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So, 09:19 Uhr
12.03.2017
Landespolitiker äußern sich

Fragen zum Thema Waldwildnis Possen (3)

Der Possen soll nicht nur so verwildern. Fragen und Antworten zur Nutzungsfreistellung von fünf Prozent der Waldfläche in Thüringen und zu einem Wildnisgebiet auf dem Possen (Hainleite) hat kn nachgefragt. In einer kleinen Serie stellt kn das Projekt aus Sicht von Bündnis 90 / Die Grünen vor. Hier Teil 3 mit den Fragen zur Ökonomie und ThüringenForst...

Schadet das Konzept des Nutzungsverzichtes der heimischen Holzindustrie?


Nein! Es sind genug Ressourcen vorhanden, um den Bedarf der Holz- und Sägewerke zu decken.

Fragen zum Thema Waldwildnis Possen (3) (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Fragen zum Thema Waldwildnis Possen (3) (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Denn nach Angaben von ThüringenForst werden zur Zeit 76% des Zuwachses in Thüringen genutzt. Dabei liegt die Konzentration auf der Fichte. Damit werden 60% der Einnahmen erwirtschaftet und nicht im Laubholz.

Nach Ergebnissen der Bundeswaldinventur von 2012 ist der Holzvorrat im Staatswald um 15% höher als bei der letzten Inventur.
Seit 2006 wurden zudem im Rahmen der Privatwaldmobilisierung 15.700 ha Wald von privaten Eigentümern wieder in Nutzung gebracht.

Führt der Verzicht auf Holznutzung in Deutschland zur verstärkten Ausbeutung tropischer Regenwälder


Nein! Beim Verzicht auf die Holznutzung auf 5% der Waldfläche in Deutschland stehen immer noch 95% der Wälder für eine nachhaltige und naturnahe Nutzung zur Verfügung.

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Ein Engpass in der Versorgung mit dem Rohstoff Holz ist in Deutschland nicht zu erwarten. Im Gegenteil: in Deutschland wird mehr Laubholz eingeschlagen, als im eigenen Land verbraucht wird. Das eingeschlagene Holz geht daher in den Export in andere Länder.

Insgesamt müssen wir mit dem wertvollen Rohstoff Holz deutlich nachhaltiger umgehen.
Derzeit wird rund die Hälfte des in Deutschland geernteten Holzes direkt ohne vorherige Kaskadennutzung verbrannt. Das muss sich ändern. Der ökologisch so wertvolle, jedoch sehr langsam nachwachsende Rohstoff Holz ist dafür zu wertvoll!

Schmälert ein Nutzungsverzicht im Staatswald die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von ThüringenForst?


Nein! Bereits im Errichtungsgesetz von ThüringenForst ist in der Präambel der Nutzungsverzicht auf 25.000 ha Wald festgesetzt, was in etwa 5% des Waldes in Thüringen entspricht:

„Um die hohe Bedeutung des Naturschutzes im Freistaat Thüringen angemessen zu würdigen, werden zudem bis Ende 2012 25 000 Hektar Wald identifiziert und danach forst- und naturschutzfachlich so gesichert, dass spätestens 2029 die notwendigen Waldumbaumaßnahmen abgeschlossen und die forstwirtschaftliche Nutzung beendet sein werden.“

Ebenso wurde festgeschrieben, dass künftig für Maßnahmen des Naturschutzes oder des Tourismus Flächen von der forstlichen Nutzung ausgenommen werden, hat die Landesforstanstalt keinen Anspruch auf Erstattung des Nutzungsausfalls gegenüber dem Land.

In seiner Eröffnungsbilanz hat ThüringenForst den Wert des stehenden Holzes zum 01.01.2012 mit 1,278 Mrd. Euro bewertet. Erst nach der Einrichtung von ThüringenForst ist die Bundeswaldinventur durchgeführt worden. Diese hat ergeben, dass der Holzvorrat im Staatswald Thüringens 15% höher ist, als bei der Einrichtung von ThüringenForst angenommen. Damit ist rein rechnerisch der Wert des stehenden Holzes um 192 Mio. Euro gestiegen.

Ende der dreiteiligen Serie!

Waldwildnis Possen Teil 1

Waldwildnis Possen Teil 2
Autor: khh

Kommentare
takuma
12.03.2017, 14.59 Uhr
Urwald sofort!!!
Ich sehe das skeptisch mit unseren Urwald vor der Haustür mit der Umsetzung. Ein Urwald kann nur entstehen wenn der Mensch absolut keinen Einfluss mehr auf das besagte Gebiet hat. Dazu darf er auch nicht befahren, betreten, bejagt usw. werden und erst recht nicht touristisch vermarktet werden. Denn dann ist dieser Wald in meinen Augen ein Designer-urwald. Siehe auch den Nationalpark Hainich mit seinen ach so tollen Baumkronenpfad. Ich würde mir tatsächlich einen so unberührten Urwald wünschen. Denn ein Urwald sorgt zBs. für saubere Luft, ausgeglichenes Klima, sauberes Wasser und bietet zahlreichen Tieren leben in diesen Wäldern. Irgendwann in ca. 300 Jahren haben dann erst unsere Nachfahren was von dieser Urwaldidylle. Es wird aber nach wie vor Holz entnommen. Es muss also schnell eine Umsetzung her und nicht weiter noch an Geldvermehrung gedacht werden. Denkt an die Generationen die noch kommen werden und noch saubere Luft atmen wollen.
Mueller13
12.03.2017, 22.34 Uhr
Romantische Vorstellungen
Die Wissenschaft ist sich nicht einig, ob ein Urwald zu mehr Artenvielfalt führen wird, mit einiger Sicherheit wird durch ihn aber nicht mehr "saubere Luft" produziert als mit einem bewirtschafteten Wald.
Was meinen Sie, Takuma, warum wir den Wald mühevoll bewirtschaften? Weil wir auf diese Weise mehr Holz produzieren, was wiederum mehr CO2 bindet (was ja den Grünen zu Folge sehr böse ist).
5% des Waldes hört sich insgesamt nicht viel an.
Meine Frage hierzu: wieviel Prozent dieser Fläche befindet sich in Westdeutschland (wo ja der Wald regelmässig in privater Hand ist und damit aus dem Urwaldbetrieb rausfällt).
Wieviel der 5 Prozent entfallen auf den Kyffhäuserkreis? Und wieviel Prozent des Waldes im Kyffhäuserkreis entfallen dann aus der Bewirtschaftung?

Wann kommen Beiträge der Urwaldkritiker, um sich ein vollständiges Bild machen zu können?
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