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Mi, 00:09 Uhr
23.10.2019
kn-Forum

Ein weiterer Kommentar zum geplanten Hotelbau..

Als ich im Jahr 2000 meine Heimatstadt Bad Frankenhausen verließ, tat ich dies nicht aus Überzeugung, sondern weil ich musste. Weg – zum Studium. Ich wollte immer wieder zurück. So beginnt ein Leserbrief von Monique Keßler...

Ich verfolgte alle Fortschritte, alles was in und für Bad Frankenhausen getan wurde. U.a. die Diskussion um die schiefe Kirche, um alle Investitionen, um jeden Cent, der angeblich in den karstigen Untergrund sinnlos „gepumpt“ wurde.

2017 kam ich wieder zurück – mit „Kind und Kegel“.

Ich fing an mich sowohl politisch als auch sozial zu interessieren. Mich zu informieren, mich zu engagieren.

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Und heute sehe ich wieder mit Besorgnis auf die Entwicklungen in der Stadt. Auf die Diskussionen, die nie sinnvoll zu Ende gehen. Auf die gespaltenen Lager, politisch, sozial, ideell.

Ich bin stolz auf mein Bad Frankenhausen, auf die Menschen der Stadt. Ich bin auch stolz darauf, dass es eine-manchmal-Diskussionskultur gibt. Die Hintergründe und Umstände sind leider besorgniserregend. Mit Halbwissen, mit Mutmaßungen, teilweise auch unter der Prämisse der Austragung privater Fehden und vor allem auch mit persönlichen Beleidigungen.

Zu Ungunsten derer, die sich tatsächlich informieren wollen, um sich eine Meinung zu bilden.

Das jüngste Beispiel dazu: der geplante Hotelbau auf dem Schlossplatz.

Was hier be- und geschimpft, gelästert, manipuliert, diskutiert, gelogen, gelacht und mit dem Finger beschuldigend auf andere gezeigt wird ist interessant und beschämend zugleich.

Zu viele Namen sind genannt, zu viele Kleinkriege weitergeführt und zu viele verwirrende Meinungen aus der ganzen Republik eingegangen.

Ich möchte dazu auch gerne noch etwas sagen – ohne Fakten von Behörden, ohne Zahlen von Verwaltungen und ohne reliable Statistiken/Aussagen von Architekten, Bauherren, Investoren. Ja, ich könnte sie nennen – aber dann wäre dieser Kommentar auch nur einer von vielen anderen.

Schauen wir uns einfach die Entwicklungen in unserer Stadt an. Wo Bewegung ist, da klettern einige nach oben, einige fallen nach unten – das ist der normale Lauf.

„Stillstand ist der Tod“, sagte bereits Max Frisch. Was sich nicht entwickelt, das bleibt stehen und was stehen bleibt, das ist tot.

Für mich eine ganz einfache „Rechnung“.

Mein „Nein“ für einen Hotelbau wäre mein „Ja“ für den Stillstand.

Monique Keßler
Autor: khh

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
PIMI
23.10.2019, 03.40 Uhr
In mir drin ist alles rot...
Liebe Frau Keßler,
es ist angenehm eine Meinung zu lesen von Ihnen, weil Sie einen anderen Blick dazu haben, als jemand der aus Partei-oder nachbarschaftlichen Gründen dem Bürgermeister hofiert. Wenn Sie aber detailliert die Fakten betrachten, dann ist Fakt- hier wird Grund und Boden der Bürgerschaft an fremde Investoren verkauft und mißbraucht, damit ein Banker sich noch ein Status- Symbol bauen lässt. Es passt in die derzeitige verrückte Welt , ein kleiner Trump in Frankenhausen zieht sein Ego durch- und es ist praktisch auch Ihr Geld, was hier verbrannt werden soll.
Zu den Privaten und parteipolitischen Befindlichkeiten in der Kurstadt kann man als lange Zeit auswärts ( in Bayern ) Arbeitende nur den Vergleich zur Augsburger Puppenkiste ziehen.
Mueller13
23.10.2019, 12.04 Uhr
@ Frau Keßler
Ich fasse Ihren Kommentar zusammen: "ich blende alle Zahlen, Fakten, Statistiken, Aussagen aus und lasse mich nur von meinem Gefühl leiten. Mein Gefühl sagt, wenn wir dieses Hotel nicht bauen, dann herrscht Stillstand. Das will ich nicht."

