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Mo, 12:03 Uhr
15.08.2016
Kommunalpolitiker äußern sich

Sondershausen- ein Pulverfass?

Diese Frage stellt der Landesvorsitzender des VIBT Thüringen und Mitglied des Kreistages des Kyffhäuserkreis, Rainer Scheerschmuidt, in einer Stellungnahme. Es geht um Schadstoffe und hier der Wortlaut im vollen Umfang...

Spätestens seit der Sendung des MDR am 24.05.2016 steht fest, dass Sondershausen zu den 3 giftigsten Standorten in Mitteldeutschland gehört.
Während es in den 2 anderen Standorten Altlasten aus DDR Zeiten sind, ist das Giftmüllproblem in Sondershausen hausgemacht.

Man erteilte die Genehmigung zur Einlagerung von Giftmüll in die ehemalige Kaligrube und versprach und verspricht immer eine fast absolute Sicherheit.
Worin diese bestehen soll wird tunlichst verschwiegen.
Im Dezember 2014 wurde anlässlich eines Bürgerforums heftig über die Giftmülleinlagerung und deren Folgen diskutiert.

Es wurden Versprechen Seitens der GSES abgegeben, die alle nur zur Beruhigung der Bürger aber keinesfalls zur weiteren Sicherheit beitrugen.
Bis heute ist nicht bekannt, wie eine Warnung der Bevölkerung erfolgt, wenn es zu einer Havarie unter Tage kommt. Sind Sirenentöne vereinbart? Wer kennt diese?

Es wurde mit viel Aufwand ein technischer Beirat gegründet, der man höre und staune auch schon einmal tagte, und feststellte alles ist sicher ist. Doch wie sicher? Wer gibt dafür Garantie, dass es nicht zu Havarien wie in Frankreich oder jetzt neu in Hessen kommen kann? Niemand!
Herunterspielen der Tatsachen hilft nicht. Auch in den anderen Lagerstätten sollte alles sicher sein und dann? Der große Knall.

So etwas kann jederzeit in Sondershausen auch entstehen. Wer ist dann verantwortlich?
Bei dem Quecksilberfund im Februar 2015 wurde von Seiten der GSES behauptet, dass alles nur hochgespielt wurde, obwohl wie aus eingeweihten Kreisen zu erfahren war, die Messwerte recht grenzwertig waren. Wie sehen die Messprotokolle wirklich aus?

Erdstöße gab es in der Vergangenheit und wird es auch immer wieder geben. Was passiert, wenn sich das Gebirge trotz ständiger Beschwörung doch setzt? Wer nimmt dann den Giftmüll aus Sondershausen auf?

Es wäre einzusehen, wenn Giftmüll, der hier produziert wird eingelagert wird, denn jeder ist für seinen Müll verantwortlich. Warum muss es Import sein?
Über bestehende Kontrolllücken kann auch nicht hinwegtäuschen, wenn am 25.05.2016 eine Kontrolle der Anlieferung erfolgte. An diesem Tag wurden 2 Lastwagen einer Kontrolle auf dem Werksgelände unterzogen und außerhalb des Werksgeländes wurden 5 Lastwagen kontrolliert, wobei eine Ordnungswidrigkeitsanzeige die Folge war.

Sieht man die Anzahl der täglich anliefernden Fahrzeuge sind diese Kontrollzahlen verschwindend gering und keinerlei Garantie für eine Sicherheit.
Während man besonderen Wert, auch in Sondershausen, auf die Verringerung von Schadstoffe in der Luft legt, und das Verbrennen von Gartenabfällen verbietet. Den Gartenbesitzern sogar mit Strafen droht, lagert man auf der anderen Seite munter immer weiter Giftstoffe ein.

Als Bürger der Stadt Sondershausen gilt es, sich zu überlegen welcher Schaden für unsere Kinder und Enkel entstehen kann, abgesehen von dem Imageschaden den der Tourismus nimmt.
Wer will schon auf oder in der Nähe eines der giftigsten Orte Mitteldeutschlands urlauben?
Wann gibt es eine umfassende Aufklärung der Bürger Sondershausens und Umgebung?

Rainer Scheerschmuidt
Landesvorsitzender des VIBT Thüringen
Mitglied des Kreistages des Kyffhäuserkreis
Autor: khh

Kommentare
tannhäuser
15.08.2016, 19.30 Uhr
Und nun?
Sie haben Recht mit Ihren Sorgen. Aber was soll der einfache Bürger tun?

