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Fr, 07:00 Uhr
19.05.2017
Lichtblick

Ein Steuerfachmann verändert sich

Ende Mai rückt näher und bei Vielen muss da die Steuererklärung fertig sein. Wie sieht ihr Steuerfachmann aus? Smartes Auftreten, guter Anzug oder ein gutes Kostüm, wenn sie eine Steuerfachberaterin haben. Denken sie eher an den Steuerberater oder den Steuereintreiber...


Ich denke heute mal dabei an einen kleinen Mann, der große Fehler macht. Zachäus, ein Mann von 1,49 m Größe, von Beruf Zöllner, also Steuereintreiber, oder wie man in seinem Fall auch denken oder sagen würde: Er ist ein Halsabschneider.

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Als Jesus in die Stadt kam, klettert er auf einen Baum, um diesen Jesus zu sehen. Sonst hätte er wohl gar keine Chance bekommen. Er war ja klein und keiner wollte mit ihm gesehen werden. Mit seinem Handeln und Tun hatte er dafür gesorgt, dass er allein dasteht und seine Probleme auch allein bewältigen muss. Er kann ganz sicher nicht auf die Hilfe der anderen hoffen. Also sitzt er auf dem Baum.

Jesus bemerkt ihn, und fragt ihn sehr direkt: „Willst du nicht runter geh’n?“ --- Warum sollte er? Damit ihn die anderen, denen er zu viele Steuern abgeknöpft hat, in die Finger bekommen? Damit er sich von Jesus eine Standpauke anhören kann? Damit er vor den anderen vorgeführt wird, als einer, der Fehler macht und nur auf seinen Vorteil bedacht ist?

Welche Angst und welches Erstaunen muss Zachäus ergriffen haben, als Jesus ihn ganz direkt und vor allen anderen anspricht. Er dachte, er wäre gut versteckt und würde seine Ruhe haben.

Wie oft können wir das nachvollziehen. Sich verstecken zu wollen, vor dem, was im Leben auf einen zukommt. Wie oft erkennen wir Halsabschneider, sind ihnen manchmal ausgeliefert und sind doch manchmal auch selber welche.

Was ich an dieser Begebenheit so spannend finde ist der Fakt, dass Zachäus trotz allem nicht aufgibt. Er lässt sich nicht entmutigen. Er sucht nach einem Weg, sein Ziel zu erreichen, auch wenn es am Ende ein ganz unerwartetes Ergebnis gibt. Er nimmt den unbequemen Weg und damit auch Herausforderung an und klettert auf den Baum. Das ist mit 1,49 m nicht ganz einfach. Es erinnert mich an meine Kindheit, als ich auf den Nussbaum geklettert bin. Ein tolles Gefühl, wenn man oben ist. Manchmal stand jemand unten und fragte: „Wie kommst du wieder runter?“.

Bei Zachäus steht nicht die Frage: „Wie kommst du runter?“, sondern „Willst du nicht runter geh’n?“ Was mag in Zachäus vorgegangen sein, als er von Jesus direkt angesprochen wurde.

Ihm wird gesagt: Heute Abend werde ich dein Gast sein und bei dir zu Abend essen. Also: „Willst du nicht runter geh‘n?“ von deinem Baum. Jesus lädt sich bei ihm ein und will ganz bei ihm sein.

Ich gestehe, dass wir selbst wohl eher selten auf einem hohen Baum sitzen, um zu betrachten, was um uns geschieht. Aber sitzen wir nicht manchmal auf einen sprichwörtlichen „hohen Roß“ und betrachten, was um uns geschieht? Von Gott angesprochen werden wir heute auch noch.

Zachäus ist ein Symbol für jemanden, der Fehler macht. Und er steht für jemanden, der seine Fehler eingestehen und sein Handeln verändern kann. Er erlebt Vergebung und Neuanfang am eigenen Leib. Es ist nicht das, was er erwartet hatte. Aber oft genug passiert im Leben das völlig Unerwartete. Auch wenn man im ersten Augenblick nicht weiß, wie man damit umgehen kann und soll. Es wird am Ende gut. Es braucht aber den Mut, diese Herausforderung anzunehmen und den neuen Weg zu gehen.

„Willst du nicht runter geh’n?“ und den neuen Weg gehen? Diesen Mut aufzubringen und die direkte Anrede Gottes zu hören, dass wünsche ich Ihnen nicht nur in der nächsten Woche, sondern auch weit darüber hinaus.
Pastorin Steffi Wiegleb

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Autor: red

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