Di, 11:43 Uhr
25.10.2011
Millionenschäden verursacht
Durch den Diebstahl von Waren, Daten und Betriebsgeheimnissen entsteht Thüringer Unternehmen jährlich ein Schaden in Millionenhöhe, informiert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt. Besonders der Bereich der Computerkriminalität verzeichne gegenwärtig zweistellige Wachstumsraten. Doch auch der Ladendiebstahl im Einzelhandel bleibe eine Bedrohung...
Im deutschen Einzelhandel sind im vergangenen Jahr Waren im Wert von 3,7 Milliarden Euro verschwunden. Statistisch gesehen wären das pro Haushalt 50 Euro, rechnet IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser vor. Für den Lebensmittelhandel bedeute dies, dass etwa jeder 200. Einkaufswagen unbezahlt die Kasse passiert.
Dabei sei der Anteil der Ladendiebstähle an den gesamten Diebstahlhandlungen in Thüringen mit rund 21 Prozent sehr hoch. Zu den Favoriten der Gauner zählen Kosmetikartikel gefolgt von Elektrowaren, Spirituosen, Tabak, Textilien und Lebensmitteln, bilanziert Grusser.
Zwar wäre in den vergangenen Jahren eine rückläufige Zahl von Diebstählen registriert worden, durch die hohe Dunkelziffer von rechnerisch über 90 Prozent besitze die Statistik aber nur eine eingeschränkte Aussagefähigkeit. Oftmals komme es nicht zur Anzeige, weil der Ladendiebstahl nach wie vor nicht konsequent genug verfolgt und geahndet wird. Viele Geschäftsinhaber scheuten zudem den bürokratischen Aufwand, da die Verfahren bei kleineren Delikten oft nach kurzer Zeit eingestellt würden.
Durch die flächendeckende Ausstattung mit schnellen Internetanschlüssen und E-Mail-Postfächern entwickelt sich die Computerkriminalität auch für Unternehmen immer mehr zur Gefahr. Viele Teilnehmer am Zahlungsverkehr über neue Medien sind sich der Sicherheitsrisiken beispielsweise beim Online-Banking oder im Internet-Handel noch nicht bewusst, gibt der IHK-Chef zu bedenken. Die Anzahl der Straftaten, bei denen Computer als Tatwerkzeug genutzt wurden, sei im vergangenen Jahr in Deutschland um mehr als zwölf Prozent gestiegen. Thüringen verzeichnet ebenfalls einen deutlichen Anstieg der Computerkriminalität. Seit 2006 hat sich die Zahl der Straftaten hierzulande mehr als verdoppelt. Im letzten Jahr erfasste die Kriminalstatistik 1.620 Fälle im Freistaat, fasst Grusser zusammen.
Wirtschaftsverbrechen verursachen in Deutschland immer höhere Kosten. Das Bundeskriminalamt (BKA) bezifferte die Schäden im Jahr 2010 auf knapp 4,7 Milliarden Euro. Das sind rund 1,2 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Durch die rund 1.600 Fälle, die in Thüringen erfasst wurden, entstand ein Schaden in Höhe von 42 Millionen Euro, gibt der IHK-Hauptgeschäftsführer zu bedenken.
Die Anzahl der bundesweit registrierten Taten stieg indes lediglich um 1,5 Prozent auf etwa 103.000. Den höchsten Schaden mit ungefähr zwei Milliarden Euro verursachte Betrug, der mehr als die Hälfte aller Wirtschafts-straftaten ausmachte, gefolgt von Insolvenzdelikten mit einer Schadenssumme von rund 1,7 Milliarden Euro. Die Zahlen geben nach Ansicht des BKA allerdings das tatsächliche Ausmaß der Wirtschaftskriminalität nur eingeschränkt wieder. So werden beispielsweise Fälle, die die Finanzbehörden und Staatsanwaltschaften ohne Beteiligung der Polizei bearbeiten, in dieser Statistik gar nicht erfasst.
Autor: nnzIm deutschen Einzelhandel sind im vergangenen Jahr Waren im Wert von 3,7 Milliarden Euro verschwunden. Statistisch gesehen wären das pro Haushalt 50 Euro, rechnet IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser vor. Für den Lebensmittelhandel bedeute dies, dass etwa jeder 200. Einkaufswagen unbezahlt die Kasse passiert.
Dabei sei der Anteil der Ladendiebstähle an den gesamten Diebstahlhandlungen in Thüringen mit rund 21 Prozent sehr hoch. Zu den Favoriten der Gauner zählen Kosmetikartikel gefolgt von Elektrowaren, Spirituosen, Tabak, Textilien und Lebensmitteln, bilanziert Grusser.
Zwar wäre in den vergangenen Jahren eine rückläufige Zahl von Diebstählen registriert worden, durch die hohe Dunkelziffer von rechnerisch über 90 Prozent besitze die Statistik aber nur eine eingeschränkte Aussagefähigkeit. Oftmals komme es nicht zur Anzeige, weil der Ladendiebstahl nach wie vor nicht konsequent genug verfolgt und geahndet wird. Viele Geschäftsinhaber scheuten zudem den bürokratischen Aufwand, da die Verfahren bei kleineren Delikten oft nach kurzer Zeit eingestellt würden.
Durch die flächendeckende Ausstattung mit schnellen Internetanschlüssen und E-Mail-Postfächern entwickelt sich die Computerkriminalität auch für Unternehmen immer mehr zur Gefahr. Viele Teilnehmer am Zahlungsverkehr über neue Medien sind sich der Sicherheitsrisiken beispielsweise beim Online-Banking oder im Internet-Handel noch nicht bewusst, gibt der IHK-Chef zu bedenken. Die Anzahl der Straftaten, bei denen Computer als Tatwerkzeug genutzt wurden, sei im vergangenen Jahr in Deutschland um mehr als zwölf Prozent gestiegen. Thüringen verzeichnet ebenfalls einen deutlichen Anstieg der Computerkriminalität. Seit 2006 hat sich die Zahl der Straftaten hierzulande mehr als verdoppelt. Im letzten Jahr erfasste die Kriminalstatistik 1.620 Fälle im Freistaat, fasst Grusser zusammen.
Wirtschaftsverbrechen verursachen in Deutschland immer höhere Kosten. Das Bundeskriminalamt (BKA) bezifferte die Schäden im Jahr 2010 auf knapp 4,7 Milliarden Euro. Das sind rund 1,2 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Durch die rund 1.600 Fälle, die in Thüringen erfasst wurden, entstand ein Schaden in Höhe von 42 Millionen Euro, gibt der IHK-Hauptgeschäftsführer zu bedenken.
Die Anzahl der bundesweit registrierten Taten stieg indes lediglich um 1,5 Prozent auf etwa 103.000. Den höchsten Schaden mit ungefähr zwei Milliarden Euro verursachte Betrug, der mehr als die Hälfte aller Wirtschafts-straftaten ausmachte, gefolgt von Insolvenzdelikten mit einer Schadenssumme von rund 1,7 Milliarden Euro. Die Zahlen geben nach Ansicht des BKA allerdings das tatsächliche Ausmaß der Wirtschaftskriminalität nur eingeschränkt wieder. So werden beispielsweise Fälle, die die Finanzbehörden und Staatsanwaltschaften ohne Beteiligung der Polizei bearbeiten, in dieser Statistik gar nicht erfasst.
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