Sie sind Kreistagsmitglied und sollten über das Wissen verfügen, demokratisch dagegen vorzugehen. Machen Sie Vorschläge. Die Sondershäuser Bürger bekommen ihre Popos schon hoch, wenn es darum geht, ihre Grill Party nicht auf einer tickendrn Zeitbombe zu feiern

Kommunalwahlen stehen derzeit nicht bevor, deshalb unterstelle ich Ihnen keinen Populismus, sondern respektiere Ihre ehrlichen Sorgen.
Rainer Scheerschmidt
21.08.2016, 19.02 Uhr
Ist Giftmüll gewollt in Sondershausen?
@ tannhäuser
Eine gute Frage, was soll der einfache Bürger tun?
Nach meiner Meinung, das problem mit gesundem Menschen-verstand angehen und öffentlich Rechenschaft fordern.
Natürlich werde ich alle alle demokratischen Möglichkeiten ausschöpfen, um eine Lösung zu schaffen.
Wie diese aussieht kann ich noch nicht sagen, aber nur soviel, sie wird sich nicht gegen die Bürger richten, sondern auf Sicherheit und ggf. Aktionen gegen die Einlagerung richten.
Überdenkenswert wäre auch die Gründung einer Bürgerini-tiative?
Die Unterstützung der Sondershaäuser sehen wir an den Kommentaren zu diesem Thema.
Aber ich verspreche, ich werde an dem Problem dranbleiben, da ich es als Aufgabe sehe, die Lebensbedingungen für unsere nachfolgenden Generati- onen zu erhalten und zu verbessern.
Ich rufe alle Bürger auf, Sie können sich jederzeit mit Vorschlägen, Meinungen usw. zu diesem Problem an mich wenden und verspreche gleichzeitig, dass alle Hinweise ernst genommen und entsprechend bearbeitet werden.
Frank1966
21.08.2016, 19.26 Uhr
Giftmüll und der Bürgermeister
Ich kann mich noch an einen Bericht im Thüringen Journal erinnern, welcher von einer Bürgerfragestunde berichtete und wie der Bürgermeister wütend diese verließ und bei laufender Kamera noch von sich gab - sinngemäß - ich habe euch gesagt, das bringt nichts.
Also Kritik ist doch nicht erwünscht. Bei solchen Geschäften ist doch immer eine Menge Geld im Topf. Mich würde hier interessieren, wer da alles hinein gegriffen hat. Ja ich kann mir vorstellen, das Schmiergeld geflossen ist.
Ich möchte wissen, was da überhaupt eingelagert wird.
tannhäuser
21.08.2016, 19.29 Uhr
Sehr geehrter Herr Scheerschmidt
Vielen Dank für Ihre konstruktive sachliche Kritik.

Meine Frau und ich sind sehr an diesem Thema und einem Erfahrungsaustausch interessiert und Ihre Idee einer Bürgerinitiative ist beachtenswert..

Hier schreiben noch andere Bürger Sondershausens, die eventuell Interesse an diesem Thema signalisieren könnten..

Natürlich würde ich mich bei einem persönlichen Gespräch unter meinem im Ausweis stehenden Namen vorstellen ;-)
Micha123
22.08.2016, 02.53 Uhr
Und was ist mit der Partei Bündnis 90/Die Grünen ???
Gehen wir einfach einmal davon aus, dass Sondershausen ein Pulverfass ist...
Klar ist, dass man sich solche Struktur-Schwachen-Regionen aussucht. Jeder Cent ist willkommen.
Da gibt es wenig Gegenwehr und auch für den Fall, dass wenn was passiert - so ist die Region eher dünn besiedelt.

Eine Frage stelle ich mir aber..
Warum werden hier gerade die BündnisGrünen nicht aktiv?
Was ist aus dieser Partei geworden? Vor 30 Jahren hätten sie sich noch an den Werkstoren angekettet.
Und Bündnis 90? Entstanden aus Bürgerbewegungen... was ist heute?
Bürgerrechte interessieren in dieser Partei nicht mehr.
Mittlerweile ist man ja angekommen im "Zentrum der Macht".

Es muss unabhängige Gutachten geben, was dort eingelagert wird. Unangekündigte Kontrollen usw.
Am besten - eine Organisation wie Greenpeace wird hier aktiv.

Nächstes Jahr ist Bundestagswahl... wäre das nicht einmal die Gelegenheit für einige Politiker, wenn sie hier unabhängige Untersuchen einleiten?
Aber diesen "heißen" Schuh wollen sie sich bestimmt nicht anziehen, denn sonst wird ihre Karriere frühzeitig beendet sein...

Und der Bürgermeister der Stadt Sondershausen, dem werden nun ganz andere Sorgen plagen. Nachdem er angeblich falsche TAZ Bescheide ignorierte und Sondershausen über 1,4 Mio Euro zuviel zahlte. Kein Wunder, wenn man kein Geld mehr hat...
Franziskus
22.08.2016, 10.02 Uhr
Bürgermeister
Personen die im Osten dieses Amt des Bürgermeisters inne hatten oder noch haben, werden nie etwas von Marktwirtschaft verstehen können.Sie vermische was sie früher für gut (?) hielten mit der sozialen Marktwirtschaft und das geht nicht. Sie haben die Städte restlos ruiniert. Denn Sie entstammen alle aus der SED, siehe Sangerhausen,siehe Artern usw.. Aber die Bevölkerung hat Sie gewählt,oder ?
Rainer Scheerschmidt
24.08.2016, 08.51 Uhr
Nachtrag zu Schadstoffe in Sondershausen
Wer mich in dieser Angelegenheit kontaktieren möchte.
Telefon 03632/757100
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