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Do, 23:45 Uhr
12.11.2015
Bosbach bei Festveranstaltung in Sondershausen

Klartext auch in Sondershausen

CDU – Bundestagsmitglied Wolfgang Bosbach sprach nicht nur zum Jubiläum der CDU sondern nahm auch die aktuelle Flüchtlingssituation ins Visier. Bosbach im Car-Schroeder-Saal von Sondershausen: Worüber man bei Flüchtlingen nicht verhandeln kann…

"Wir freuen uns, dass Wolfgang Bosbach kommt. Er ist ein Mann des klaren Wortes und bleibt seiner Linie treu.“ So Kreis-CDU-Chef Jens Krautwurst im Vorfeld und so konnte er sich freuen, ihn heute begrüßen zu können, eingefädelt von Bundestagsmitglied Johannes Selle.

Klartext auch in Sondershausen (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Klartext auch in Sondershausen (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Diesen streitbaren Politiker hier nach Sondershausen zu bekommen war keine leichte Aufgabe, bei rund 8.000 Anfragen im Jahr! Anlass war die Festveranstaltung "70 Jahre CDU/25 Jahre Deutsche Einheit". Deshalb gab es im Vorfeld des Eintreffens zahlreiche Auszeichnungen für 25 Jahre Mitgliedschaft in der CDU, kn wird gesondert darüber berichten.

Dann hatte der Festredner Wolfgang Bosbach das Wort. Zuerst berichtete er einiges persönliche. Er sei das erste Mal in Sondershausen. Zu seiner Zeit vor der Wende sagte er, außer in Ostberlin hatte er die DDR nicht kennen gelernt. Ich war in den letzten 6 Wochen in allen neuen Bundesländern unterwegs, so Bosbach wir dürfen stolz sein was in den letzten 25 Jahren geschafft wurde.

Klartext auch in Sondershausen (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Klartext auch in Sondershausen (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Zur Wende sagte er, es war gut das gerade Helmut Kohl Kanzler war, mit Oskar Lafontaine wäre es nicht zu dieser Wiedervereinigung gekommen. Der Mauerfall war eine Revolution bei der kein Schuss fiel oder Blut floss. Er erinnerte daran, dass im Westen viele Leute schon nicht mehr an die Wiedervereinigung glaubten. Wir als CDU haben Wiedervereinigung nie aus den Augen verloren.

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Zur allgemeinen politischen Lage sagte er, wir haben ein hohes Maß an Parteien- und Politikerverdrossenheit, aber keine Politikverdrossenheit.Die Politiker müssen wieder zu Übereinstimmung von Wort und Tat zurückkommen. Ich bin kein Rebell, sondern ein friedicher Rheinländer.

Dann kam er zum Hauptthema seiner Festrede, es ging um die Flüchtlingsfrage und er nahm kein Blatt vor den Mund. Zuerst informierte er über einige Zahlen zur Flüchtlingssituation. Auf der Welt gibt es rund 60 Million Flüchtlinge, von denen bereits 20 Millionen die Landesgrenzen ihrer Staaten überschritten haben. Allein in der Türkei sind bereits 2,5 Millionen Flüchtlinge (500.000 in Libyen und 800.000 in Jordanien). Interessant die These von Bosbach, die Syrer fliehen nicht vor dem IS, sondern vor Assad.

Auch einen Blick in die Geschichte machte er. Vor 200 Jahren war jeder 3. Berliner ein Franzose. Von 1987 bis 1993 gab es mehr Asylbewerber, als in den 40 Jahren zuvor. Wir haben seinerzeit 40 Prozent der Kosovo-Flüchtlinge aufgenommen. Außer in Frankreich leben in keinem anderen EU-Land so viele Moslems wie in Deutschland.

Flüchtlingsaufnahme ja, so seine Ansage, aber wer in Deutschland lebt, musst die gleichen Regeln einhalten, bei recht und Gesetz. „Darüber kann man nicht verhandeln“. Wer hier nach der Scharia leben will, ist im falschen Land, so Bosbachs klare Ansage. Viel Beifall.

