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Do, 14:26 Uhr
16.05.2013

NABU appelliert an Tierfreunde

Der NABU Thüringen appelliert jetzt an die Bevölkerung, vermeintlich hilflose Vogelkinder auf jeden Fall in der freien Natur zu belassen. Nur ganz selten handelte es sich bei gefundenen Jungvögeln am Boden um verlassene, verletzte oder geschwächte Tiere, die Hilfe benötigen, so der NABU Thüringen.

Zur Zeit zwitschert und piept es in vielen Nistkästen, Hecken und Gebüschen. Mit zarten Stimmchen bettelt der Vogelnachwuchs vehement um Futter und manche der jungen Vögel verlassen ihre Nester auch schon bevor sie fliegen können. Im Stadtbereich handelt es sich zumeist um die dunkel bräunlich gefleckten Jungamseln, die etwa eine Woche vor dem Flüggewerden der Enge des Nestes entfliehen. Die Rufe der Jungvögel, die scheinbar verlassen im Gebüsch oder in der Wiese sitzen, klingen oftmals herzzerreißend und man denkt die Kleinen wurden von ihren Eltern verlassen.

meise (Foto: meise) meise (Foto: meise)


„Doch hier trügt der Schein. Es handelt sich dabei um keine Hilfeschreie, sondern um sogenannte Bettelrufe. Mit dieser Methode nehmen die Tiere Kontakt zu ihren Eltern auf, die meistens in der Nähe sind und füttern“, erklärt Klaus Lieder, der Vorsitzende des Fachausschusses für Ornithologie im NABU Thüringen. Wichtig ist, dass der Finder eines aus dem Nest gefallenen Jungvogels besonnen die Situation beurteilt bevor er etwas unternimmt. Meist handelt es sich auch nicht um Waisen, sondern um fast flugfähige Jungvögel mit relativ vollständigem Gefieder. Sobald der Mensch sich entfernt, kümmern sich die Eltern wieder um ihre Kinder. Will man sich ganz sicher sein, dass es sich um keine Waisen handelt, beobachtet man die Jungvögel von einem Versteck aus etwas zwei bis drei Stunden. Lediglich bei Gefahr durch Katzen oder an vielbefahrenen Straßen sollten die Tiere ins Geäst des nächsten Busches gesetzt werden. „Jungvögel können ruhig vorsichtig angefasst werden. Da der Geruchsinn bei Vögeln eher gering ausgeprägt ist, nehmen die Vogeleltern die Jungen nach einer kurzen Berührung wieder an“, sagt Lieder.

Da Jungvögel noch nicht richtig fliegen können, sind sie auch eine leichte Beute für Katzen. Daher bittet der NABU Katzenbesitzer während der Brutzeit Hauskatzen das Anpirschen an Jungvögel zu erschweren, beispielsweise durch das Umhängen eines Glöckchens.

Gemäß Bundesnaturschutzgesetz dürfen Jungvögel nur vorübergehend und nur dann aufgenommen werden, wenn sie verletzt oder krank, und somit tatsächlich hilflos sind. Solche Tiere sollten in fachmännische Pflege bei Vogelauffangstationen gegeben werden. Wer Vögel in Obhut nimmt, richte meist mehr Schaden als Nutzen an.
Autor: nnz

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