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Sa, 09:30 Uhr
17.08.2019
Untersuchungen der KKH

Generation 55 plus im Tabakrausch

Abschreckende Präventionskampagnen, ein Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen, gestiegene Tabakpreise: All das hält die Generation 55 plus offenbar nicht vom zwanghaften Griff zu Zigarette, Pfeife & Co. ab.

Daten (Foto: KKH) Daten (Foto: KKH)


Zwar sinkt auch bei den Älteren die Zahl der Alltagsraucher im Allgemeinen, die Zahl der Exzessiv-Raucher aber hat laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse drastisch zugenommen. So wurden im Jahr 2017 rund 50.000 Versicherte im Alter von 55 bis 79 Jahren wegen Tabakabhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Tabakrausches oder psychischer Probleme aufgrund von Tabak ärztlich behandelt.

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Das sind 130 Prozent mehr als noch 2007. Den größten Anstieg, nämlich um das Dreifache, verbuchte die KKH bei den 65- bis 69-jährigen Frauen. Den größten Anteil an Exzessiv-Rauchern gab es hingegen unter den 60- bis 64-jährigen Männern: Rund jeder Achte war betroffen. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt war es jeder Elfte. Michael Falkenstein, Experte für Suchtfragen bei der KKH, schätzt, dass die Dunkelziffer noch weitaus höher ist, denn die Daten erfassen nur ärztlich behandelten Tabakmissbrauch.

Die Gründe, warum gerade im Seniorenalter nicht nur der riskante Alkohol-, sondern auch der exzessive Tabakkonsum steigt, sind vielfältig. Zum einen ist die heute ältere Generation in einer Zeit aufgewachsen, als das Rauchen als selbstverständlich galt, zum anderen leben viele Senioren einsam und isoliert: Früher waren sie im Job unentbehrlich, heute fühlen sie sich nicht mehr gebraucht. Der Partner ist darüber hinaus vielleicht schon gestorben, die Angehörigen leben weit entfernt, Freunde und enge Bekannte fehlen. Die Zigarette dient dann häufig als Mittel zur Kommunikation, um etwa vor Restaurants und Kneipen mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen. Bei denjenigen, die noch im Berufsleben stehen, ist das Rauchen wiederum oftmals ein Mittel zum Stressabbau.

Daten (Foto: KKH) Daten (Foto: KKH)


„Süchte im Alter auch als solche zu erkennen, ist sehr schwierig“, erläutert Falkenstein. Das Rauchen etwa werde dann von vielen als etwas akzeptiert, was eben nicht mehr zu ändern ist. Darüber hinaus bleibt häufig unerkannt, welche gesundheitlichen Folgen der Griff zur Zigarette hat. Schäden, wie etwa die Abnahme der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit, eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, anhaltende Müdigkeit oder Schwindelanfälle werden häufiger dem zunehmenden Alter zugeschrieben als etwa dem Tabakkonsum.

„Viele glauben auch, dass es sich im Alter nicht mehr lohnt, mit dem Rauchen aufzuhören“, sagt Falkenstein, doch das sei falsch. Selbst wer erst als über 60-Jähriger auf Zigaretten verzichtet, senkt das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bereits innerhalb weniger Jahre erheblich. Das fanden Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums in einer Analyse heraus, die mehr als eine halbe Million Menschen ab 60 Jahren aus Europa und den USA einbezog. Demnach sank das Risiko für eine Herz-Kreislauferkrankung schon in den ersten fünf Jahren nach der letzten Zigarette messbar – auch bei Menschen, die das Rauchen erst nach ihrem 60. Geburtstag aufgaben. Je länger allerdings der Rauchstopp zurücklag, desto niedriger war auch das Risiko, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben.

