Fr, 00:04 Uhr
23.08.2019
Meldung aus der Wirtschaftswelt
Was ist eigentlich mit den Eltern los?
Für die Kinder und Jugendlichen in Sachsen und Thüringen hat in dieser Woche wieder die Schule begonnen. Die Sommerferien sind vorbei oder auch - für die Erstklässler - die Kindergartenzeit. Für viele Eltern bedeutet das offenbar: die Zeit der Gesundheitsvorsorge für den Nachwuchs ist ebenfalls abgelaufen. Sorgen macht sich die AOK...
In diesen Tagen beginnt ein neues Schuljahr, für die neu eingeschulten Kinder sogar ein neuer Lebensabschnitt. Oft hört man auch das geflügelte Wort vom Ernst des Lebens, der nun beginnen soll. Leider scheinen zu viele Eltern damit zu verbinden, dass ein Termin beim Kinderarzt für die kostenlose U-Untersuchung nicht mehr erforderlich ist. Aber das ist ein Fehler!
Inanspruchnahme viel zu niedrig
Ich habe mir die Inanspruchnahme der einzelnen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche einmal angesehen. Die gute Nachricht: bis zur U 9, die mit etwa 5 Jahren ansteht, werden die Angebote sehr gut genutzt. Die Quoten liegen zwischen 86 und 97 Prozent. Während der Grundschulzeit folgen dann die U 10 für Kinder im Alter von 7 bis 8 Jahren und die U 11 (9-10 Jahre). An diesen beiden wichtigen Vorsorgeuntersuchungen nehmen nur noch 43 %, bzw. 42 % der Kinder teil – nicht einmal jedes zweite Kind!
Erinnerungsservice
Was ist so schwer daran, mit seinem Kind einen Termin beim Kinderarzt zu vereinbaren? Klar – in der Kita-Zeit ist das alles noch unkomplizierter, man muss sich nicht groß im Kindergarten abmelden, man kommt einfach mal später oder holt sein Kind früher ab. Schulkinder haben oft auch schon nachmittags Termine, sie sind in Sportvereinen oder müssen Hausaufgaben machen. Aber zwei Vorsorgeuntersuchungen in den vier Grundschuljahren sollen nicht möglich sein?
Zudem gibt es bei der AOK PLUS einen Erinnerungsservice, der jede fällige U-Untersuchung rechtzeitig ankündigt. Wer den Vorsorgetermin wahrnimmt, erhält sogar einen Gutschein, mit dem man sich ein kleines Geschenk in der Filiale abholen kann.
Hochwertige Inhalte
An den Inhalten kann es auch nicht liegen. Bei der U 10 geht es um das Erkennen und ggf. die Einleitung einer Therapie bei Entwicklungsstörungen, z.B. Lese-Rechtschreib- und Rechenstörungen. Außerdem wird untersucht, ob Störungen der motorischen Entwicklung vorliegen, oder Verhaltensstörungen wie etwa ADHS.
Noch umfangreicher ist die U 11: Schwerpunkte sind das Erkennen und die Einleitung einer Behandlung von Schulleistungsstörungen, Sozialisations- und Verhaltensstörungen, Zahn-, Mund- und Kieferanomalien, sowie Beratung und Aufklärung zum Medienverhalten und Stress-, Sucht- und Ernährungsverhalten.
Das tut alles nicht weh und bekanntlich ist es immer besser für den Behandlungserfolg, Krankheiten oder Störungen möglichst früh zu erkennen, um schwerwiegende Folgeschäden verhindern zu können.
J 2- Untersuchung interessiert nur jeden sechsten Jugendlichen
Die J1 und J2 sind die letzten beiden Vorsorgeuntersuchungen, bevor die Jugendlichen Erwachsene werden. Dabei geht es neben der körperlichen und geistigen Entwicklung auch darum, dass die Jugendlichen die Gelegenheit haben, in diskreter und geschützter Umgebung mit einem kompetenten Gesprächspartner über ihre Probleme zu reden, auch ohne die Eltern. Die Bandbreite der möglichen Themen reicht von der Pubertät über Fragen zur Sexualität, zu Problemen im Elternhaus bis zum Mobbing – ganz nach dem Bedarf der Jugendlichen. Auch die Jugendlichen werden individuell von der AOK PLUS angeschrieben, über die wesentlichen Inhalte der Untersuchung informiert und an den anstehenden Termin erinnert.
Schade, dass gerade bei der J2 die Inanspruchnahme trotzdem bei nur 17 Prozent liegt.
Eltern in der Pflicht
Während bei den Schutzimpfungen schon eine Impfpflicht diskutiert wird, weil man nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen gefährdet, betreffen die U-Untersuchungen jeweils nur die eigene Gesundheit. Dafür sollte es eigentlich keine gesetzliche Pflicht geben müssen.
