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Do, 11:54 Uhr
17.10.2019
Neues aus Sondershausen

"TÜV" für Goldene Kutsche

Turnusgemäß findet gestern und heute die regelmäßige Kontrolle der Goldenen Kutsche im Schlossmuseum Sondershausen statt. Dem Restaurator hat kn über die Schulter geschaut...

Die Goldene Kutsche von Sondershausen ist eine der wenigen Kutschen dieser Art, die in Europa in diesem Zustand. Die Goldene Kutsche wurde um 1710 in Paris gebaut und ist ein wertvolles Zeugnis barocker Hofkultur. Als repräsentatives Fahrzeug diente es mehreren Schwarzburg-Sondershäuser Fürsten als Staatswagen.

"TÜV" für Goldene Kutsche (Foto: Karl-Heinz Herrmann) "TÜV" für Goldene Kutsche (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Deshalb wird dieser Prunkstück alle zwei Jahre einer gründlichen Kontrolle unterzogen. Und jetzt war der neue Termin herangerückt. Diese Bestandskontrolle wird von einem externen Restaurator durchgeführt.

Die Kontrolle wird vom selbstständig tätigen Restaurator für Kunsthandwerk Armin Börnert aus Eichenau (bei München) durchgeführt. Für Börnert ist die Goldene Kutsche nicht unbekannt. Er war vor 20 Jahren bereits bei dem Team dabei, dass damals die Goldene Kutsche auf den jetzigen Standort in den Remisen von Schloss Sondershausen umgesetzt hatte.

"TÜV" für Goldene Kutsche (Foto: Karl-Heinz Herrmann) "TÜV" für Goldene Kutsche (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Umgesetzt ist eigentlich eine Verharmlosung, denn damals stand die Kutsche noch im ersten Stock und war zur Umsetzung komplett auseinander gebaut und anschließend in den Remisen wieder zusammen gesetzt worden.

Armin Börnert ist im Kunsthandwerk kein Unbekannter. Er hatte früher 15 Jahre lang in der Rüstkammer der Kunstsammlungen Dresden gearbeitet, ehe er sich in Bayern selbstständig gemacht hatte.

"TÜV" für Goldene Kutsche (Foto: Karl-Heinz Herrmann) "TÜV" für Goldene Kutsche (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Und bei der heutigen Bestandskontrolle wurde aber auch in jeden Winkel und in jede Ecke geschaut und kontrolliert, ob sich da nicht doch eine Schädling breit macht oder andere Schäden auftreten.


Der Mundschutz hat dabei eine wichtige Funktion. Die Goldene Kutsche war zu DDR-Zeiten mit Hylotox behandelt worden, um die Holzteil vor dem Holzwurm zu schützen. Leider ist Hylotox mit DDT belastet und dadurch giftig. Es ist nicht nur bei der Goldenen Kutsche ein giftiges Erbe, sondern in vielen ostdeutschen Häusern und Gebäuden, bei denen Holz mit Hylotox bearbeitet wurde.

Aus mehreren Gründen ist die Unterbringung der Goldenen Kutsche in einer Vitrine hinter Glas eine sehr richtige Maßnahmen gewesen. Die Besucher werden vor den doch ausströmenden Giftstoffen geschützt, auch wen sicher die Aufenthaltszeit nicht lange ist.

Hinter der Vitrine können auch die klimatischen Bedingungen (besonders Luftfeuchtigkeit) optimal eingestellt werden, so dass die Kutsche auch vom Holz her gut geschützt ist und auch keine Schädlinge eindringen dürften.

Andere Einrichtungen, so Museumsleiterin Christa Hirschler im Gespräch mit kn.
So kostbare einmalige Stücke müssen optimal geschützt werden. Da darf man nichts dem Zufall überlassen.
"TÜV" für Goldene Kutsche (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
"TÜV" für Goldene Kutsche (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
"TÜV" für Goldene Kutsche (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
"TÜV" für Goldene Kutsche (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Autor: khh

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