Im Kyffhäuserkreis gibt es eine neue Sportart: Fangen mit Solarleuchten. Entwickelt hat diese ein 22jähriger Angeklagter, der auch hierfür eine Prämie erhalten hat. Doch der Reihe nach und in allen Einzelheiten...


In der Nacht vom 22. auf den 23. Mai 2010 entwendete der 22 jährige Angeklagte im alkoholisierten Zustand in Sondershausen von einem Grundstück im Borntal insgesamt neun Solarleuchten im Gesamtwert von etwa 100 Euro, indem er den Garten durch ein nicht verschlossenes Hoftor betrat und die genannten Gegenstände an sich nahm, um mit diesen in der Folge Unfug zu treiben. Der Angeklagte und seine Kumpel spielten mit den Leuchten Fangen.

In derselben Nacht entwendete er von dem Balkon eines Wohnblocks eines bisher unbekannten Geschädigten im Borntal in Sondershausen einen blau-weißen Sonnenschirm, um auch mit diesem Unfug zu treiben. In der Folge wurde der Schirm als Kreisel genutzt. Fangen mit Solarleuchten und der Schirmkreisel waren dann so auffällig, dass der Täter gestellt werden konnte.

Vor Gericht war er geständig, was man bei dem gerichtsbekannten Mann eigentlich gewöhnt ist. Diebstahl und Hausfriedensbruch lauteten seine früheren Verurteilungen. Amtsrichter Gerald Fierenz vom Sondershäuser Amtsgericht übergab dem Angeklagten dann die Prämie von 150 Euro für diese innovativen Sportarten. Hierbei ist es jedoch der Angeklagte, welcher die Prämie als Strafe zugunsten der Staatskasse zu zahlen hat.

Wir wissen nicht, ob Fangen mit Solarleuchten und der Schirmkreisel inzwischen olympische Reife erlangt hat. Jedenfalls wird es die Geschädigten aus dem Borntal nicht gefreut haben, dass der Täter sich auf ihren Grundstücken herumtrieb. Und der Verurteilte, dessen Urteil jetzt rechtskräftig geworden ist, muss aufpassen, dass er nicht noch mehr solcher Sportarten erfindet.

Dann könnte es sein, dass die nächste Olympiade ohne ihn stattfindet und er diese nur aus seiner Zelle in einer Thüringer Justizvollzugsanstalt im Fernsehen genießen kann: ohne Fangen mit Solarleuchten und Schirmkreisel.