Nach Informationen "Der Welt" plant die Union eine Demografiesteuer. Ein Leser hat sich da so seine Gedanken gemacht...

Demnach soll eine Bevölkerungsweite Abgabe ab dem 25. Lebensjahr erfolgen, um die gesellschaftlichen Alterung abzumindern. Wieder einmal soll ein gravierendes Problem mit Geld in die Reihe gebracht werden. Das es von der Bevölkerungsmehrheit kommen soll entspricht dem üblichen Strickmuster.

An die entscheidenden Fragen der Kinderarmut und der damit folgenden Überalterung geht keiner ran. Es ist ja nicht so, dass die Störche das Kinderbringen wegen der absolut zu hohen Spritpreise verweigern. Die Ursachen liegen weitaus tiefer.

Deutschland ist das kinderfreundliche Klima abhanden gekommen. In einer Gesellschaft, wo sich alles Rechnen muss, also auch die Familienplanung, besonders die Kinder, untergräbt sich selbige ihre Existenz. Wenn Familie und Beruf unvereinbar sind, die Existenzangst Dauergast in den Familien ist, Kinder ein Risiko darstellen, ihre Betreuung unzureichend ist, Arme und Reiche permanent wachsen und letztlich alles am Geldbeutel hängt, ist die Gesellschaft krank. Da müssen wohl grundlegend eine Reihe von anstehenden Problemen in Angriff genommen werden. Kinder sind die Zukunft eines Landes, aber nicht nur in Sonntags - und Wahlreden.

Die Projektgruppe Demografie von CDU und CSU sollte weniger mit einer neuen Steuer drohen, sondern endlich einmal konsequent den Ursachen auf den Leib rücken und aus einem der reichsten Länder der Erde wieder ein kinderfreundliches Land machen.

Rolf-Dieter Reiber
Ichstedt