Falkenstein gibt darüber hinaus zu bedenken, dass Tabaksüchtige nicht nur ihre eigene Gesundheit aufs Spiel setzen, sondern auch diejenigen gefährden, die passiv mitrauchen: „Eltern und Großeltern sollten vor allem ihre Kinder und Enkel schützen und mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie gar nicht erst rauchen oder schnellstmöglichst aufhören.“
Autor: red

Kommentare
Örzi
17.08.2019, 12.19 Uhr
Warum auch nicht?
Es ist doch nicht zwanghaft wenn jemand raucht, er tut es freiwillig, von sich aus und mit Vergnügen. Was ist Sucht? Bulimie , Drogenabhängigkeit, und Kleptomanie bezeichnete man vor nicht allzu langer Zeit auch noch als Süchte. Mittlerweile sind es Krankheiten. Das Verlangen nach Nikotin kann das auch sein. Es kann aber auch ein Genuss sein, genau wie Alkohol. Alles in Maßen genossen ist keine Abhängigkeit. Gesundheitsgefährdungen gehen von tausend Dingen aus und ständig benennt man neue. Rauchen ist sicher nicht gesundheitsfördernd aber zwei mal wöchentlich einen Marathonlauf zu bestreiten ist auf Dauer wahrscheinlich auch eher schadend, wie jeder andere Hochleistungssport. Lassen wir den Rauchern doch einfach ihren Spaß ohne sie ständig anzuprangern. Die gesamte Diskussion um das Rauchen ist zudem heuchlerisch, solange immense Steuereinnahmen damit verbunden sind. Solange Tabakwaren nicht verboten werden, weiß man was der Gesellschaft wichtiger erscheint, Volksgesundheit oder Einnahmen.
Zur Aufklärung noch: Ich bin Nichtraucher.
Paulinchen
17.08.2019, 18.20 Uhr
Also liebe Mitbürger,...
... das geht so nicht mehr weiter! Sie verzehren zu viel Zucker, Salz, Fisch, Schweinefleisch, Rindfleisch, Schokolade, Bier, Spirituosen, Tabakwaren und Molkereiprodukte. Darüber hinaus, fahren Sie zu viel mit dem Auto, fliegen zu oft mit dem Flugzeug und unternehmen zu viele Schiffsreisen. Ach ja, drosseln Sie bitte unbedingt Ihren Energie und Wasserverbrauch. Nur so retten wir Deutschen die Welt. Hier, wo ich derzeit bin, laufen die Klimaanlagen rund um die Uhr. Autos fahren Stoßstange an Stoßstange, Schiffe mit Dieselmotoren tuckern über das Wasser. Wenn klein Greta hier wäre, würde sie am Herzinfarkt sterben. Hier geht es ganz einfach nicht anders. Entweder das Leben geht weiter, oder es herrscht Stillstand, der für diese Region den Ruin bringt. Wir Klugscheißer, glauben noch immer, dass wir die Welt allein retten können. Davon sind wir Lichtjahre entfernt. Kein Dosenpfand, kein Flaschenpfand und nichts von beiden liegt am Straßenrand. Wann kommt für uns Klugscheißer die Athemsteuer? Müssen wir deutsche Menschen im kommenden Jahr auch zum Abgastest? Zumindest würde beides ne Menge Geld in die Staatskasse spülen. Da wäre aber mit Sicherheit eine kräftige Diätenehoehung für die armen Bundestagsabgeordneten drin. Denn für die sind ja, wie gestern veröffentlicht, 1000 bis 10000 Euro als geringfügige Einnahmen, nicht von Bedeutung. Und somit nicht meldepflichtig. Wie auch - in Deutschland hat jeder Rentner ja mindestens 5000 Euro und mehr. Mir stellt sich die Frage, was will eigentlich unser Staat noch von uns haben?
5020EF
17.08.2019, 18.47 Uhr
Soll ich mich schämen?
Oder vorrechnen was ich an Steuern an Berlin abdrücke? Und ich fahre auch noch Auto, trinke gelegentlich sogar Alkohol... und lasse mich davon auch nicht abbringen! Warum auch? Je eher ich sterbe, um so eher wird eine Wohnung frei... ist nicht Wohnungsnot gerade großes Thema?

Im Gegensatz zu der Empörungs-Greta und ihren Anhängern habe ich nicht die Möglichkeit per PR-Finanziertem Segel-Schnellboot von A nach B zu kommen. Mit dem Greta-Pony-Express durfte auch noch niemand mitfahren...
Und welches Nicht-CO2-belastete Fortbewegungsmittel ist heute steuerfrei? ...(pupsen Ponys nicht auch?)