Richtig zusammengefasst? Ich denke, das wollten Sie nicht, aber so kommt es an. Man sollte auch weiterhin faktenbasiert argumentieren.
Mr0815
23.10.2019, 12.42 Uhr
Viel Emotionen und Pathos..
.. aber ein expliziter Hinweis drauf, das Sie nicht so ganz unbefangen und nur einfacher NNZ-Leser sind, fehlt hier.
Politisch und sozial engagiert bin ich auch, nur es ist etwas anderes ob man als einfacher Bürger seine Meinung äußert oder ob man als sachkundige Bürgerin im Ausschuss für Kur, Kultur und Tourismus direkt an Entscheidungen beteiligt und unter Umständen sogar Nutznießerin ist?

Herr Strejc gehört einer Partei an, welche eine der treibenden Kräfte hinter den Klimagesetzen ist und diese schnellstmöglich bis Freitag durch die Instanzen peitschen möchte. Ich empfinde es als heuchlerisch, auf Bundesebene über CO2 Abgaben zu debattieren und auf Kommunalebene Bäume zu fällen und Grünflächen zu versiegeln. Egal ob Klimahysterie oder nicht, sollte es wirklich 30sek vor 12 sein, zählt jeder Baum und jede Grünfläche und im ansprechendem Gesamtbild einer Kur- und Erholungsstadt sind gepflegte Grünanlagen sowieso nicht wegzudenken.
Möchten Sie Ihren Kindern später erklären, daß durch Ihr „Ja“ und unter Ihrer Mitwirkung weiteres Grün aus der Stadt getilgt wurde?

Um meinen Betrag abzuschließen: ich bin nicht gegen Fortschritt denn dieser hat den Bürgern der Stadt viele ansprechende Orte beschert, wenn man sie mit ihrem ursprünglichen Aussehen vergleicht, aber auch einen Schandfleck wie dem Anger. Man hat damals ein Stück Bad Frankenhausen geopfert, um Vorteile und Fördermittel für andere Projekte zu kassieren und gedenkt dies nun wieder zu tun, mit vergleichbaren Argumenten.
Und warum? Weil man offensichtlich jahrelang auf Verschleiß gefahren ist und einem nun genau dieses Vorgehen auf die Füße fällt.
froschi12
24.10.2019, 11.07 Uhr
Kommentar zum Hotelbau
Ich glaube manche Mitglieder des Stadtrates und Mitarbeiter der Bauabteilung haben nichts
aus der Vergangenheit dazu gelernt.

Investoren wollten uns schon einmal mit dem Bau der Kurklinik im Stadtpark erpressen.
Zum Glück haben wir jetzt eine nachhaltige Klinik an einem angemessenen Standort.
Jetzt verbauen wir mit einem Hotelbau die Schloßwiese, die letzte große Grünfläche an der Bundesstraße 85.
Wir haben es in kurzer Zeit geschafft vom Netto bis Lidl alles was links und rechts war zu versiegeln.

Die Kyffhäuser -Straße an der Paracelsus Schule/kleine Bushaltestelle wurde in letzter Zeit
mehrmals überschwemmt.
Die Bewohner im unteren Teil der Altstadt haben in den letzten 3 Jahren Glück gehabt, dass bei
starken Regenfällen „ nur“ die Keller und Garagen unter Wasser standen.
Die neue Schule ist sehr wichtig für die Stadt, aber auch hier wurden riesige Flächen für Abwasser
undurchlässig gestaltet.

Es gibt auch positive Städte da kämpfen die Bürger um jeden Meter Grünfläche.
In anderen Städten machen Ratsmitglieder und Abgeordnete mit der Durchführung von
Landesgartenschauen(zum Beispiel Apolda) die Entwicklung einer grünen Infrastruktur möglich.
Das ist nicht unser Maßstab, aber man kann davon lernen.

Wenn ein Hotel oder andere Gebäude gebaut werden sollen, müssen bei der Standortauswahl die
Sicherheit und die Interessen der Bürger berücksichtigt werden.


R. Schwarz

24.10.2019
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