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Mi, 12:16 Uhr
27.03.2013

Thüringer Wirtschaft stagniert

Nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP), d. h. die Summe der im Freistaat produzierten Güter und geleisteten Dienste, im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt zurück (- 0,3 Prozent). Damit liegt der Freistaat deutlich unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt (+ 0,7 Prozent) und dem der neuen Bundesländer einschließlich Berlin (+ 0,5 Prozent)...


„Im Vergleich zu den anderen Bundesländern ist das Abschneiden Thüringens doch recht ernüchternd“, äußert sich Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt. „Die hohen Zuwachsraten der Jahre 2010 (+ 4,7 Prozent) und 2011 (+ 3,1 Prozent) konnten nicht wieder erreicht werden, relativieren aber den geringen Rückgang im vergangenen Jahr“, so Grusser. Schließlich sei es gelungen, das hohe Niveau der Wirtschaftsleistung weitgehend zu stabilisieren.

Noch zum Jahresende wäre die Kammer von einem kleinen Wachstum ausgegangen. Die nachlassende wirtschaftliche Dynamik im Dezember hätte jedoch unerwartet deutliche Spuren hinterlassen. Gerade die Industrie kämpfe derzeit mit einem starken Gegenwind. Zweistellige Einbußen bei den Auftragseingängen würden sich natürlich negativ auf die Umsatzzahlen auswirken.

„Die Stimmung trübt sich weiter ein. Dies hat auch der gesunkene ifo Geschäftsklimaindex in der vergangenen Woche verdeutlicht“, sagt Grusser.

Negativschlagzeilen über die Schuldenkrise sowie ständig neue Debatten um die Zukunft des Euro würden die Unternehmer immer mehr verunsichern. Sie brauchten endlich tragfähige Konzepte, damit sich der Investitionsknoten wieder löst und die Konjunktur den erwarteten Schwung erhält.

„In dieser Situation ist es wichtig, dass den Unternehmern nicht auch noch von der Politik Steine in den Weg gelegt werden“, mahnt der IHK-Chef. Ein lang anhaltender Bundestagswahlkampf mit unnötigen Diskussionen über Steuererhöhungen sei deshalb äußerst kontraproduktiv.
Autor: red

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