Aber es gibt mindestens die moralische Pflicht für alle Eltern, die Gesundheit ihrer Kinder ernst zu nehmen. Besonders, wenn es so einfach ist.
Autor: khhIn diesen Tagen beginnt ein neues Schuljahr, für die neu eingeschulten Kinder sogar ein neuer Lebensabschnitt. Oft hört man auch das geflügelte Wort vom Ernst des Lebens, der nun beginnen soll. Leider scheinen zu viele Eltern damit zu verbinden, dass ein Termin beim Kinderarzt für die kostenlose U-Untersuchung nicht mehr erforderlich ist. Aber das ist ein Fehler!
Inanspruchnahme viel zu niedrig
Ich habe mir die Inanspruchnahme der einzelnen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche einmal angesehen. Die gute Nachricht: bis zur U 9, die mit etwa 5 Jahren ansteht, werden die Angebote sehr gut genutzt. Die Quoten liegen zwischen 86 und 97 Prozent. Während der Grundschulzeit folgen dann die U 10 für Kinder im Alter von 7 bis 8 Jahren und die U 11 (9-10 Jahre). An diesen beiden wichtigen Vorsorgeuntersuchungen nehmen nur noch 43 %, bzw. 42 % der Kinder teil – nicht einmal jedes zweite Kind!
Erinnerungsservice
Was ist so schwer daran, mit seinem Kind einen Termin beim Kinderarzt zu vereinbaren? Klar – in der Kita-Zeit ist das alles noch unkomplizierter, man muss sich nicht groß im Kindergarten abmelden, man kommt einfach mal später oder holt sein Kind früher ab. Schulkinder haben oft auch schon nachmittags Termine, sie sind in Sportvereinen oder müssen Hausaufgaben machen. Aber zwei Vorsorgeuntersuchungen in den vier Grundschuljahren sollen nicht möglich sein?
Zudem gibt es bei der AOK PLUS einen Erinnerungsservice, der jede fällige U-Untersuchung rechtzeitig ankündigt. Wer den Vorsorgetermin wahrnimmt, erhält sogar einen Gutschein, mit dem man sich ein kleines Geschenk in der Filiale abholen kann.
Hochwertige Inhalte
An den Inhalten kann es auch nicht liegen. Bei der U 10 geht es um das Erkennen und ggf. die Einleitung einer Therapie bei Entwicklungsstörungen, z.B. Lese-Rechtschreib- und Rechenstörungen. Außerdem wird untersucht, ob Störungen der motorischen Entwicklung vorliegen, oder Verhaltensstörungen wie etwa ADHS.
Noch umfangreicher ist die U 11: Schwerpunkte sind das Erkennen und die Einleitung einer Behandlung von Schulleistungsstörungen, Sozialisations- und Verhaltensstörungen, Zahn-, Mund- und Kieferanomalien, sowie Beratung und Aufklärung zum Medienverhalten und Stress-, Sucht- und Ernährungsverhalten.
Das tut alles nicht weh und bekanntlich ist es immer besser für den Behandlungserfolg, Krankheiten oder Störungen möglichst früh zu erkennen, um schwerwiegende Folgeschäden verhindern zu können.
J 2- Untersuchung interessiert nur jeden sechsten Jugendlichen
Die J1 und J2 sind die letzten beiden Vorsorgeuntersuchungen, bevor die Jugendlichen Erwachsene werden. Dabei geht es neben der körperlichen und geistigen Entwicklung auch darum, dass die Jugendlichen die Gelegenheit haben, in diskreter und geschützter Umgebung mit einem kompetenten Gesprächspartner über ihre Probleme zu reden, auch ohne die Eltern. Die Bandbreite der möglichen Themen reicht von der Pubertät über Fragen zur Sexualität, zu Problemen im Elternhaus bis zum Mobbing – ganz nach dem Bedarf der Jugendlichen. Auch die Jugendlichen werden individuell von der AOK PLUS angeschrieben, über die wesentlichen Inhalte der Untersuchung informiert und an den anstehenden Termin erinnert.
Schade, dass gerade bei der J2 die Inanspruchnahme trotzdem bei nur 17 Prozent liegt.
Eltern in der Pflicht
Während bei den Schutzimpfungen schon eine Impfpflicht diskutiert wird, weil man nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen gefährdet, betreffen die U-Untersuchungen jeweils nur die eigene Gesundheit. Dafür sollte es eigentlich keine gesetzliche Pflicht geben müssen.
Aber es gibt mindestens die moralische Pflicht für alle Eltern, die Gesundheit ihrer Kinder ernst zu nehmen. Besonders, wenn es so einfach ist.
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