Manche würden aufs Fahrrad verweisen...da kann ich aber seeeehr lange zur Arbeit fahren...
tannhäuser
17.08.2019, 19.08 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Thema des Beitrags
DDR-Facharbeiter
17.08.2019, 19.09 Uhr
Nicht rauchen macht glücklicher.
Gesund ist Rauchen nicht.
Ich führe keine Statistik.
Aber die Zahl der Todesanzeigen aus meinem Bekannten- und Verwandtenkreis
mit starkem Tabak--Gebrauch wird immer grösser.
Wie sie starben, ist nicht erheiternd.
Zum Glück leben noch ein paar jüngere und auch Ältere, die nicht rauchen.

Ich habe 20 Jahre lang täglich etwa 4 Päckchen a 20 verdampft.
Als ich am rechten Fuss ziehende Schmerzen bekam,
beschloss ich aufzuhören.
Ging nicht gleich, aber als bei einer Erkältung die Lulle wie Stroh schmeckte,
habe ich das Päckchen weggeschmissen und nie mehr geraucht.
Ist jetzt 41 Jahre her.
Hatte keine Entzugs-Probleme.
Ein Kollege ritt dagegen im Traum auf seiner geliebten Zigarre, aber er hat durchgehalten.
Der Kardiologe hat mir versichert, dass keine Folgeschäden nachweisbar sind.
Gehe konsequent übel riechenden schlotenden Herren und Damen aus dem Weg.
5020EF
17.08.2019, 19.27 Uhr
Paulinchen hat Recht!
Wir sollten wieder in Laubhütten frieren um das "Klima" zu schützen. Bloss nichts konsumieren! Die Wirtschaft ist ja egal!

Ich hab doch tatsächlich gelesen, dass es dieses Jahr weniger Honig gibt weil es zu kalt war?! Komisch, hatten wir nicht einen 40 Grad-Tag? ( ja...EINEN Tag, oder 2..?!)

Und man stelle sich vor: im Australischen Winter gab es sogar Schnee...

Die Krönung ist die Aufforderung von Fr. Schulze mehr Leitungswasser zu trinken...
Ich bin zwar noch nicht verkalkt, konnte allerdings folgendes beobachten:
Trinke ich meinen Kaffee aufgebrüht durch Wasserkocher oder Maschine ist diese Maschine binnen weniger Tage verkalkt.
Fülle ich Wasserkocher/Kaffeemaschine mit stillem Wasser.... also ich glaube seit mehreren Monaten habe ich in beiden Maschinen nicht den Hauch von Kalk entdeckt...

....mysteriös...
tannhäuser
17.08.2019, 19.34 Uhr
Was soll die Grenze 55 plus?
Wenn, dann für alle Raucher aller Altersgruppen, wenn schon eine Studie veröffentlicht wird.
Pe_rle
17.08.2019, 19.38 Uhr
DDR Facharbeiter
"Gehe konsequent übel riechenden schlotenden Herren und Damen aus dem Weg."
geht bei mir nicht ,wohne im Reihenhaus und links wie rechts wird gequalmt als ob es morgen keine Kippen mehr gäbe.Möglichkeiten das zu unterbinden gibt es auch nicht,wenn schon Wohnungsunternehmen das nicht schaffen,Ihre Qualmenden Mieter los zu werden .
Ich find es einfach Rücksichtslos.
Warum man in dem Beitrag nicht auch eine Tabelle von 55 minus dazu getan hat!!!!
Da hätte man einen Vergleich gehabt,ob die junge Generation besser ist
tannhäuser
17.08.2019, 21.16 Uhr
Wenn alle Raucher...
...mal 4 Wochen lang keine Zigaretten und keinen Stopftabak kaufen würden, dürfte der nächste Rapport des Finanzministers interessant werden.

Und dazu vielleicht noch (Was natürlich unmöglich ist, aber Träume bringen ja beispielsweise den Grünen ungeahnte Höhenflüge) einen Monat lang nicht tanken und kein Bier oder sonstwelche legalen "Drogen" kaufen.

Wegbrechende Steuereinnahmen wegen freiwilligem Konsumentzug? Vielleicht hört dann mal das staatlich verordnete Bashing auf.

