eic kyf msh nnz uhz tv nt
Do, 20:55 Uhr
22.09.2016
Feuerwehr aktuell

Arbeitsgruppe / Feuerwehrauschuss soll es richten

Im Carl-Schroeder-Saal der Stadt Sondershausen trafen sich am Nachmittag Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren und Stadträte zu einer Aussprache. Es geht um fehlende Investitionen und sogar Kürzungen bei der Kultur wurden angesprochen („Mit Instrumenten wird man keine Menschenleben retten.“)…

Arbeitsgruppe / Feuerwehrauschuss soll es richten (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Arbeitsgruppe / Feuerwehrauschuss soll es richten (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Die Aussprache war angesetzt worden, als es am Jahres Anfang bei der FFW Stockhausen massive Vorwürfe gab, die Stadt Sondershausen investiert nicht genügend in ihre Freiwilligen Feuerwehren (FFW). In den darauf folgenden Diskussionen einigte man sich mit den FFW, eine Art Sonderstadtratssitzung einzuberufen, um über die Ausrüstung und deren Zustand zu diskutieren.

Bürgermeister Kreyer (CDU) und Bauamtsleiter betonten die Wichtigkeit der FFW für die Stadt Sondershausen und ihrem Wirken. Bei Einsätzen verletzten sich insgesamt 24 Kameraden. Kucksch informierte, dass es in Thüringen im letzten Jahr 30.000 Einsätze gab und in der Stadt Sondershausen stieg im letzten Jahr die Zahl der Einsätze um 18 Prozent.

Kucksch räumte ein, es sei in den letzten fünf Jahren kaum noch Investitionen getätigt worden. Oberspier bräuchte dringt ein neues Feuerwehrfahrzeug und in Stockhausen ist das Gerätehaus zu klein. Die in den Haushalt eingestellten 300.00 bis 340.00 Euro reichten nur zur Deckung der laufenden Kosten, für Personal und Heizkosten und mehr.

Arbeitsgruppe / Feuerwehrauschuss soll es richten (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Arbeitsgruppe / Feuerwehrauschuss soll es richten (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Danach gab Stadtbrandmeister Sven Wreden, gleichzeitig Wehrleiter der FFW Sondershausen einen Überblick über die 14 Wehren in der Stadt Sondershausen und deren Zusammensetzung und dem Fahrzeugbestand.

In den 14 Wehren gibt es 290 aktive Feuerwehrleute, darunter 25 Frauen, sowie 40 Alterskameraden. Mit den Jugendfeuerwehren sind in 14 Wehren rund 500 Personen eingebunden. Alle FFW realisieren ein umfangreiches Vereinsleben und sind auf der Mittelpunkt im Leben der Ortsteile mit ihren vielfältigen Aktivitäten, nichtnur mit Feiern, sondern auch bei Arbeitseinsätzen zur Verschönerung der Ortsteile.

Im letzten Jahr galt es rund 150 Brandeinsätze und 250 technische Hilfeleistungen (Ölspurbeseitigung und ähnliche Einsätze) zu leisten, darunter 40 Fehlalarme. Gerade letztere werden sich mit der zunehmenden Zahl an Rauchmeldern noch erhöhen, ist man sich sicher.

Alle rund 30 Einsatzfahrzeuge hier vorzustellen würde zu weit führen, aber der „Methusalem“ ist wohl bereits 44 Jahre alt, wie einer der Feuerwehrleute betonte. Der Gipfel sei aber ein Traktor mit 10-Tonnen Wasserfass. Es ist unverantwortlich so der Wehrleiter der FFW Berka, wenn solch ein Gefährt im schweren Gelände wie jüngst beim Brand am Kyffhäuser im Einsatz war.

So hat Hohenebra ein Tanklöschfahrzueg von 1987 und Oberspier gar nur noch einen reparaturanfälligen Robur LF8 aus tiefen DDR-Zeiten und auch der TLF 16 W50 aus Thalebra ist mit Baujahr 1983, ist nicht gerade taufrisch. Gleich mehrere Stadträte zeigten sich schwer besorgt, über das Alter der Fahrzeug.

Zum Ende seine Präsentation gab Stadtbrandmeister Sven Wreden die Empfehlung einen Feuerwehrausschuss zu bilden. Auch wenn es Stimmen aus Reihen der Feuerwehr gab, dass sei eigentlich nicht nötig (wir haben vierteljährlich Wehrleitersitzungen) einigte man sich auf die Bildung einer Arbeitsgruppe.



