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Di, 23:54 Uhr
20.11.2018
Meldung aus der Wirtschaftswelt

Aktionstag von Beschäftigten in der Altenpflege

Der heutige Mittwoch ist der Aktionstag von Beschäftigten in der Altenpflege für gute Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlung und mehr Personal. Dazu diese Meldung der Gewerkschaft ver.di...

Am 21. November machen Beschäftigte aus der Altenpflege bundesweit auf die alarmierenden Zustände in der stationären und ambulanten Altenpflege aufmerksam. Überall fehlt es an Personal. Beschäftigte sind überlastet. Pflegebedürftige Menschen erhalten oft nicht die Pflege und Versorgung, die sie brauchen. Darauf weisen auch Beschäftigte des Zentrums für Betreuung und Pflege in Jena-Lobeda am Mittwoch, beginnend um 13 Uhr, mit einer Aktion hin. Sie werden darstellen, was aus ihrer Sicht gute Arbeitsbedingungen sind.

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»In Politik und Öffentlichkeit wird zwar viel über die Pflege geredet, an den realen Zuständen in den Einrichtungen hat sich bislang aber nichts merklich verbessert«, sagte Philipp Motzke, Gewerkschaftssekretär von ver.di. Die vom Bundestag beschlossene Schaffung von 13.000 Pflegestellen für den stationären Bereich reiche bei Weitem nicht aus. »Die politisch Verantwortlichen haben verstanden, dass sie eingreifen müssen.

Das ist gut. Doch wenn jede Einrichtung im Durchschnitt weniger als eine Pflegekraft zusätzlich zur Verfügung hat, ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein«, erklärte Motzke »Ganz abgesehen davon, dass für andere Beschäftigtengruppen und für die ambulante Pflege überhaupt keine Verbesserungen geplant sind. Dabei ist die Belastung auch hier hoch.«


Durch den demografischen Wandel nehme der Personalbedarf in der Altenpflege kontinuierlich zu, betonte Motzke weiter. »Wenn wir den Fachkräftebedarf decken wollen, muss der Beruf attraktiver werden – durch bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung.« Fachkräfte in der Altenpflege verdienen mit monatlich 2.621 Euro 16 Prozent weniger als der Durchschnitt aller Beschäftigten.

In Ostdeutschland verdienen Altenpflegefachkräfte oft weniger als 2000 Euro im Monat. Jede/r dritte Altenpfleger/in hat nur einen befristeten Arbeitsvertrag. Über 50 Prozent der Fachkräfte und mehr als 70 Prozent der Hilfskräfte arbeiten in Teilzeit – obwohl viele von ihnen gerne länger arbeiten würden. »Statt über Fachkräftemangel zu jammern, sollten die Arbeitgeber dafür sorgen, dass man diesen Beruf unter guten Bedingungen ausüben kann, dann wollen ihn auch mehr Menschen machen«, sagte Motzke.


Wir begrüßen das Vorhaben der Bundesregierung, für flächendeckende Tariflöhne in der Altenpflege zu sorgen. »ver.di hilft dabei mit, einen Tarifvertrag zu schaffen, der in allen Einrichtungen für allgemeinverbindlich erklärt werden kann.« Dadurch könnten auch kommerzielle Pflegekonzerne, die ihre Beschäftigten mit Niedriglöhnen abspeisen, zur tariflichen Entlohnung gezwungen werden. Um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, müssten zudem bundesweit einheitliche und am Pflegebedarf orientierte Personalvorgaben geschaffen werden, so der Gewerkschafter.

Der ver.di-Aktionstag findet am 21. November, dem Buß- und Bettag statt. Dieser wurde Mitte der 1990er Jahre als Feiertag in allen Bundesländern außer Sachsen abgeschafft, um den Arbeitgeberanteil zur neu geschaffenen Pflegeversicherung auszugleichen. Das nehmen die Pflegekräfte zum Anlass, auf ihre Arbeitssituation hinzuweisen und mehr Personal einzufordern.
Autor: khh

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