Nein, hier wird nicht übertrieben, denn wenn sich das eher recht reservierte Sondershäuser Konzertpublikum zu wahren Beifallsstürmen hinreißen ließ, dann hörte man schon etwas besonderes…


Und so war es gestern beim ersten Sinfoniekonzert im Haus der Kunst von Sondershausen. Und dieser Tag war etwas Besonderes. Es war nicht nur der Konzertauftakt in die Saison, sondern gleich zwei neue Künstler stellten sich auf den Prüfstand vor dem Publikum.

Überwältigender Einstieg in die Konzertsaison (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Im Mittelpunkt stand zweifellos der neue Composer in Residence, Christoph Ehrenfellner (Hier hatte nnz/kn Christoph Ehrenfellner - Composer in Residence), in seiner Funktion als exzellenter Geiger vorgestellt. Leider bot das Musikstück keine Möglichkeit Zwischenapplaus zu geben, der zweifellos verdient gewesen wäre. Umso größer war der Beifallssturm, als es dann in die Pause ging. Es war schon faszinierend, wie die hellsten Töne mit einer Präzision rüber kamen und selbst im entferntesten Winkel das Ohr schmeichelten. Die dargebrachten Kadenzen von Christoph Ehrenfellner waren Geigenkunst vom Feinsten.


Wenn sich hier Christoph Ehrenfellner und der neue Generalmusikdirektor Michael Helmrath beglückwünschten, dann ging das Lob in beiden Richtungen. Der Einstieg von Michael Helmrath stand dem Einstieg von Christoph Ehrenfellner in nichts nach. Helmrath ist ein würdiger Nachfolger von Generalmusikdirektor Markus L. Frank und das Konzertpublikum in der Region kann sich freuen zwei solche Künstler zu haben.


Auch mit der Musikwahl hatte man bei diesem Konzert ins Schwarze getroffen,  Beethovens Violinkonzert. Das Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61 von Ludwig van Beethoven ist Beethovens einziges vollendetes Konzert dieser Gattung.

Beethoven komponierte das Werk für den befreundeten Geigenvirtuosen Franz Clement (1780–1842), der es am 23. Dezember 1806 in einem seiner Konzerte im Theater an der Wien zur Uraufführung brachte und es hatte schon etwas für sich, wenn ein in Wien lebender Geiger das Konzert spiel.

Nach der Pause erklang Johannes Brahms 1. Sinfonie c-Moll op.68.
Und der Gesamteindruck? Generalmusikdirektor Michael Helmrath und das Lohorchster Sondershausen bildeten eine guter Einheit und man darf sich auf die nächsten Konzerte freuen.

Das nächste Konzert findet am heutigen Sonntag, den 25. September, um 18 Uhr im Theater Nordhausen nochmals statt. Wer gestern nicht dabei sein konnte, der Weg lohnt sich.


Und da wäre man auch bei dem einzigen Minuspunkt. Bei der Terminwahl für den gestrigen Samstag hatten die Musikverantwortlichen in Sondershausen ein unglückliches Händchen gehabt. Gleich vier Konzerte im Stundentakt von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr zu starten war einfach auch für eine Musikstadt wie Sondershausen zu viel. Man stahl sich gegenseitig das Publikum weg. Das sehr gut besuchte Chorkonzert im Achteckhaus (hier stahl sich kn vorzeitig weg) war noch nicht mal fertig, da begann das 1. Sinfoniekonzert. Schade für einige Musikfreunde, denn bei Gesprächen in der Pause bedauerten einige Gäste, dass man sich alternativ entscheiden musste.

Am Rande einer Veranstaltung am letzten Dienstag hatten, nach Hinweis von kn, die Verantwortlichen von Thüringer Landesmusikakademie, Musikschule Sondershausen, Fischerchor und Theater Nordhausen/Lohorchster sich schon mal zu einer kleinen Runde zusammengefunden.