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Sa, 11:21 Uhr
20.04.2019
BUND Thüringen

Niedlich aber wild! Wildkätzchen nicht mitnehmen

Nicht nur Rehe, Wildschweine und Füchse bekommen in diesen Monaten Nachwuchs. Auch von der Europäischen Wildkatze gibt es nun Jungtiere in den Wäldern. BUND Thüringen appelliert an Spaziergänger und Wanderer, die Wildkätzchen nicht anzufassen oder gar mitzunehmen, auch wenn sie scheinbar allein und mutterlos sind...

„Das Muttertier ist in der Regel nicht weit weg, gerade kurz auf Mäusejagd oder versteckt sich in unmittelbarer Nähe“, erklärt Thomas Mölich, Wildkatzenexperte des BUND.

Häufig werden die grau-getigerten Wildkätzchen für Nachwuchs verwilderter Hauskatzen gehalten. „Insbesondere junge Wildkatzen sehen Hauskatzen zum Verwechseln ähnlich“, erläutert Mölich weiter. „Wenn sie älter werden, verblasst die Fellzeichnung und sie sind durch ihren kräftigen Körperbau und den buschigen Schwanz mit stumpfer, schwarzer Spitze als Wildkatze besser zu erkennen.“

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Da die Europäische Wildkatze unter strengem Schutz steht, empfiehlt der BUND, im Zweifel die Tiere immer in Ruhe zu lassen. „Wir raten dazu, wenn überhaupt, die Tiere nur aus großer Entfernung zu beobachten“, so Thomas Mölich. „Die Haltung von Wildkatzen in Privathaushalten ist darüber hinaus verboten. Mitgenommene Tiere landen dann bestenfalls in Schutzstationen. Auswilderungen zurück in die freie Natur klappen leider nicht immer. Daher gilt: bitte nicht anfassen oder stören.“ Wenn Spaziergänger aber unsicher sind, ist es sinnvoll, den BUND zu kontaktieren und die Stelle, an der die Kätzchen gesichtet wurden, mitzuteilen.

Die größte Bedrohung für die Europäischen Wildkatzen ist die Zerschneidung ihres Lebensraums. Beim Überqueren von Straßen und Autobahnen kommt es immer wieder zu Todesfällen. Aber auch weite ausgeräumte Ackerflächen stellen für die Wildkatze eine Gefahr dar. Sie verlassen ungern ihre Deckung, so dass sie große Felder nicht überqueren können. Inzucht und genetische Verarmung drohen. Deshalb sind die Europäischen Wildkatzen – und mit ihr viele andere Waldtierarten – auf ein Netzwerk aus Wäldern angewiesen. Verbindungen aus Bäumen und Büschen helfen ihnen, neue Lebensräume zu erobern und Paarungspartner zu finden. Der BUND engagiert sich deshalb seit nunmehr 15 Jahren für ein „Rettungsnetz Wildkatze“ mit einem Waldverbund von 20.000 grünen Kilometern über ganz Deutschland.

Die Wildkatze ist vor allem in Mittel- und Südwestdeutschland beheimatet, vermehrte Meldungen gibt es aber etwa auch aus Bayern oder Sachsen. In Thüringen kommt die Wildkatze vor allem in den Waldgebieten Hohe Schrecke, Rhön, Kyffhäuser, Wind- und Hainleite, Dün, Ohmgebirge, Eichsfeld, Hainich und in Teilen des Thüringer Waldes und Schiefergebirges vor.

Aktuelle Informationen zur Wildkatze in Thüringen bietet ein Besuch im Wildkatzendorf Hütscheroda (http://www.wildkatzendorf.de). Hier ist eine Begegnung mit einer echten Wildkatze, anders als im Wald, jederzeit möglich. Eine neue Ausstellung präsentiert mit dem Luchs nun auch den großen Bruder der Wildkatze. Ganz neue Ausstellungselemente glänzen mit witzigen Illustrationen, hängende Sitzsäcke laden zum Lauschen spannender Geschichten und ein multimediales Kinderquiz zum Mitmachen ein. Wer in den Osterferien „Aug´in Aug mit Luchs und Wildkatze“ gehen möchte, ist täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr eingeladen, die neue Ausstellung zu erkunden.
Autor: red

Kommentare
tannhäuser
22.04.2019, 21.15 Uhr
Tja, eigentlich müsste das jeder...
...vernunftbegabte Mensch wissen, gleichfalls dass wir in der Schule gelernt haben, Rehkitze oder Hasenbabys nicht aufzusammeln.

Leider vergebene Vernunftbitten ebenso beim Verschenken von Tieren zu Weihnachten oder Ostern.

Einsteins Gleichnis der Unendlichkeit von Universum und menschlicher Dummheit wurde auch hier schon zitiert. Ich erspare mir das also.
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