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Di, 10:23 Uhr
23.07.2019
Das Thüringer Finanzamt informiert

Thüringer trinken weniger Bier

10,346 Millionen Euro Einnahmen aus der Biersteuer flossen von Januar bis Juni in die Thüringer Landeskasse. Das entspricht in etwa dem Steueraufkommen des letzten Jahres. Aber eben nur in etwa...

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Die Einnahmen des Freistaates aus der Biersteuer betrugen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres rund 10,346 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein leichtes Minus von circa 767.000 Euro. 2018 betrugen die Einnahmen 11,113 Millionen Euro. 2017 waren es noch 10,642 Millionen Euro. Vor 5 Jahren, also 2014 betrug das Biersteueraufkommen in den ersten sechs Monaten 11,508 Millionen Euro.

Insgesamt ist die Biersteuer leicht rückläufig, das zeigt der Trend der letzten Jahre. Finanzministerin Heike Taubert dazu: „Die sinkenden Biersteuereinnahmen sind aber kein Thüringer Phänomen. Vielmehr werden deutschlandweit sinkende Einnahmen verbucht.“ Sie erläutert: „Im Wesentlichen ist der Rückgang auf die zunehmende Zahl alkoholischer Konkurrenzprodukte zurückzuführen, aber auch auf den steigenden Marktanteil alkoholfreier Biere.“ Die Biersteuer ist neben der Grunderwerbsteuer, der Lotteriesteuer und der Erbschaftsteuer eine der vier wesentlichen Landessteuern. Sie ist eine der ältesten Verbrauchsteuern. Die Produktion und der Konsum von Bier wurden schon im Mittelalter in vielen deutschen Städten besteuert. Heute wird die Biersteuer durch den Zoll erhoben und anschließend an die Länder abgeführt.

In Deutschland fallen durchschnittlich 4,75 Cent Biersteuer pro Flasche Bier (0,5 l) an, für einen Kasten Bier beträgt die Biersteuer damit 0,94 Euro.

Die Höhe der Biersteuer richtet sich grundsätzlich nach dem Stammwürzegehalt des Bieres, der in Grad Plato je 100 Gramm Bier gemessen wird. Je nach Grad Plato erfolgt eine Einteilung in Steuerklassen. Der Alkoholgehalt spielt bei der Bemessung der Steuer keine Rolle. Alkoholfreies Bier unterliegt nicht der Biersteuer.

Der Regelsatz der Biersteuer beträgt für einen Hektoliter Bier 0,787 Euro je Grad Plato. Ein Hektoliter übliches Vollbier wie etwa Pils, Kölsch oder Alt, mit einem Stammwürzegehalt von 12 Grad Plato, ist also mit 9,444 Euro Biersteuer belastet. Demnach werden für 0,2 Liter Bier im Glas 1,9 Cent Biersteuer fällig, für den halben Liter macht das 4,75 Cent. Kleinere Brauereien können unter bestimmten Voraussetzungen ermäßigte Steuersätze in Anspruch nehmen.
Autor: red

Kommentare
Leser X
23.07.2019, 13.23 Uhr
Schön
Na, das ist doch mal eine gute Nachricht. Weniger Suff verursacht weniger Kosten, die die Allgemeinheit zu tragen hat.
Wolfi65
23.07.2019, 19.53 Uhr
Nicht mehr saufen und nicht mehr rauchen
Und schon kostet der Liter Superbenzin 5 Eurotaler.
Das wäre doch der Hauptgewinn für die noch Berufspendler.
Dann hat es sich ausgependelt.
Gesundheit hat eben seinen Preis.
tannhäuser
24.07.2019, 10.29 Uhr
Wenn die Steuern...
...der Raucher und Alkoholkonsumenten durch Verzicht auf den Erwerb der nötigen Genussmittel ausbleiben, dürfte der Bundeshaushalt ins Schlingern geraten.

Und dann ist das Geschrei groß, sollte zum Ausgleich dafür beispielsweise der ermäßigte Steuersatz für Tierfutter wegfallen oder die Mehrwertsteuer erhöht werden.

Man kann ja so genannte Suchtkonsumenten (Alkohol und Tabak) verurteilen, aber sie werden vom Staat dafür auch genügend steuermässig abgerippt.
Leser X
24.07.2019, 13.26 Uhr
Milchmädchenrechnung
Tannhäuser, da muss ich Ihnen widersprechen. Das, was durch das Saufen und Rauchen an Steuern reinkommt, überwiegt bei weitem nicht die damit verbundenen Kosten der Sozialkassen. Und die werden, wie Sie sicherlich wissen, auch von der Allgemeinheit über Beiträge aufgebracht. Selbst das unbesteuerte, weil illegale Kiffen belastet Sie und mich und alle anderen Beitragszahler.
tannhäuser
24.07.2019, 14.31 Uhr
Leser X.
Ich habe ein Problem mit dem Begriff "Saufen".

Wenn ich meine Frau zum Italiener ausführe und dabei beim gemütlichen Beisammensein je nach konsumiertem Getränk Bier- oder Weinsteuer anfällt, ist das weder "Saufen" noch ein Grund für ein vorauseilendes schlechtes Gewissen, dass alle Krankenversicherten für unsere eventuelle Lebertransplantationen mitbezahlen müssen.
Leser X
24.07.2019, 14.46 Uhr
Tannhäuser
Das meinte ich auch nicht. Mit Saufen definiere ich die Konsumenten, die gewohnheitsmäßig jeden Tag Bier trinken oder ähnliches, jedenfalls regelmäßig. Und das sind erschreckend viele.
tannhäuser
24.07.2019, 15.07 Uhr
Leser X...
...wie bei den meisten Themen gehen wir auch hier d'accord.

Die Ironie daran ist ja, dass die von Ihnen so bezeichneten Säufer für ihr 35-Cent-Bier steuermässig billiger davon kommen als wir, die ihre Damen gepflegt ausführen und einen guten Vino (Wir wollen ja nicht knausern) für 20€ bestellen.

Ich verstehe Ihre Intention, aber müssen wir nicht unterscheiden zwischen den Steuern, die uns der Staat für die legalen Süchte abnimmt und andererseits den Kosten für nicht nur ungesunde, sondern fahrlässige Lebensweise, die wir alle mit unseren Krankenversicherungsbeiträgen sozusagen zwangsfinanzieren?
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