eic kyf msh nnz uhz tv nt
Di, 10:18 Uhr
30.04.2013

Niedrigster April-Stand seit 23 Jahren

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt in den drei nördlichsten Landkreisen Thüringens hat sich Ende April weiter entspannt. 13.577 Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet, das sind knapp sieben Prozent weniger als im März. In der Nordhäuser Arbeitsagentur gab es damit im Thüringenvergleich den höchsten Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Vormonat...

Grafik: Die Werte beziehen sich auf abhängige zivile Erwerbspersonen (Foto: Agentur wirsinds) Grafik: Die Werte beziehen sich auf abhängige zivile Erwerbspersonen (Foto: Agentur wirsinds)

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt in den drei nördlichsten Landkreisen Thüringens hat sich Ende April weiter entspannt. 13.577 Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet, das sind knapp sieben Prozent weniger als im März. In der Nordhäuser Arbeitsagentur gab es damit im Thüringenvergleich den höchsten Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen um 3,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag mit 9,6 Prozent erstmals seit Jahresbeginn wieder unter der 10 Prozentmarke. Gegenüber dem Vorjahresmonat war die Quote um 0,2 Prozentpunkte niedriger.

Karsten Froböse, Chef der Nordhäuser Arbeitsagentur zur aktuellen Entwicklung: „Wir haben die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Monat April seit 23 Jahren.“

Auch wenn die Wiedereinstellung von Personal in Saisonbetrieben zögerlicher anläuft als im letzten Jahr, sei dennoch die Fachkräftenachfrage in vielen Branchen in der Region weiterhin auf hohem Niveau. Die Nachfrage nach Hilfskräften sei hingegen eher rückläufig.

Nach wie vor gute berufliche Chancen haben Fachkräfte in der Altenpflege. Der Anteil älterer Menschen steigt und zwangsläufig erhöht sich auch die Zahl derer, die pflegebedürftig sind. „Fachkräfte sind gesucht. Wer sich heute für eine Tätigkeit in der Altenpflege entscheidet, ergreift einen Beruf mit Zukunft und hat gute Aussichten langfristig beschäftigt zu sein“, so Karsten Froböse.

Für den Fachkräftebedarf rechtzeitig etwas zu tun, sei auch Ziel der Arbeitsagentur. Das Thema Ausbildung und Qualifizierung stehe dabei zwar an oberster Stelle, dennoch müsse jeder, der sich für einen Pflegeberuf interessiert, wissen: Die Pflege älterer Menschen ist anspruchsvoll, verlangt ein hohes Maß an körperlichem Einsatz und Zuverlässigkeit. Emotionale Berührungspunkte spielen in diesem Beruf nicht selten eine Rolle. Für Interesse an einer Qualifizierung zum Altenpfleger, bieten die Agentur für Arbeit und die Jobcenter individuelle Beratungen mit Eignungsfeststellung an.

Von der steigenden Arbeitskräftenachfrage, vornehmlich aus den Außenberufen, haben im April saisonbedingt insbesondere die Männer profitiert. Um rund 870 ging die Zahl der männlichen Arbeitslosen zum Vormonat zurück. Verglichen mit dem Vorjahr fiel der saisonale Rückgang bislang verhaltener aus. Knapp 7.300 Männer sind aktuell noch auf Jobsuche, in etwa so viel wie 2012. Günstiger verlief die Entwicklung bei den Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Rückgang um knapp acht Prozent.

Auch bei der Zahl der jugendlichen Arbeitslosen macht sich die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt positiv bemerkbar. In den letzten vier Wochen ging die Zahl um rund neun Prozent sowohl zum Vormonat als auch zum Vorjahr zurück. 968 unter 25-Jährige sind derzeit noch arbeitslos gemeldet. Die Quote liegt bei 6,9 Prozent, 0,6 Prozentpunkte niedriger als im März.

Neben den positiven Meldungen zeigt sich der Blick auf die Konjunktur eher verhalten.

Private und öffentliche Arbeitgeber meldeten im April knapp 430 sozialversicherungspflichtige Stellen, rund 22 Prozent weniger als im Vorjahr. Positiv dabei ist, dass es sich in über 80 Prozent um Vollzeitstellen und um unbefristete Beschäftigungen handelte.

