fassungslos zu, wie rasant sich Dinge ändern.

Verlässlichkeit war einmal. Ich kann nur noch den Kopf schütteln.
Ruth Altzschner
Autor: red

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