Seine Forderung, Christen sollten in der islamischen Welt auch ungehindert ihre Religion ausüben können. Aber auch mit den eigenen Landsleuten geht er hart ins Gericht:
„Ich habe keine Angst vor einer Islamisierung, sondern vor einer Entchristianisierung. Er verwies auf solche Fälle wie Martinsfeiern durch Lichterfest ersetzen und ähnlichen Bestrebungen. Wir haben eine christlich-jüdische Tradition, die dürfen wir nicht vergessen.

Kritisch wurde er auch in anderer Sicht. Wir stehen in der Flüchtlingsfrage kurz vor einer Überforderung. Zur Integration der Flüchtlinge sagte er, nur 10 bis 15 Prozent werden wir in kurzer Zeit integrieren können. Der Rest muss erst mal qualifiziert werden. Er forderte klar, die Flüchtlinge müssen auch Integrationsbereitschaft zeigen.

Ein Kanzlerin kann das nicht so sagen, aber ich mache das, so Bosbach: Es kann nicht sein, dass die EU-Staaten, welche die höchsten Fördermittelquoten erhalten, die wenigsten Flüchtlinge aufnehmen. Er kritisierte die fehlende Solidarität in der EU. Wer große Mengen Fördergelder kassiert, muss auch Flüchtlinge aufnehmen und forderte eine gerechte Verteilung in der EU. Zur Flüchtlingsfrage sagte er, wir ringen in der Union nach dem richtigen Ton.

Dann nahm er mehr die aktuelle Situation in einer ganz anderen Art aufs Korn. Wir haben früher als Kinder ohne sozialpädagogische Betreuung gespielt und es hat gut geklappt. Viel Beifall..
Die ersten 40 Jahre meines Lebens war ich offline und keiner wusste, wo ich war. Wenn meine Kinder am Tisch sitzen und die Köpfe gesenkt haben, dann nicht aus Ehrfurcht, sondern weil sie ständig SMS schreiben. Bei 80 Millionen Einwohnern haben wir zur zeit rund 110 Millionen Mobilfunkverträge.

Bosbach mahnte zum Schluss auch eine verbesserte Arbeitsweise in Deutschland an, wenn man Spitze in der Wirtschaft bleiben will. Ein Deutscher hat den Computer erfunden, aber die wichtigsten PC-Firmen sitzen im Ausland, deutete er eine schwierige Entwicklung an. Wir sind kein rohstoffreiches Land, deshalb heißt es Bildung, Bildung und Bildung, um in der Wirtschaft vorn zu bleiben.
Abschließend sagte er, es ist immer noch ein Glück, in Deutschland geboren zu sein.

Klartext auch in Sondershausen (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Klartext auch in Sondershausen (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Jens Krautwurst und Johannes Selle dankten Wolfgang Bosbach für sein Festrede. Es gab Artikel aus der Region, so vom Klostergut Mönchpfiffel, Leckeres von der Schokoladenmanufaktur in Oldisleben, ein Buch über die Musiktradition in Sondershausen und die Broschüre zur Wende in Sondershausen.

Klartext auch in Sondershausen (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Klartext auch in Sondershausen (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Musik ist das Stichwort. Bosbach freute sich, mit Musik sei er noch nicht empfangen worden. Es spielte gerade das das Jugendstreichorchester der Kreismusikschule, dass erst jüngst in seiner Kategorie Thüringensieger wurde, so Krautwurst in seinen Glückwünsche zu Beginn der Veranstaltung.

Übrigens sagte Bosbach., wenn ich etwas bereue, dann nie ein Instrument spielen gelernt zu haben. Er rief den jungen Musikern zu, lasst Euch nicht einreden, es gäbe nur Null-Bock-Jugendliche.

Mit dem singen der Nationalhymne wurde die Veranstaltung beendet. 
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Wolfgang Bosbach zu Gast (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Autor: khh

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