Fr, 13:48 Uhr
30.11.2018
Lichtblick zum Advent
Vom Warten und gestillter Sehnsucht
Die Advents- und Weihnachtszeit erzählt uns in ihren Geschichten vom Warten und von der Sehnsucht nach dem Licht in der Dunkelheit. Im Lichtblick zum ersten Advent wirft Pfarrer Karl Weber aus Sondershausen einen Blick auf das Warten und die Erfüllung von Sehnsucht...
Im Dunkel der Nacht dreht er seine Runde und wartet auf das Licht des Morgens. Wenn die Sonne über der Stadt aufgeht und die Straßen mit ihrem Licht erhellt, dann hat er seine Arbeit getan. Nachtwächter sind selten geworden – in den Touristenstädten gibt es sie noch als Stadtführer.
Man sieht sie erklärend im Dunkeln durch die Städte ziehen. Hört ihr Leute, lasst euch sagen… Nachtwächter haben ihre Funktion verloren, dienen nur noch als Touristenattraktion. Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter am Mittag (Psalm 130,6 )
In unserem kulturellen Gedächtnis aber werden Nachtwächter zum Symbol für das Warten. Sie waren Wächter über die Zeit, verkündigten den Lauf von Tag und Nacht – von Warten und Sehnsucht einerseits und von Erfüllung und gestillter Sehnsucht andererseits. Der Spruch aus dem 130. Psalm verbindet nun dieses Symbol mit der christlichen Botschaft von der Geburt des Gottessohnes im Statt von Bethlehem, mit der Botschaft von der Nähe Gottes zu uns Menschen. In keiner Zeit im Jahr steht das Warten so im Mittelpunkt wie in den vier Wochen vor Weihnachten.
Die Advents- und Weihnachtszeit erzählt uns in ihren Geschichten vom Warten und von der Sehnsucht nach dem Licht in der Dunkelheit. Und die Geschichten erzählen uns von gestillter Sehnsucht – davon, dass Gottes Licht unsere Welt erhellt und seine Güte im Gotteskind in der Krippe erfahrbar und greifbar wird. Der Morgenstern ist aufgedrungen – und bis wir an seiner Krippe stehen, heißt es zu warten.
Alle Jahre wieder… Das gute ist: Wir warten nicht vergeblich. Gott wird Mensch. Alle Jahre wieder, jeden Tag neu. Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle, mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit, und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelleschöne Blumen der Vergangenheit. Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise, und das alte Lied von Gott und Christbebt durch Seelen und verkündet leise, daß die kleinste Welt die größte ist. (Joachim Ringelnatz 1883-1934)Einen gesegneten 1. Advent wünscht,
Pfarrer Karl Weber (Sondershausen)
Autor: redIm Dunkel der Nacht dreht er seine Runde und wartet auf das Licht des Morgens. Wenn die Sonne über der Stadt aufgeht und die Straßen mit ihrem Licht erhellt, dann hat er seine Arbeit getan. Nachtwächter sind selten geworden – in den Touristenstädten gibt es sie noch als Stadtführer.
Man sieht sie erklärend im Dunkeln durch die Städte ziehen. Hört ihr Leute, lasst euch sagen… Nachtwächter haben ihre Funktion verloren, dienen nur noch als Touristenattraktion. Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter am Mittag (Psalm 130,6 )
In unserem kulturellen Gedächtnis aber werden Nachtwächter zum Symbol für das Warten. Sie waren Wächter über die Zeit, verkündigten den Lauf von Tag und Nacht – von Warten und Sehnsucht einerseits und von Erfüllung und gestillter Sehnsucht andererseits. Der Spruch aus dem 130. Psalm verbindet nun dieses Symbol mit der christlichen Botschaft von der Geburt des Gottessohnes im Statt von Bethlehem, mit der Botschaft von der Nähe Gottes zu uns Menschen. In keiner Zeit im Jahr steht das Warten so im Mittelpunkt wie in den vier Wochen vor Weihnachten.
Die Advents- und Weihnachtszeit erzählt uns in ihren Geschichten vom Warten und von der Sehnsucht nach dem Licht in der Dunkelheit. Und die Geschichten erzählen uns von gestillter Sehnsucht – davon, dass Gottes Licht unsere Welt erhellt und seine Güte im Gotteskind in der Krippe erfahrbar und greifbar wird. Der Morgenstern ist aufgedrungen – und bis wir an seiner Krippe stehen, heißt es zu warten.
Alle Jahre wieder… Das gute ist: Wir warten nicht vergeblich. Gott wird Mensch. Alle Jahre wieder, jeden Tag neu. Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle, mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit, und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelleschöne Blumen der Vergangenheit. Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise, und das alte Lied von Gott und Christbebt durch Seelen und verkündet leise, daß die kleinste Welt die größte ist. (Joachim Ringelnatz 1883-1934)Einen gesegneten 1. Advent wünscht,
Pfarrer Karl Weber (Sondershausen)
Kommentare
Bisher gibt es keine Kommentare.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.