Mehr Ausbildungsstellen als Bewerber, dieser Trend setzt sich auch im April weiter fort. Mit 1.289 Bewerbern um eine Ausbildungsstelle lag die Zahl auf dem Niveau des Vorjahres. Die angebotenen Ausbildungsplätze gingen in Folge konjunktureller Eintrübung hingegen leicht nach unten. 1.393 Ausbildungsstellen meldeten Unternehmen und Verwaltungen, 5,2 Prozent weniger als 2012. „Wir haben weiterhin einen Bewerbermarkt“, beschreibt der Agenturchef die Situation. „Rein rechnerisch entfallen auf 93 Bewerber 100 Ausbildungsstellen. Für junge Menschen sind deshalb die Chancen auf eine Ausbildung in der Region gut“, so Karsten Froböse. Wichtig für Jugendliche sei, sich am regionalen Bedarf zu orientieren und Berufe mit Perspektiven, wie im Metallbereich oder in Gesundheit und Pflege in die Überlegungen einzubeziehen.

Fast die Hälfte aller Ausbildungsstellen kommt in Nordthüringen aus Produktion und Fertigung, ein Großteil davon aus der Metall- und Elektrobranche.

Der Blick in die Regionen

Landkreis Nordhausen
Die Arbeitslosigkeit hat sich von März auf April um 272 auf 4.861 Personen verringert. Das waren 77 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 10,9%; sie war damit genau so hoch wie im Vorjahresmonat. Dabei meldeten sich 932 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 112 weniger als vor einem Jahr
und gleichzeitig beendeten 1.202 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+13). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 4.381 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 259 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 3.943 Abmeldungen von Arbeitslosen (–36).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April um 17 Stellen auf 388 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 2 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im April 166 neue Arbeitsstellen, 66 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 643 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 282.

Landkreis Eichsfeld
Die Arbeitslosigkeit hat sich von März auf April um 341 auf 3.799 Personen verringert. Das waren 59 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 6,7%; vor einem Jahr belief sie sich auf 6,5%. Dabei meldeten sich 732 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 60 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 1.074 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–13). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 4.042 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 43 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 3.863 Abmeldungen von Arbeitslosen (–40).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April um 9 Stellen auf 601 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 45 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im April 201 neue Arbeitsstellen, 33 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 678 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 264.

Kyffhäuserkreis
Die Arbeitslosigkeit hat sich von März auf April um 395 auf 4.917 Personen verringert. Das waren 508 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 12,0%; vor einem Jahr belief sie sich auf 13,1%. Dabei meldeten sich 856 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 43 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 1.249 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+147). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 4.155 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 238 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 4.250 Abmeldungen von Arbeitslosen (–39).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April um 27 Stellen auf 327 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 47 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im April 94 neue Arbeitsstellen, 27 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 488 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 10.
Autor: red

Kommentare
Retupmoc
30.04.2013, 10.42 Uhr
Und ewig grüßt das Murmeltier
Bei diesen Zahlen sollte man das Jobcenter auflösen. Die Angestellten dürften ja nichts mehr zu tun haben.
Eckenblitz
30.04.2013, 11.17 Uhr
Jobcenter
Die Zahlen die hier angeben werden behandeln ausschließlich die Zahlen vom Arbeitsamt. Das heißt für das Jobcenter gibt es ganz andere Zahlen, die in dieser Statistik hier fehlen.
Übrigens das Arbeitsamt entlässt in den nächsten Jahren 17 000 Beschäftigte.

Das heißt sie werden sicher nur in die Jobcenter versetzt. Ist ihnen schon aufgefallen so wie die Arbeitslosenzahlen sinken so steigen fast die zahlen für ALG II- Empfänger.
Thomas Fichtner
01.05.2013, 21.27 Uhr
Lug und Trug!
Das die sich nicht selber dämlich vorkommen! Nach 1 Jahr fällt man aus deren Erhebungsraster und bekommt ALG2, dazu noch die Umschulungen, Krankheitsfälle usw. die auch aus der Statistik herausgerechnet werden.

In Wahrheit liegt man wohl irgendwo zwischen 6 und 8 Millionen die auf Stütze vom Staat angewiesen sind!

Es gibt auch keinen Fachkräftemangel, sonst würden dort nämlich die angebotenen Löhne steigen - tun sie aber nicht!

Und all das verkaufen diese Damen und Herren als Erfolg???

Man darf wirklich auf die ungeschönteren Meldungen, inklusive der Wahrheit über das wirkliche Ausmaß des Euro-Desaster, nach der Wahl im Herbst, gespannt sein!
Retupmoc
02.05.2013, 08.27 Uhr
Gespannt
Guten Morgen Thomas Fichtner. Ich bin auch gespannt. Problem ist nur, wenn dieselben Leute wieder gewählt werden, dann werden bestimmt keine neuen Zahlen offen gelegt ...
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr