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Mi, 08:16 Uhr
27.02.2013

Verbraucher sind optimistisch

Die deutschen Verbraucher sind weiterhin optimistisch. Die Konjunkturerwartung und die Anschaffungsneigung legen weiter zu, während die Einkommenserwartung moderate Einbußen hinnehmen muss. Für März 2013 prognostiziert der Gesamtindikator 5,9 Punkte nach 5,8 Zählern im Februar...


Die europäische Finanzkrise ist in den Medien derzeit kaum ein Thema. Auch die Akteure an den Finanzmärkten verhalten sich ruhig. Diese Rahmenbedingungen lassen die Deutschen relativ entspannt in die Zukunft blicken. Sie gehen davon aus, dass sich die Konjunktur in Deutschland in den kommenden Monaten sukzessive verbessern wird. Der Indikator legt zum zweiten Mal in Folge zu. In dessen Sog steigt auch die Anschaffungsneigung im Februar leicht an. Dagegen büßen die Einkommensaussichten einen Teil ihrer starken Zugewinne aus dem Vormonat wieder ein. Insgesamt gesehen setzt sich der Aufwärtstrend des Konsumklimas fort.

Konjunkturerwartung: signalisiert Wendepunkt

Nach den moderaten Zuwächsen im Januar 2013 legen die Konjunkturaussichten auch in diesem Monat zu. Mit einem Plus von 8,8 Punkten sind die Zugewinne sogar noch größer als im Vormonat, als plus 6,6 Zähler zu Buche standen. Der Indikator liegt aktuell bei -2,5 Punkten und nähert sich damit der Nulllinie an, die den langjährigen Durchschnitt der Konjunkturstimmung darstellt.

Aktuell sieht es so aus, als sei ein Wendepunkt bei den Konjunkturaussichten erreicht. Die Konsumenten gehen davon aus, dass sich die Konjunktur nicht weiter abkühlen wird. Dies war im vierten Quartal 2012 noch der Fall. Vielmehr rechnen sie mit einer moderaten Erholung der deutschen Wirtschaft.

Grund für den zunehmenden Optimismus ist sicherlich die stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt. Zwar ist die Arbeitslosigkeit in den Wintermonaten leicht angestiegen, nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist dies aber ausschließlich auf saisonale Effekte zurückzuführen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wuchs das Bruttoinlandsprodukt 2012 insgesamt um 0,7 Prozent, wobei sich das zweite Halbjahr spürbar schwächer entwickelte als die ersten sechs Monate des vergangenen Jahres.

Doch nicht nur die Verbraucher zeigen sich gegenwärtig wieder zuversichtlicher, auch die Unternehmen gehen von einer deutlichen Erholung der deutschen Konjunktur aus. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft ist im Februar um mehr als drei Punkte gestiegen. Dies ist das stärkste Plus seit Juli 2010.

Einkommenserwartung: moderate Einbußen

Während die Konjunkturerwartung zulegt, muss die Einkommenserwartung im Februar dieses Jahres leichte Einbußen hinnehmen. Aktuell beträgt das Minus 4,2 Punkte. Damit verliert der Indikator jedoch nur einen geringen Teil seiner beträchtlichen Zuwächse von knapp 15 Zählern aus dem Vormonat. Er weist aktuell sehr gute 31,8 Punkte auf.

Trotz der aktuell leichten Verluste bleiben die Konsumenten hinsichtlich ihrer weiteren finanziellen Entwicklung überaus optimistisch. Die stabile Beschäftigungssituation sowie die Aussicht der Beschäftigten auf steigende Einkommen in Verbindung mit besseren Konjunkturaussichten sind für dieses hohe Niveau der Einkommensstimmung in erster Linie verantwortlich.

Auch die Inflation wird in diesem Jahr voraussichtlich in moderaten Bahnen verlaufen, so dass die Arbeitnehmer in der Mehrheit davon ausgehen können, auch real mehr in den Geldbeuteln zu haben.

Anschaffungsneigung: legt leicht zu

Im Gegensatz zu den Einkommensaussichten kann die Anschaffungsneigung im Februar leicht zulegen. Ein Plus von 1,7 Punkten bedeutet aktuell 37 Zähler. Einen höheren Wert erreichte die Konsumneigung zuletzt vor etwa einem Jahr im März 2012 mit knapp 39 Punkten.

Da die Verbraucher nach wie vor skeptisch sind, was die Stabilität des Euro angeht, investieren sie ihre finanziellen Mittel tendenziell eher in werthaltige Anschaffungen als es gegen historisch niedrige Zinsen auf die Bank zu tragen. Außerdem sorgt die gute Beschäftigungslage für eine hohe Planungssicherheit gerade bei größeren Anschaffungen. Die niedrige Sparneigung stützt die Konsumlust zusätzlich.

Konsumklima: kann sich weiter verbessern

Der Gesamtindikator prognostiziert für März 2013 einen Wert von 5,9 Punkten nach 5,8 Zählern im Februar. Damit setzt sich der leichte Aufwärtstrend aus dem Vormonat weiter fort.

Der Start des Konsumklimas in das Jahr 2013 ist gelungen. Trotz der international schwierigen konjunkturellen Lage bleiben die Konsumenten im Hinblick auf die Entwicklung der Binnenkonjunktur optimistisch.

Der weitere Verlauf der Konsumstimmung wird im Wesentlichen davon abhängen, wie sich der Arbeitsmarkt in diesem Jahr entwickelt. Und hier sind die Aussichten durchaus gut, dass das hohe Niveau der Beschäftigung gehalten wird. Wenn in diesem Jahr auch die Finanzmärkte ruhig bleiben, werden sich die Konsumenten nicht verunsichern lassen. Unter diesen Voraussetzungen bestehen gute Chancen, dass der Konsum auch 2013 zu einer wichtigen Säule der Konjunktur wird.

GfK geht in seiner kürzlich veröffentlichten Prognose davon aus, dass die privaten Konsumausgaben in diesem Jahr real um 1 Prozent zulegen werden. Unterstellt man für 2013 ein Wachstum des BIP von 0,8 Prozent, wie es momentan vorhergesagt wird, so dürfte der Konsum einen überdurchschnittlichen Beitrag zur Konjunkturentwicklung leisten.

Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“ und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.
Autor: red

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