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Di, 13:40 Uhr
04.12.2018

230 Hektar zusätzliche Waldwildnis in der Hohen Schrecke

Naturschutzgroßprojekt profitiert von Waldwildnis-Kompromiss der Landesregierung- Umweltministerium fördert Projekte zum Wildniserleben in der Hohen Schrecke. Dazu diese Meldung der Naturstiftung David...

In der Hohen Schrecke darf sich der Wald zukünftig auf weiteren 230 Hektar ohne Zutun des Menschen entwickeln. Das ist Teil des heute von Umweltministerin Siegesmund und Forstministerin Keller verkündeten Kompromisses zu Waldwildnis-Flächen in Thüringen. Angrenzend an das bereits bestehende gut 1.000 Hektar große Wildnisgebiet rund um den ehemaligen Schießplatz auf der Hohen Schrecke sollen spätestens ab dem Jahr 2029 zusätzliche 219 Hektar Waldflächen aus der forstlichen Nutzung genommen werden.

Die neuen Wildnisflächen gehören zu dem von der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen verwalteten WGT-Sondervermögen (ehemalige sowjetische Militärflächen) und werden dem Naturschutz kostenlos zur Verfügung gestellt. Mit Fördermitteln des Naturschutzgroßprojektes soll für einen Teil der Flächen allerdings ein finanzieller Ausgleich dafür gezahlt werden, dass die Säge ab sofort und nicht erst im Jahr 2029 ruht. Zusätzlich wird die Naturstiftung David der Landesentwicklungsgesellschaft für weitere 11 Hektar die dauerhaften forstlichen Nutzungsrechte abkaufen – so dass auch hier ab sofort die Natur Natur sein kann. Die insgesamt 230 Hektar umfassenden neuen Wildnisflächen liegen zwischen den Gemeinden Garnbach und Langenroda sowie östlich der Ortsverbindungsstrasse von Lossa nach Wiehe.

„Wir freuen uns sehr, dass die Landesregierung damit das Ziel des Naturschutzgroßprojektes Hohe Schrecke unterstützt. Durch den Beschluss der Landesregierung werden wertvolle Buchenwälder mit vielen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten langfristig erhalten. Das ist eine tolle Nachricht für den Naturschutz“, so Adrian Johst, Geschäftsführer der Naturstiftung David.

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Die forstlich ungenutzten Flächen in der Hohen Schrecke wachsen mit den zusätzlichen 230 Hektar auf über 2.000 Hektar an. Dazu zählen nicht nur große zusammenhängende Wildnisflächen rund um den ehemaligen Schießplatz, im Wiegental und im Bärental sondern auch kleinere nur wenige Hektar große Altholzinseln im Wirtschaftswald. In der Hohen Schrecke sollen bis zum Jahr 2022 insgesamt 2.500 Hektar große und kleine Waldflächen der Natur überlassen werden. Alle anderen Waldflächen des rund 6.500 Hektar großen Waldgebietes können weiterhin forstwirtschaftlich genutzt werden. Damit gibt es weiterhin ausreichend Möglichkeiten für die regionale Brennholzselbstwerbung.

Auch die Erlebbarkeit der Wildnisflächen soll weiter verbessert werden. Mit Fördermitteln des Thüringer Umweltministeriums in Millionenhöhe werden in den nächsten Monaten und Jahren Voraussetzung für einen naturnahen Tourismus in den Waldwildnisbereichen der Hohen Schrecke geschaffen. So soll im Bärental im Nordwesten der Hohen Schrecke eine Hängeseilbrücke und bei Wiehe ein Wildnis-Erlebnisweg errichtet werden. Die Hohe Schrecke ist zudem zentraler Bestandteil des landesweit beworbenen Projektes „Thüringer Urwaldpfade“. „Der Hainich-Nationalpark beweist schon jetzt, dass sich Wildnis und naturnaher Tourismus nicht ausschließen. Mit der großzügigen Unterstützung des thüringischen Umweltministeriums werden wir auch in der Hohen Schrecke zeigen können, dass Wildnisentwicklung keinesfalls ein Käseglocken-Naturschutz ist, sondern zur Attraktivität einer Region beitragen kann, ohne die Natur zu stark zu stören“, so David-Geschäftsführer Adrian Johst.

Naturstiftung David
Autor: khh

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