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Do, 08:40 Uhr
05.03.2015

Nordthüringer Frauen wollen mehr arbeiten

In den Nordthüringer Kreisen geht fast jede zweite Frau einer Teilzeitbeschäftigung nach. Das gab heute die Nordhäuser Agentur für Arbeit bekannt. Die Folge sind nicht allein geringere Löhne. Denn für viele Frauen steckten in der "Teilzeitfalle"...

Über 85.000 Menschen arbeiten in den drei nördlichsten Landkreisen Thüringens sozialversicherungspflichtig. Mit knapp 39.400 sind rund 46 Prozent davon Frauen. Um fast acht Prozent hat sich in den letzten fünf Jahren die Zahl der weiblichen Beschäftigten erhöht. Bei den Männern betrug der Beschäftigungszuwachs über 10 Prozent.

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"Für die Unternehmen sind qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wesentlicher Erfolgsfaktor", meint Andrea Springer, Beauftragte für Chancengleichheit der Nordhäuser Arbeitsagentur. Im Rahmen der klassischen Rollenverteilung sei jedoch häufig durch die Frauen Kinderbetreuung und Beruf unter einen Hut zu bringen. "Die Familiengründung ist gerade für Frauen meist mit dem Ende der Vollzeitbeschäftigung verbunden. Die Folge sind Teilzeit, Minijobs und geringere Löhne", sagt Springer. Fast jede zweite Frau sei inzwischen in Nordthüringen in Teilzeit beschäftigt. Vor zehn Jahren war es lediglich ein Drittel.

Nach einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wünschen sich Frauen eine Erhöhung ihrer Arbeitszeit. Unzufriedenheit zeige sich vor allem bei den Minijobberinnen. Sie kämen durch den Minijob zwar leichter zurück in den Beruf, blieben dafür aber förmlich in einer Teilzeitfalle.

Frauen sind Fachkräfte für den Arbeitsmarkt

"Frauen haben überwiegend aktuelle fachliche Kenntnisse und stehen häufig einer Vollzeitbeschäftigung sehr aufgeschlossen gegenüber", bestätigt Andrea Springer. Dass junge Mütter oder Väter auf Teilzeitbeschäftigungen zurückgreifen, liege im Allgemeinen an den gebotenen Möglichkeiten und an den Rahmenbedingungen. In der Wirtschaft seien heute kluge Modelle und Ideen gefragt, um Beruf und Familie zu vereinbaren.

Für langfristig denkende Personalverantwortliche sei Familienfreundlichkeit längst kein Fremdwort mehr. "Wir haben viele gute Beispiele in Nordthüringen." Man investiere durchaus in familienbewusste Arbeitsbedingungen und beschäftige sich mit Arbeitszeitmodellen. Leider sei dies aber noch nicht überall der Fall. Der Internationale Frauentag biete eine gute Gelegenheit über Familienfreundlichkeit nachzudenken, meint Springer. Der Arbeitgeber-Service und die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt stehen Unternehmen beratend zur Seite, wenn es um die richtigen Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder um Berufsrückkehrerinnen geht.
Autor: red

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