Ich respektiere jeden, der sich von Rauchern gestört fühlt und kann den Ärger nachvollziehen.
Paul
17.08.2019, 21.32 Uhr
"Tabak"
Es wird sich hier sehr Medienträchtig zum Thema "RAUCHEN" ergangen. Wer Raucht oder nicht Raucht: das ist ja wohl JEDEM SEINE Sache. Und hat schon mal jemand darüber nachgedacht wieviele Gasstätten seit dem Rauchverbot in diesen danach zu gemacht haben ?
Macht sich eigentlich mal jemand Gedanken wieviele jedes Jahr an ALKOHOL STERBEN ??? Und darunter auch sehr viele junge Menschen. Die Werbung für Zigaretten hat man strikt verboten. Aber für Alkohol wird munter weiter Werbung gemacht. Man hört auch nicht halb so viele Berichte zu Alkohol & Co. Seltsam. Und das finde ich verlogen und zum kotzen, aber Raucher anprangern. Sind im Straßenverkehr schonmal welche am Rauchen gestorben? Aber wieviele sind durch Alkohol hinter dsem Steuer gestorben! Schönen Tag noch !
tannhäuser
17.08.2019, 22.04 Uhr
Ich bin Raucher!
Und das ist gut so ;)

Ich rauche auf dem Balkon, meine Nachbarn auch, und das ist immer noch besser als wenn nachts dreimal die Cops kommen müssen, weil jemand laute Musik hört oder Ehestreitigkeiten die ganze Nachbarschaft wach halten.
----4
18.08.2019, 19.37 Uhr
Ich bin Nichtraucher.
Und das ist besser so. Trotzdem verstehe ich Raucher gut, stamme ich doch aus einer Zeit, als Nichtraucher belächelt und für "Weicheier" gehalten wurden.
Ich kenne "alte Säufer", "Qualmbrüder und -schwestern" und leider auch Nichtraucher und Nichttrinker die mit ein paarundzwanzig gestorben sind.
Um der Diskussion ein bißchen die Spitze zu nehmen, noch ein Nichtraucherwitz: Doktor zum Patienten: "Wie alt sind Sie?" Patient: "70 Jahre und immer geraucht." Doktor: "Sehen Sie, wenn Sie nicht geraucht hätten, könnten Sie schon 80 sein."
Paul
18.08.2019, 21.41 Uhr
tannhäuser
Da muß ich Ihnen Recht geben. Wenn ALLE auf das vezichten würden was Sioe aufgeführt haben, dann würden mit Sicherheit die Preise für Lebensmittsel ect. explodieren. Und ob das dann ALLEN gefällt ???
trabijuergen
19.08.2019, 10.33 Uhr
Warum?
Warum wird rauchen nicht generell verboten?
Weil der Staat Millionen an Steuern dafür einnimmt.
Warum wird Alkohol nicht verboten?
Weil der Staat Millionen an Steuern dafür einnimmt.
Warum wird der böse Diesel nicht ganz verboten?
Weil der Staat Millionen an Steuern dafür einnimmt.
Das alles verteufeln und schlecht reden, aber satt Kohle dafür kassieren.
Mehr Heuchelei geht ja wohl nicht.
A-H-S
19.08.2019, 12.12 Uhr
Weg vom Verbotsirrsinn
Wir müssen aufhören alles verbieten zu wollen. Wir können ungesunde oder schädliche Entwicklungen durchaus steuerlich sanktionieren - aber alles im Rahmen.
Letztendlich sehe ich die Eigenverantwortlichkeit jedes Einzelnen. Was verbieten wir nach dem "Rauchen"? Das Feierabendbier? Das Sonntagseis? Den Weihnachtsbraten? Den Urlaubsflug?
Man kann seinem Gegenüber auch in einem vernünftigen Ton erklären, dass man jetzt gerade nicht vollgequalmt werden will (wenn dieser es nicht selbst merkt).

Ich als Nichtraucher sterbe auch nicht gleich, wenn neben mir mal eine geraucht wird. Bei machen gehört das zum Seelenheil eben dazu und ich mache einige Geschichten, die bestimmt wesentlich ungesünder sind. Leben und Leben lassen...
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