Derzeit beteiligt sich das Arbeitsministerium an sechs Projekten in Nordthüringen, an vier davon seit 2015. Ziel sind weniger Jugendarbeitslosigkeit z. B. über berufspraktische Erfahrungen im EU-Ausland sowie die Förderung von Arbeitsplätzen. Außerdem kommen Angebote für Menschen mit Behinderung oder jene, die von Behinderung bedroht sind, hinzu...

Dieses Jahr wurden zwei neue Förderungen bewilligt, berichtet Abgeordneter Manfred Grund (CDU). So erhält das Landratsamt in Nordhausen 73.000 Euro des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) für regionale Projekte. Die Laufzeit ist bis Ende 2021 angesetzt.

Der Verband der Behinderten des Kyffhäuserkreises begann im April die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB). Wie Manfred Grund mitteilt, richtet sich das innovative Beratungsangebot an Menschen mit Behinderung oder von Behinderung bedrohte Menschen. Dies soll ihre Selbstbestimmung stärken. Nach dem Prinzip „Eine für alle“ sind alle Anfragen an das örtliche EUTB-Beratungsstelle zu richten. Das BMAS stellt für die Umsetzung der Teilhabeberatung sowie deren Auswertung 63.000 Euro zur Verfügung. Die Förderung wird bis Ende 2020 laufen.

Die Jobcenter Nordhausen und Kyffhäuserkreis unterstützen mithilfe zusätzlicher Fördermittel des Bundes seit drei Jahren Langzeitarbeitslose und Langzeitleistungsbezieher nach dem Sozialgesetzbuch. Deutschlandweit nehmen 105 Jobcenter an dem Programm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ teil. Geförderte werden nur sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, die wettbewerbsneutral sind und im öffentlichen Interesse liegen. Dieses Programm soll jene erreichen, denen die Arbeitssuche durch verschiedene Problemlagen erschwert wird. Teilnehmen kann, wer mindestens 35 Jahre alt ist und seit mindestens vier Jahren Leistungen bezieht, wer gesundheitliche Einschränkungen hat oder für minderjährige Kinder sorgt.

Parallel dazu läuft durch das VHS Bildungswerk Thüringen mit Förderung des BMAS das Projekt MobiPro-EU. Dieses Programm trägt zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in der EU bei. Jugendliche und junge Erwachsene aus dem europäischen Ausland werden so unterstützt und begleitet, dass sie in Deutschland erfolgreich eine duale Ausbildung absolvieren können. Es ist ein „lernendes System“, dass im Laufe der Jahre mehrfach weiterentwickelt wurde. Die restliche Laufzeit bis 2019 wird von dem Bildungswerk und dem BMAS dafür verwendet, die Erfahrungen für eine weitere Nutzung zu bewerten. Es soll ein Handbuch entstehen, welches die Umsetzung ähnlicher Programme – auch mit anderen Zielgruppen – sichern soll.