Damit folgte man dem Vorschlag von Bürgermeister Kreyer, der bei der Bezeichnung Feuerwehrausschuss Probleme mit der Kommunalaufsicht befürchtete.
Die Zusammensetzung wird sein
- 4 Stadträte
- Stadtbrandmeister und drei weitere Vertreter der FFWs
- zwei Verwaltungsmitglieder.
Auf der nächsten Stadtratssitzung solle es die genaue Zusammensetzung geben. Bis dahin müssen sich auch die FFW auf die drei Kameraden einigen.

Außerdem wird der Stadtbrandmeister zu den Hauptausschusssitzungen eingeladen werden und Kreyer verwies darauf, das man ihm bei Bedarf Rederecht einräumen werde. Stadtrat Sven Schubert (VS) hatte das angeregt.

Hier weitere Diskussionen aus der Beratung:

- Tobias Schneegans fragte an, ob es denn nicht besondere Landesprogramm für die Feuerwehren gäbe:
Sonderprogramme nicht, das Land bietet Mittel, aber die Stadt Sondershausen kann nicht das Geld für den Eigenanteil aufbringen (meist 50 Prozent).
Frank Meisner in der Diskussion. Warum wurde unser Fahrzeug nur mit 50 Prozent Förderung bedacht, aber ein Fahrzeug in Bad Frankenhausen mit 100 Prozent? Kreyer sagte eine Prüfung zu, weil er darüber nicht Bescheid wüsste.
In diesem Zusammenhang sagte Kreyer, es würde nicht helfen, wenn wir die Hebesätze bei den Steuern erhöhen, weil dann die Zuschüsse des Landes an anderer Stelle gekürzt würden.

Kreyer informierte auch, dass er von der Rechnungsprüfung bereits mehrfach aufgefordert wurde, die Zahl der Wehren zu verkleinern. Wir wollen als Stadt aber in der Fläche bleiben. Ein Verkleinerung der Wehren würde die Ausrückzeiten ins Wanken bringen.

- Wreden kritisierte die Einsparung bei den Planstellen. Nur wegen Ausscheidens eines Kameraden kann es nicht sein, dass einfach diese Planstelle gestrichen werde. Wir brauchen für die Wartung der technik unserer Wehr diese Arbeitsstelle. Nicht umsonst wechselt wegen der hohen Belastung ständig der Atemschutzgerätewart. Und auch das Schreiben von Stastiken und Meldungen ufere aus.

- Stadtrat Sven Schubert machte klar, wir als Stadtrat haben nichts bei der Feuerwehr herausgestrichen. Wir haben von den Anmeldungen der Feuerwehr und deren Prioritätenliste nichts erfahren. Wir müssen wissen, was die Feuerwehren brauchen. Deshalb unterstützen wir die Bildung eines Ausschusses / Arbeitsgruppe.

- In die Kritik geriet auch die Finanzierung der Kultur. Enrico Thums macht klar, dass Mittel von dort zur Feuerwehr geleitet werden. Die Ausrüstung der Feuerwehr sei eine Pflichtaufgabe und es können nicht sein mit uralten Fahrzeugen auszurücken.
Kreyer verwies darauf, dass der Kulturlastenausgleich den Stadt Sondershausen nur für die Kultur ausgegeben werden kann und verwies auf die schwierigen Diskussionen zur Finanzierung des Lohorchsters.
Die Frage, wie weit sich das Orchester selbst finanziere, beantwortete er so: rund 15 Prozent der Kosten spielt das Orchester selbst ein.
Thums forderte daraufhin nochmals Kürzungen bei der Kultur: „Mit Instrumenten wird man keine Menschenleben retten.“

Es war heute wohl ein wichtiger Meinungsaustausch. Besonders interessant war es sichr für die Stadträte, die mit solcher Brisanz sicher nicht gerechnet hatten.
Die Bildung der Arbeitsgruppe ist sicher ein erster Wichtiger Schritt, aber er beschafft noch nicht das Geld. Denn Kreyer befürchtet, selbst mittelfristig werden uns wohl nicht genügend Mittel zur Verfügung stehen.
Man darf gespannt sein, wie es weiter geht, kn wird es verfolgen.
Arbeitsgruppe / Feuerwehrauschuss soll es richten (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Arbeitsgruppe / Feuerwehrauschuss soll es richten (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Autor: khh

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr